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"economist" Bejubelt Deutsche Wirtschaft


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So etwas gab es seit Jahren nicht mehr: Der "Economist", das einflussreichste Wirtschaftsmagazin der Welt, bejubelt den Standort Deutschland. Den Aufschwung vermasseln, so mahnt das Blatt, könnten nur noch die deutschen Politiker.

 

übelst lesenswert, der link: spiegel online

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Besonders interessant finde ich die Passagen

 

Positiv beurteilt der "Economist" auch die Sozialreformen der rot-grünen Bundesregierung (Agenda 2010). Vor allem die umstrittene Hartz-IV-Reform habe dazu geführt, dass es für 1,8 Millionen Langzeitarbeitlose inzwischen "weniger kuschelig" zugehe. Zudem hätten die verschärften Bedingungen die Angst deutscher Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres Jobs erhöht. "Das hat die Verhandlungsposition der Firmen bei neuen Tarifabschlüssen gestärkt und die Macht der Gewerkschaften geschmälert."
und
Das Blatt kritisiert die Pläne von Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU), die Mehrwertsteuer nach der Wahl um zwei Prozentpunkte zu erhöhen. "Deutschlands öffentliche Finanzen sehen grässlich aus, doch es ist zu früh, von Steuererhöhungen als Problemlösung zu reden. Unternehmens- und Einkommenssteuer müssen gesenkt und nicht angehoben werden."
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Ich sag doch man soll die Reformen der SPD erst mal wirken lassen statt sie gleich wieder abzuwählen...

die sind ja grundsätzlich nicht schlecht, aber sind eben nicht hart genug. kein anderes land der welt leistet sich wohl ne soziale hängematte aus kaschmir.

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Guest lichterloh

Naja unserer Wirtschaft als solchen geht's seit Jahren spitze, sie wird nur von vielen totgeredet, die wenig Ahnung haben.

 

Im internationalen Vergleich noch immer top in Sachen Produktion (wo bei sich die sektorale Verschiebung in Rtg. Dienstleistung/4. Sektor [biotech etc]) natürlich bemerkbar macht. Bestes Beispiel deutsche aktiennotierte Unternehmen: Vom KGV her (Verhältnis, mit dem der Gewinn eines Unternehmens im Kurs bewertet wird) noch immer deutlich unterbewertet (positiv!) im Vergleich zu vielen Ländern.

 

Die Frage ist halt, wo das in den Wirtschaftsberichten, -Studien etc fehlt. Werden mehr "Schlupflöcher" genutzt um die Bilanzgewinne zu schmälern? Sinkt die Steuermoral durch Geldmengenverschiebungen vielleicht immer weiter voran? Wird bei Bilanzaufstellungen (Abschreibungen, Abschreibungen, Abschreibungen) vielleicht immer mehr beschissen? Ein Schelm, wer übles dabei denkt ;):huh:

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Guest Mr_Biggun
Naja unserer Wirtschaft als solchen geht's seit Jahren spitze, sie wird nur von vielen totgeredet, die wenig Ahnung haben.

So pauschal kann man das nicht behaupten, da ist der reine Blick auf börsennotierte Unternehmen etwas kurt gegriffen. Natürlich gibt es (v.a. Groß-)Unternehmen, denen es sehr gut geht. V.a. denen, die auf Teufel komm' raus die Produktivität hochgeschraubt haben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Andererseits gehen ganze Branchen im Zuge einer Marktbereinigung den Bach runter, z.B. auf dem Bau.

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Guest lichterloh

Auch kleinere (börsennotierte) Unternehmen laufen gut; bewiesen doch die SDAX/MDAX-Werte in den letzten Monaten recht eindrucksvoll.

 

Dass man davon nicht auf die GESAMTE Wirtschaft schließen kann ist klar. Und der Bau, nunja wenn es den Nachfragern aufgrund geringerer Kaufkraft / Konsumzurückhaltung nicht so gut geht, dass sie bauen lassen können (Wirtschaftsnachfrage in Bezug auf Bauaufträge lasse ich bewusst außen vor), hängt dieses Gewerbe halt. Wobei da wohl auch andere Faktoren mitspielen werden, aber bei diesem spezifischen Thema halte ich mich mangels konkreterem Wissen lieber etwas im Hintergrund. ;)

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Guest Mr_Biggun

Naja, die große Blase "Bauen nach der Einheit" ist weg und damit zerfleischen sich aufgrund der Überkapazität die Betriebe im Kampf ums Überleben. Das Problem ist nur, daß der Markt so langsam konsolidiert sein sollte, aber mangels Investitionswilligkeit (keiner verschuldet sich, wenn er nicht weiß, ob er morgen auf der Straße steht) nicht gebaut wird und das ganze immer weiter in den Keller rauscht. ;)

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Guest lichterloh
keiner verschuldet sich, wenn er nicht weiß, ob er morgen auf der Straße steht

Jap, und da beginnt doch mehr oder weniger ein Teufelskreis:

 

1. Keine Ausgaben

2. weniger Produktion (geringere Investitionen)

3. weniger Gewinn- /Margenerzielung der Unternehmen

4. Kostensenkungen -> Entlassungen

5. Wirtschaftliche Sorgen -> 1.

 

Die Frage ist -- wie schafft man es, diesen Kreislauf zu durchbrechen?

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Guest Mr_Biggun

1.) Ziel ausgeben

2.) Sagen, welche Maßnahmen zu diesem Ziel führen sollen

3.) Das machen, was man gesagt hat

 

Das ist ein recht simpler Anspruch an Politik, der in den letzten 10-15 Jahren von ihr nicht erfüllt worden ist.

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Guest lichterloh

Ich denke nur das die Politik vieles sagen kann, nur inwieweit die Wirtschaft hierzulande und die gesamtwirtschaftliche Situation da überhaupt mitspielen ist wohl eine andere Sache, ein unangenehm unbekannter Faktor.

 

Wenn du das Ziel ausgibst, ein gewisses Wirtschaftswachstum zu erzielen, vielleicht direkte Subventionen erhöhst oder indirekte Abgaben senkst, mag das zwar helfen. Aber wenn morgen ein bekloppter Bush seine Offensive gegen den Iran fährt und in dem Verlauf die Ölpreis einen weiteren Sprung nach oben vollführen wird die Wirtschaft auch nicht unbedingt wie "geplant" an- bzw. weiterlaufen.

 

Man müsste also eine mittel- bis langfristige (nachhaltige!) Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik fahren. Nur solche Pläne sind bei der deutschen Gesetzgebung und den IMO viel zu kurzen Legislaturperioden kaum umsetzbar. Weil kaum hat man etwas eigentlich sinnvolles auf den Weg gebracht, kommen bereits die ungeduldigen Hetzer und die Dummen, es kommt die nächste Regierung und schon wieder wird alles umgekrempelt. ;)

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Das effektivste wäre dann demnach eine Diktatur des Guten. Jetzt nicht gleich schreien! Rein logisch betrachtet wäre ein guter, umsichtiger, wirtschaftlich versierter Diktator, also ich, die beste Lösung. Dann kann man die notwendigen Maßnahmen (Kürzung des Beamtenapparates, Förderalismus einschränken, sinnlose Subventionen z.B. Kohle im Ruhrgebiet abschaffen, Steuersystem vereinfachen, Soziale Absicherug "Glatt ziehen", Förderung erneuerbarer Energien u.s.w.) schnell und effizient umsetzen und alle die rumschreien haben Pech gehabt. Nach wenigen Jahren trägt das Ganze dann Früchte....aber nein, wir versuchen lieber demokratisch, tolerant, abwägend, abwartend, jeden fragend irgendwie nen halben Kompromiss zu finden.

 

Wählt mich und ich verspreche euch alles wird gut! =)

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nein nein, ich habe doch keinen Schnauzbart und keinen Seitenscheitel...sehe total normal aus, intelligent, glaube an die Errungenschaften des technischen und idiologischen Fortschritts, besitze Moral....und werde Deutschland hinter mir vereinen ;)

Aber im Ernst, wie soll man hart durchgreifen wenn man auf alles und jeden Rücksicht nehmen muss? Ja selbst als Bundeskanzler oder Bundespräsident hat man ja keine wirkliche Macht. Ruck zuck ist man weg vom Fenster wenn man keine Lobby hat!

Aber machen wir uns nichts vor, so gern wir auch diskutieren wie wir alles besser machen würden, sobald dir einer ne Million in die Hand drückt und sagt "mach dir ein schönes Leben" tust du das und alle Visionen sind dahin.

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Guest lichterloh

Tatonca, es ist mir klar dass du so etwas nicht gemeint hast.

 

Nur alles, was auch nur im Ansatz in eine autoritäre/totalitäre Richtung gehen würde, kann man bei uns vergessen. Aus und vorbei. So traurig und kurzsichtig das auch sein mag.

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Ich frage mich, wo denn die Wirtschaftsweisen des Radarforums bleiben, um in diesem Thread ihre Kommentare abzugeben......

Da gibt es doch bestimmt Leute, die behaupten, der Verlag des Economists sei linkslastig, deshalb diese Jubelarien ueber die Reformen der letzten Jahre, andere wieder muessten eigentlich sagen, dass das ohnehin alles von Ahnungslosen stammt, was da behauptet wird, das Land ist schliesslich zugrunde gerichtet durch 7 Jahre Schroederherrschaft.....

Nun los, Jungens, lasset Euch nicht so lange loecken...... ;)

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Ich frage mich, wo denn die Wirtschaftsweisen des Radarforums bleiben, um in diesem Thread ihre Kommentare abzugeben......

Da gibt es doch bestimmt Leute, die behaupten, der Verlag des Economists sei linkslastig, deshalb diese Jubelarien ueber die Reformen der letzten Jahre, andere wieder muessten eigentlich sagen, dass das ohnehin alles von Ahnungslosen stammt, was da behauptet wird, das Land ist schliesslich zugrunde gerichtet durch 7 Jahre Schroederherrschaft.....

Nun los, Jungens, lasset Euch nicht so lange loecken...... ;)

hast du sonst nichts dazu zu sagen, als deine standardparolen?

wie wärs mal, wenn du den artikel von dem standpunkt, der dir als bewohner asiens offen steht, beurteilst? damit könntest du dich eventuell nützlich machen...

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Guest Mr_Biggun

Na denn:

 

Deutsche Arbeitnehmer und Gewerkschaften hätten in den vergangenen Jahren ein hohes Maß an Flexibilität bewiesen.
Aufgrund des Druckpotentials der AG ("Wenn Du nicht X zustimmst, verlagere ich nach Taiwan") sind die Löhne im Rahmen des Inflationsausgleichs geblieben. Positiv von der Politik kommentiert, allerdings ohne daß die Einfluß gehabt hätte.

 

Deutschlands Konzerne seien erfolgreich restrukturiert worden und hätten ihre Kosten gesenkt.

Und wie das? Durch Standortverlagerung und Produktivitätssteigerung (und in deren Zuge auch Nichtneueinstellung).

 

Die Lohnstückkosten, eine der wichtigsten Vergleichszahlen, seien seit Ende der neunziger Jahre um mehr als zehn Prozent gefallen.
Weil die Lohnkosten gesunken wären? Oder nicht doch wegen ausgedehnter Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Verschlankung der Fertigung?

 

Ebenfalls bedeutsam für die wirtschaftliche Gesundung des Landes sei, dass der über Jahre kränkelnde Bankensektor "seine Kosten und Bilanzen unter Kontrolle" gebracht habe.

Und dafür, daß sie das gemacht haben, gab es mächtig Prügel von Politikern jeglicher Couleur (ja, auch Schrödi und Ede). :huh:

Siehe Ackermann.

 

Positiv beurteilt der "Economist" auch die Sozialreformen der rot-grünen Bundesregierung (Agenda 2010). Vor allem die umstrittene Hartz-IV-Reform habe dazu geführt, dass es für 1,8 Millionen Langzeitarbeitlose inzwischen "weniger kuschelig" zugehe.
Und genau aus diesem Grund ist die 15. Legislaturperiode vorzeitig beendet und wir dürfen im September an die Wahlurne. Ich habe da noch so Schreiner'sche und Nahles'sche Sprüche von "Sozialkahlschlag", "sozialer Kälte", und "Abschaffung des Sozialstaats" im Ohr... ;)

 

Das Blatt kritisiert die Pläne von Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU), die Mehrwertsteuer nach der Wahl um zwei Prozentpunkte zu erhöhen.

Sie macht es sicher nicht zum Spaß. Lieber so als nachher wieder einen Nachtragshaushalt, weil die gesamte Haushaltskalkulation nicht gestimmt hat. Wie es Waigel und (noch schlimmer) Eichel gemacht haben.

 

Unternehmens- und Einkommenssteuer müssen gesenkt und nicht angehoben werden."

Und genau das hat Schwarz-Gelb vor.

 

 

Thank you for your support. :D

 

 

:(;)

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Da frag' ich mich jetzt, was ich denn von meinem Standpunkt aus zu diesem Artikel sagen soll? Er spricht doch Baende und bedarf keiner weiteren Erlaeuterung, oder? Kann es sein, dass ich schon seit geraumer Zeit davon berichte, dass es in D'land, wenn man von aussen, also sozusagen von ausserhalb des Tellerrandes, draufblickt, nicht gar so schlimm aussieht, wie man es von drinnen jammern hoert? Wurde ich dafuer nicht oft als Ahnungsloser dargestellt, insbesondere von den Wirtschaftsweisen des Radarforums (eine im Uebrigen gaenzlich neue, also keinesfalls Standardparole!)? Ist doch klar, dass mir dieser Bericht des Economist foermlich runter geht wie Oel, oder? :huh:

Freue mich schon voll auf heute abend, wenn die Diskussion im deutschen Pub darueber losgeht. Werde dann auch dort verkuenden, dass ich mir die Wahlunterlagen bestellt habe...... ;)

Stell' mir explizite Fragen, wenn Du meinst, ich koennte mich mit deren Beantwortung - sofern es ueberhaupt in meiner Macht liegt, sie zu beantworten - nuetzlich machen....

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Guest Mr_Biggun
Ist doch klar, dass mir dieser Bericht des Economist foermlich runter geht wie Oel, oder? ;)

Kann ich mir schon denken. Komisch nur, daß bei der grandiosen Wettbewerbsfähigkeit die Haushalte im Eimer sind und die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau verharrt. Könnte damit zusammenhängen, daß sich der Bericht mehr mit den Bedingungen für "Große" als diejenigen der Personengesellschaften auseinandersetzt....

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Guest Mr_Biggun
Hey, Moment mal! Der Economist beschreibt nicht die Vergangenheit, sondern die Aussichten fuer die Zukunft. Das ist es, was die Investoren interessiert!

Vielleicht geht der ja auch von Schwarz-Gelb aus. ;):huh:

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@ Mr_biggun

 

Komisch nur, daß bei der grandiosen Wettbewerbsfähigkeit die Haushalte im Eimer sind und die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau verharrt. Könnte damit zusammenhängen, daß sich der Bericht mehr mit den Bedingungen für "Große" als diejenigen der Personengesellschaften auseinandersetzt....
Auch wenn ich in wirtschaftspolitischen Fragen ansonsten eher selten mit dir übereinstimme, hier hast du recht. Fakt ist, dass sich die Großkonzerne aus der Finanzierung staatlicher Aufgaben mittlerweile fast komplett zurückgezogen haben, und der Staat versucht, die dadurch entstehende Finanzierungslücke durch eine Mehrbelastung von Bürgern und kleineren Unternehmen auszugleichen.

 

Und genau aus diesem Grund ist die 15. Legislaturperiode vorzeitig beendet und wir dürfen im September an die Wahlurne. Ich habe da noch so Schreiner'sche und Nahles'sche Sprüche von "Sozialkahlschlag", "sozialer Kälte", und "Abschaffung des Sozialstaats" im Ohr...

Nein, der Hauptgrund ist die destruktive Blockadepolitik der Union im Bundesrat, durch die vernünftiges Regieren völlig unmöglich geworden ist. Nachzulesen hier:

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitr...ag_2829141.html

 

Sie macht es sicher nicht zum Spaß. Lieber so als nachher wieder einen Nachtragshaushalt, weil die gesamte Haushaltskalkulation nicht gestimmt hat. Wie es Waigel und (noch schlimmer) Eichel gemacht haben.
Die Mehrwertsteuererhöhung ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Im nächsten Jahr werden sich keine Einnahmen mehr aus dem Verkauf von Staatseigentum realisieren lassen, weil nichts mehr da ist, was verkauft werden können. Die jetzt schon große Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben wird sich also nochmals um mindestens 20 Milliarden erhöhen. Nach der Wahl wird die Union noch einiges andere machen müssen als nur die 2% Mehrwertssteuererhöhung um den Haushalt auch nur annähernd EU-gerecht gestalten zu können.

 

Unternehmens- und Einkommenssteuer müssen gesenkt und nicht angehoben werden."
Und genau das hat Schwarz-Gelb vor.

Wie soll das (kurzfristig) gegenfinanziert werden, wenn mit den jetzigen Steuereinnahmen gerade noch der Schuldendienst, die Zuschüsse an die Rentenkasse und das Personal bezahlt werden kann?

 

Neben einer sicher notwendigen Entlastung von Bürgern und kleineren Unternehmen sowohl von der Abgabenlast als auch von dem überbordenden Bürokratiewust ist es zwingend notwendig, die Großkonzerne bei der Finanzierung der Staatsaufgaben wieder mit ins Boot zu holen. Leider geht das auf nationaler Ebene allein nicht, nichtsdestotrotz ist dies eine Hauptaufgabe der Politik hier Fortschritte und zwar vor allem auf internationaler Ebene zu erreichen.

Wir müssen endlich weg davon, dass Staaten wie Prostituierte mit immer niedrigeren Preisen und immer mehr Leistungen um die Gunst der Freier, also der Großkonzerne buhlen.

Denn dieser für die Staaten ruinöse Wettbewerb führt in den beteiligten Gesellschaften überall zu wesentlich mehr Verlierern als Gewinnern.

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Auch wenn ich in wirtschaftspolitischen Fragen ansonsten eher selten mit dir übereinstimme, hier hast du recht. Fakt ist, dass sich die Großkonzerne aus der Finanzierung staatlicher Aufgaben mittlerweile fast komplett zurückgezogen haben, und der Staat versucht, die dadurch entstehende Finanzierungslücke durch eine Mehrbelastung von Bürgern und kleineren Unternehmen auszugleichen.

sorry, aber das sehe ich anders. bei großen konzernen liegen die steuerquoten meines wissens bei mindestens 20% - und das ist schon ein guter wert, mit dem der CEO prahlen kann. also kann man ja mal von nem viertel ausgehen (bin zu faul, das nachzusehen). nun wo geht die kohle der konzerne hin? die wird an die aktionäre ausgeschüttet. klar. und was machen die damit? wenn sie die aktien innerhalb der 1jährigen spekulationsfrist wieder verkaufen, zahlen sie n haufen steuern auf den gewinn. wenn sie sie länger halten, zahlen sie keine steuern (was nicht richtig ist - ich bin der meinung, dass JEDES einkommen versteuert werden müsste).

außerdem gehn die überschüsse der konzerne zum großen teil in kapitallebensversicherungen oder fondssparpläne, die _die_ leute zur altersvorsorge nutzen, die sich darüber beschweren, dass die 'großen' keine steuern zahlen. iss das nicht ein bisschen komisch?

 

@harry: ich meinte damit nichts konkretes, sondern dass du einfach - wenn sinnvoll - dinge einbringst, die du bei dir erfährst, eindrücke, die du gewinnst und so weiter. das ist wertvoll für uns, weil sie von einer warte aus abgegeben werden, die für uns nicht verfügbar ist.

und deshalb finde ich es schade, dass dein erster beitrag in dem thread diese reißerische äußerung war. du bist schlau genug um die leute, die wirklich merkbefreit sind auf eine andere weise erreichen zu können. da bin ich mir sicher.

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sorry, aber das sehe ich anders. bei großen konzernen liegen die steuerquoten meines wissens bei mindestens 20% - und das ist schon ein guter wert, mit dem der CEO prahlen kann. also kann man ja mal von nem viertel ausgehen (bin zu faul, das nachzusehen).

Der prozentuale Anteil der Einkommensteuer am Gesamtsteueraufkommen steigt aber seit Jahren, während der Körperschaftssteueranteil kontinuierlich zurückgeht.

 

nun wo geht die kohle der konzerne hin? die wird an die aktionäre ausgeschüttet. klar. und was machen die damit? wenn sie die aktien innerhalb der 1jährigen spekulationsfrist wieder verkaufen, zahlen sie n haufen steuern auf den gewinn. wenn sie sie länger halten, zahlen sie keine steuern (was nicht richtig ist - ich bin der meinung, dass JEDES einkommen versteuert werden müsste).

außerdem gehn die überschüsse der konzerne zum großen teil in kapitallebensversicherungen oder fondssparpläne, die _die_ leute zur altersvorsorge nutzen, die sich darüber beschweren, dass die 'großen' keine steuern zahlen. iss das nicht ein bisschen komisch?

Nur steigt die Sparquote mit wachsendem Einkommen an, d. h. dass von den Ausschüttungen der Konzernen nur der ohnehin schon vermögende Teil der Bevölkerung profitiert und somit die sowieso schon zunehmende Kluft zwischen arm und reich noch schneller wächst.

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Kann ich mir schon denken. Komisch nur, daß bei der grandiosen Wettbewerbsfähigkeit die Haushalte im Eimer sind und die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau verharrt. Könnte damit zusammenhängen, daß sich der Bericht mehr mit den Bedingungen für "Große" als diejenigen der Personengesellschaften auseinandersetzt....

Dazu noch eine Glosse der FAZ, die sich auf diesen Artikel aus der FAZ bezieht. Und da bleibt die Union weitläufig Konzepte schuldig...

 

@Mr_Biggun, LiLa

Und genau aus diesem Grund ist die 15. Legislaturperiode vorzeitig beendet und wir dürfen im September an die Wahlurne. Ich habe da noch so Schreiner'sche und Nahles'sche Sprüche von "Sozialkahlschlag", "sozialer Kälte", und "Abschaffung des Sozialstaats" im Ohr...
Nein, der Hauptgrund ist die destruktive Blockadepolitik der Union im Bundesrat, durch die vernünftiges Regieren völlig unmöglich geworden ist

In diesem Punkt habt ihr beide Recht. Durch die Sozialreformen der Rot/Grünen Regierung kam es zur Schwäche der SPD bei den Landtagswahlen, wodurch die Union ihre Blockademehrheit im Bundesrat quasi geschenkt bekam...

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@HarryB

 

Da gibt es doch bestimmt Leute, die behaupten, der Verlag des Economists sei linkslastig, deshalb diese Jubelarien ueber die Reformen der letzten Jahre, andere wieder muessten eigentlich sagen, dass das ohnehin alles von Ahnungslosen stammt, was da behauptet wird, das Land ist schliesslich zugrunde gerichtet durch 7 Jahre Schroederherrschaft.....

Nun los, Jungens, lasset Euch nicht so lange loecken...... 

Nö, nicht linkslastig, denn mit diesem Absatz hier ...

 

Positiv beurteilt der "Economist" auch die Sozialreformen der rot-grünen Bundesregierung (Agenda 2010). Vor allem die umstrittene Hartz-IV-Reform habe dazu geführt, dass es für 1,8 Millionen Langzeitarbeitlose inzwischen "weniger kuschelig" zugehe. Zudem hätten die verschärften Bedingungen die Angst deutscher Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres Jobs erhöht. "Das hat die Verhandlungsposition der Firmen bei neuen Tarifabschlüssen gestärkt und die Macht der Gewerkschaften geschmälert."

 

...spielt der "Economist" direkt schwarz/gelb in die Hände, denn diese haben noch viel weitergehende Dinge in diese Richtung vor, als Schröder sie zaghaft begonnen hat. Ergo? Schröder hat (allerdings völlig SPD-untypisch, ist ja auch von seinem linken Flügel entsprechend gescholten worden) etwas Gutes angefangen, was von schwarz/gelb (siehe deren Pläne) nun in noch konsequenterer Form fortgesetzt werden wird. ;-)

 

Außerdem kann man bei rot/grün und Wirtschaftspolitik ja nicht wirklich von irgendwelchen Steckenpferden sprechen, da Wirtschaft noch nie deren großes Metier war, sondern immer nur irgendwelche Klientelpolitik, die das Geld wieder verpulvert.

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Außerdem kann man bei rot/grün und Wirtschaftspolitik ja nicht wirklich von irgendwelchen Steckenpferden sprechen, da Wirtschaft noch nie deren großes Metier war, sondern immer nur irgendwelche Klientelpolitik, die das Geld wieder verpulvert.

So wie man bei dir nicht von sinnvollen und faktisch richtigen Beiträgen zu den Roten reden kann?!?

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Im übrigen spielt "The Economist" mit

"Das hat die Verhandlungsposition der Firmen bei neuen Tarifabschlüssen gestärkt und die Macht der Gewerkschaften geschmälert."

Schwarz/Gelb nicht in die Hände, wie du bei der FAZ nachlesen kannst...

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Hier der Kommentar der Wirtschaftswoche zum Artikel des Ecomomist und seiner Vermarktung durch die SPD.

Grundzüge: The Economist erkennt an, daß große deutsche Konzerne sich erfolgreich "restrukturiert" haben. Das bedeutet aber nicht, daß auch der Standort Deutschland verbessert wurde. Und dem Mittelstand geht es nach wie vor schlecht.

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@gerre

Positiv beurteilt der "Economist" auch die Sozialreformen der rot-grünen Bundesregierung (Agenda 2010). Vor allem die umstrittene Hartz-IV-Reform habe dazu geführt, dass es für 1,8 Millionen Langzeitarbeitlose inzwischen "weniger kuschelig" zugehe. Zudem hätten die verschärften Bedingungen die Angst deutscher Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres Jobs erhöht. "Das hat die Verhandlungsposition der Firmen bei neuen Tarifabschlüssen gestärkt und die Macht der Gewerkschaften geschmälert."

Da hat der "Spiegel" sich wohl ausgedacht wie im "Economist" die Reformen von Rot/Grün bewertet werden?!?

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@anaxagore

Wenn verschiedene Leute den gleichen Text kommentieren können die Kommentare sehr verschieden ausfallen.

Am besten wäre es natürlich, den Original-Artikel im Economist selbst nachzulesen. Der ist aber nur Abonnenten zugänglich, Abo kostet 20 $/Monat. :D

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