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Ein sicherer Arbeitsplatz


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das stand doch in der Zeitung,

 

Stimmt, die Zeitung war ja dabei, und was ind er Zeitung steht, das stimmt.

(merkwürdig, wenn ein Bericht über die "Raser" im TV kommt oder in der Zeitung steht, so wird er hier as reißerisch abgetan, passt der Inhalt aber den Leuten, so wird er bedingungslos geglaubt)

 

Ghostrider, keiner von uns war dabei, keiner kann die Situation abschätzen, keiner weiß aus sicheren Quellen, was dort an diesem Abend genau vorgefallen ist.

 

Gruß

Goose

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@ Goose: als Polizist magst du doch Fakten: die Beamten haben zu zweit durch die geschlossene Tür geschossen. Warum? Der Rentner stand unbewaffnet im Schlafanzug hinter der Tür. So sehr ich mich auch bemühe, ein Bedrohungsszenario vermag ich nicht zu erkennen. Eher: Hosen voll und Panik.

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die Beamten haben zu zweit durch die geschlossene Tür geschossen. Warum?

 

Wie ich schon sagte, hier ist alles danebengegangen, was nur danebengehen konnte. Das bestreite ich nicht. Die Beamten haben einen Fehler gemacht, dieser ist jedoch strafrechtlich augenscheinlich nicht vorwerfbar. (hier hatten sie das selbe Glück, was auch andere haben, denen man die Schuld nicht beweisen kann) Disziplinarische Folgen sind noch offen.

 

Ich sagte schon, weder du noch ich (noch irgend ein anderer, der nicht dabei war) vermag zu beurteilen, was dort damals genau vorgefallen ist.

Der Druck in einer solchen Situation ist erheblich.

 

Ich stand mal in der Umstellung einer Gartenlaube, in der sich ein Täter aufhielt. Wir waren mit sechs Kollegen vor Ort. Plötzlich vernahmen wir alle sechs das Geräuch einer durchladenenden Waffe (und das ist sehr charakteristisch) Bei der anschließenden Festnahme und Durchsuchung konnte keine Waffe gefunden werden, auch nichts, was ein ähnliches Geräusch erzeugen könnte. Und bis heute sind wir uns alle sicher, daß es genau das Geräusch war.

Was will ich damit sagen.... später, am grünen Tisch, kann man wochenlang ausermitteln, ob dort eine Waffe war, ob eine Bedrohung vorlag, ob man sich hätte anders verhalten können.

Diese Zeit hat man vor Ort nicht, hier muß die Entscheidung innerhalb von Sekundenbruchteilen getroffen werden.

 

Wir alle beziehen unsere (geringen) Informationen aus zwei, drei Zeitungsartikeln, glaubst du wirklich, wir können anhand dieser Info`s beurteilen, was damals wirklich vorgefallen ist und warum die Beamten geschossen haben?

Ich kann es nicht.

 

Gruß

Goose

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Die aus meiner Sicht einzige Rechtfertigung, warum zwei für solche Situationen ausgebildete Polizeibeamte durch eine geschlossene Tür schiessen, ist, wenn zuerst durch die Tür auf sie geschossen worden wäre. Und selbst in diesem Fall bleiben noch etliche Fragezeichen (z. B.: noch andere, unbeteiligte Personen im Raum?).

 

Das Durchladegeräusch einer Waffe hinter der Tür würde dieses brutale Vorgehen nicht rechtfertigen.

 

Im konkreten Fall fehlte auch dieses.

 

Wie also kann der Rentner die Polizeibeamten durch die Tür hindurch bedroht haben..?

 

Gab es Warnschüsse der Beamten?

 

Gaben sie sich überhaupt als Polizeibeamte zu erkennen?

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Das Durchladegeräusch einer Waffe hinter der Tür würde dieses brutale Vorgehen nicht rechtfertigen.

 

Im konkreten Fall fehlte auch dieses.

 

Wie also kann der Rentner die Polizeibeamten durch die Tür hindurch bedroht haben..?

 

Gab es Warnschüsse der Beamten?

 

Gaben sie sich überhaupt als Polizeibeamte zu erkennen?

Stand die Antwort nicht in der Zeitung?

 

Ich sagte doch, mit den geringen Info's, die wir haben, können wir nur Vermutungen aufstellen. In jedem anderen Thread würde das jedoch als unsachlich abgetan.

 

Gruß

Goose

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@ Ghostrider

 

Deine Meinung zu diesem Thema passt mir nicht. Sicherlich war es ein schwerwiegender Fehler der Polizisten in dieser Situation zu schießen.

 

Die Umstände allerdings waren wohl sehr schwer, die Polizisten standen unter großem Stress und zudem ging es nicht um die Verhaftung von irgendjemandem, sondern Zurwehme.

 

In solchen Situationen kommt es immer wieder vor, dass Menschen Fehler machen - die Fehler von Polizisten haben leider weitreichendere Konsequenzen. Akzeptiere diese Todesschüsse als einen Fehler, das sind sie nämlich gewesen.

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als ich ein Kind war, ging ein Nachbar von uns für drei Jahre in den Knast - weil er sturzbetrunken auf den Liebhaber seiner Frau schoss (mit dem KK-Gewehr durch die Nase), als er die beiden "in flagranti" im Ehebett erwischte. Sein Leben und seine Gesundheit waren danach zerstört.

 

Hier schiessen zwei gut ausgebildete, nüchterne Polizisten durch eine geschlossene Tür auf einen alten Mann im Schlafanzug - und ihnen passiert gar nichts. Zweierlei Mass?

 

PS: gerade von (bewaffneten) Polizisten erwarte ich, dass sie mit Stress-Situationen umgehen können. Dafür werden sie geschult, oder nicht?

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Ich glaube nicht, dass die Polizisten momentan in bester psychischer Verfassung sind, die werden Nachts auch kaum ein Auge zubekommen.

 

Natürlich sind sie besonders geschult, trotzdem kann man nicht von jedem Polizist verlangen, ein "Übermensch" zu sein, auch sie können Fehler machen. Du hast in deinem Job auch Fehler gemacht, obwohl du gut ausgebildet bist.

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In meinem Job hatte ich primär die Verantwortung für Zahlen, nicht für Leben und Gesundheit anderer Menschen... und schon gar nicht hatte ich eine Waffe in der Hand. Ich denke, dein Vergleich hinkt ziemlich...

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Wenn du dich verrechnet hast und 10 Mitarbeiter entlassen musstest, hattest du auch die Verantwortung über 10 Menschenleben.

 

Auch wenn der Vergleich wirklich hinkt, du kannst von keinem Menschen ein unfehlbares Leben verlangen, auch wenn er Polizist ist.

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@Ghostrider: Du scheinst uns gegenüber tatsächlich einen erheblichen Wissensvorsprung bezüglich dieses Sachverhaltes zu haben. Sei doch so nett und teile ihn mit uns.

Was genau weißt du und aus welchen Quellen hast du dieses Wissen bezogen?

 

Gruß

Goose

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Auch ohne Schulung wuerde ich ganz genau wissen was ich zu tun haette: Auf die Spezialisten warten! Es gibt durchaus Moeglichkeiten Einer in so eine Situation ohne grossen Gefahren zu verhaften.

@dutchie: Auch wenn es mir wie goose geht und ich es eigentlich satt habe mich für das Fehlverhalten meiner Kollegen zu rechtfertigen, will ich trotzdem nochmal etwas dazu sagen.

 

Offensichtlich ist unser Job also so leicht zu machen, dass selbst Leute wie du Auch ohne Schulung ihn erledigen könnten.

Ich will dir mal etwas sagen. Du hast nicht ansatzweise eine Ahnung davon in welchem Stress und unter welchem Druck Polizisten schon bei geringeren Anlässen stehen. Nimm nur das Beispiel von goose mit dem Täter im Gartenhäuschen. Oder als heute nacht meine Kollegen eine Verfolgungsfahrt hatten, bei der sich der Täter mit dem Auto überschlug. Junge, da hat man keine Ruhepuls mehr. Ich weiß nicht ob du dir das Ansatzweise vorstellen kannst.

Wenn es dann darum geht einen gesuchten, skrupellosen Mehrfachmörder festzunehmen bleibt keiner cool. Das ist nicht der Alltag bei uns. Und auf solche Ausnahmesitutationen kann man sich zwar vorbereiten, mangels praktischer Umsetzung geht dieses know-how wieder verloren.

 

Und komm mir nicht mit den Spezialisten. Goose hat es noch relativ gut wenn das nächste SEK bei ihm nur 50 km entfernt ist. Bei uns in BW gibt es nur ein SEK für das ganze Land. Da sind Distanzen von locker über 100 km drinne.

Und wenn du wirklich Ahnung hast, dann wirst du auch mitbekommen haben wie oft und an wie vielen Stellen Zurwehme während der Fahndung gesehen wurde. Allein bei uns in der PD wurden mehrere Einsätze gefahren, weil er angeblich gesehen wurde. Das läuft dann ad hoc an. Da werden Streifen zusammengezogen, die zuvor noch einen Parkrempler aufgenommen habe oder einen Ladendiebstal.

Da gehts von 0 auf 100 innerhalb von Sekunden.

Ich erinner mich an einen Fall, als er angeblich als Tramper im Auto eines Mannes saß, der auf der BAB unterwegs war.

Es kommt nicht oft vor das wir die MP dabei haben, aber in diesen Fällen war es so. Und da kann man nicht jedesmal die Spezialisten holen. Trotzdem muss man jede einzelne Meldung ernst nehmen.

 

Das ist die Art von Geschwätz die ich leiden kann. Wie bei den Medien - im nachhinein den großen Experten raushängen, tatsächlich aber kaum eine Ahnung haben. Nur ist es halt leicht später zu kritisieren.

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@ Goose: nun, bei mdr.de findet man z. B. folgendes:

 

Erdmann Beate

Bruder des Opfers:

 

"Da waren wir zutiefst enttäuscht, erschüttert sogar. Ich möchte sagen, da hat sich die Wut erst so richtig breitgemacht, weil diese Argumentation, die dort aufgeführt wird, für uns einfach nicht nachvollziehbar ist, nicht verständlich. Es ist für meine Begriffe skandalös, was da abgelaufen ist, wie es begründet worden ist, wie man die Beamten jetzt schützt, wie man sie von jeder Schuld freispricht..."

 

Im Heldrunger Hotel zur Erholung wird aus einer harmlosen Identitätsüberprüfung eine tödliche Pannenserie. Die Polizei vermutet Zurwehme in Zimmer 11, obwohl dort ein Friedhelm Beate aus Köln angemeldet ist. Die Beamten haben kein Fahndungsfoto dabei. Keiner fragt bei der Ehefrau Beates nach, ob er tatsächlich in Heldrungen ist. Die Beamten sind nervös, wollen dass das SEK anrückt. Doch die Einsatzzentrale lehnt ab. Schließlich postieren sich 2 Beamte in Zivil mit gezogenen Waffen vor Zimmer 11. Die Personenüberprüfung endet mit 2 Schüssen.

Ob der Hotelgast verletzt wurde, prüft niemand. Erst 2 Stunden später wird das Zimmer gestürmt. Gefunden wird die Leiche des unschuldigen Friedhelm Beate.

 

(Hervorhebung: Ghostrider)

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Ganz ehrlich, ich bin ganz froh, dass wir in diesem Land noch nicht so weit sind, dass es zum täglichen Brot der Polizisten geworden ist, Mörder und Totschläger festnehmen zu müssen ...

 

Ich weiss aus eigener Erfahrung (vorbereitende Ausbildung bei der Bw für den Einsatz in Bosnien-Herzegowina auf einem amerikanischen Truppenübungsplatz) wie es ist, mit einer Waffe vor der Tür eines Gebäudes zu stehen, in dem sich mutmaßliche Gewalttäter verbergen und da sturmmässig rein zu müssen. Da geht einem die Muffe! Und das waren damals alles nur Übungen ohne scharfe Munition und die schauspielenden "Gewalttäter" waren verkleidete Kameraden - trotzdem ist der Adrenalinspiegel gestiegen ohne Ende. Das ist etwas anderes, als wenn sich ein Sesselfurzer beim Zahlenaufschreiben verrechnet. Und ja, es sollte mit anderem Maß gemessen werden (Fall Thüringen), da der schmerzliche Unfall mit dem Tod eines Unschuldigen im Zuge einer Maßnahme ZUM SCHUTZ DER BEVÖLKERUNG passierte.

 

Just my 2 cents.

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Schließlich postieren sich 2 Beamte in Zivil mit gezogenen Waffen vor Zimmer 11. Die Personenüberprüfung endet mit 2 Schüssen.

Ist das die einzige Grundlage, auf der du die Diskussion führst?

Lassen diese zwei Sätze für dich schon eine verwertbare Rekonstruktion des Gesamtsachverhaltes zu? Oder ziehst du hierbei dann doch noch die (verständlicherweise) verbitterten und subjektiven Äußerungen des Bruders hinzu?

 

Gruß

Goose

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Die Polizei vermutet Zurwehme in Zimmer 11, obwohl dort ein Friedhelm Beate aus Köln angemeldet ist.

Klar, daß sich Zurwehme auch unter seinem richtigen Namen angemeldet hätte, oder?

Bereits das 'obwohl' in diesem Satz implementiert doch 'Wie konnten die bösen Bullen nur...'

 

 

@Ghostrider:

 

Laß doch endlich mal die armen Polizisten hier in Ruhe! Die haben doch schon gesagt, daß sie an der Tat nicht beteiligt waren und haben Fehler seitens der Polizei eingeräumt. Und gut ist. Was sollen sie denn noch mehr machen?

 

Dich macht doch auch niemand persönlich verantwortlich für jedes vollgekotzte Klo auf der Welt nach übermässigem Genuß von Ramazzotti (oder wie man das Zeug schreibt).

 

Oder macht man Dich hier verantwortlich für jede Firmenpleite in Deutschland (unter der Annahme, daß Du irgendwie beruflich mit Firmenführung zu tun hast)?

 

Oder doch lieber das erste Beispiel mit dem plattgefahrenen Kind bei überhöhter Geschwindigkeit?

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@Ghostrider

Dafür werden sie geschult, oder nicht
Theorie ist eine Sache, die Praxis eine andere!!! Man kann sich auch unmöglich auf alle Eventualitäten vorbereiten!

 

 

Die aus meiner Sicht einzige Rechtfertigung, warum zwei für solche Situationen ausgebildete Polizeibeamte durch eine geschlossene Tür schiessen, ist, wenn zuerst durch die Tür auf sie geschossen worden wäre

 

1. sind wir für solche Situationen eher leidlich ausgebildet. Die kommen nämlich eher selten vor und werden daher fast ausschließlich in der Theorie behandelt.

 

2. ist es wirklich ein wahnsinns Gefühl, wenn durch eine geschlossene Tür plötzlich und unerwartet auf Dich bzw. auf einen Kollegen geschossen wird. Ich hatte mal eine Situation, da hatten wir mehrere Personen zu Fuß verfolgt und in einem Hinterhof gestellt. Plötzlich hörten wir einen Schuß. Der in dem Haus wohnende "nette" Herr hatte sich offensichtlich durch die Geräusche in seinem Hinterhof bedroht gefühlt und ohne Vorwarnung durch die geschlossene Haustür geschossen. Einer unserer Kollegen stand in der Schußrichtung und spürte, wie die Kugel haarscharf an seinem Ohr vorbei sauste.

In diesem Fall war das unvorbereitet/unvorhersehbar. Klar. Aber ich warte doch nicht, bis jemand auf mich das Feuer eröffnet!! Woher weiß ich denn, ob ich anschließend noch reagieren kann??

In diesem Zusammenhang: hast Du von dem Fall in Bad Oeynhausen letztes Jahr im Februar (glaube ich) gehört?? Ich war wenige Stunden danach auch da. War kein berauschender Anblick. Und auch der Kollege hatte mehr Glück als alles andere, daß er heute noch lebt!

 

Ich glaube, Du weißt hier überhaupt nicht, wovon Du sprichst bzw. kannst Dir darüber gar kein Urteil erlauben!

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Die Polizei bildet sich nun aber mal aus der gesamten Gesellschaft, stellt also insofern einen Querschnitt derselben dar. Ergo gibt es in ihren Kreisen auch schwarze Schafe bzw. kriminelle. Es ist Aufgabe der Polizeifuehrung, diese zu entdecken und eliminieren, und ich bin der festen Ueberzeugung, dass sie das auch tut.

Hier, in diesem Thread und im Forum allgemein, wird aber das Fehlverhalten einzelner auf die Gesamtheit der Polizei  projiziert, was keinesfalls richtig ist. Man verweigert sich ja schliesslich auch, wenn jemand einen einzelnen, verrueckten raser als das Allgemeinbild darstellt.

 

Die Mehrzahl der Forumsteilnehmer sind aber wohl die Schnellfahrer und keine Polizisten, und eine Verallgemeinerung, dass alle Schnellfahrer "Raser" sind, käme dem Pinkeln ans eigene Bein gleich.

 

 

 

;) Diese Frage lag mir auf der Zunge, als ich mein voriges Posting getippt habe. Ich habe sie mir aber verkniffen, weil ich mir als langjaehriger Teilnehmer in diesem illustren Kreise sehr gut ausmalen konnte, welche Reaktion solches aus meinem Munde - bzw. hier Tastatur - ausgeloest haette. Find' ich deshalb gut, dass der Einwurf von anderer Seite kommt.

 

Na fein, deine weisse Weste bleibt weiterhin sauber :)

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