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Wenn ich Besorgter wäre, würde ich sagen :cop01:

bodenständig, konservativ und multikulti und Grüne ;)

 

Was anderes fällt ihm doch nicht ein. :cop01:

 

Also ich muß sagen, ich weiß es nicht. Es kann aber am Wohlstandsgefälle der Länder liegen. ;)

 

MfG.

 

hartmut

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Und Dir fällt gar nix ein. ;-)

Hätscht gern :cop01:

 

Bisher kann ich nur den heutigen Stand beurteilen, wie ihn im Moment mein Sohn hat. Seit Gestern nehmen sie z.B. CNC-Technik durch. Ob das der richtige Stoff für eine Allgemeinbildende Schule ist, da habe ich meine Zweifel. Allerdings wir da gerade das logische Denken gelernt, und die Schüler die es interessiert können sich für die Technik begeistern.

 

Nur besteht da die Gefahr, die Schüler einseitig in eine Richtung zu drängen. Gerade Schüler die doch mehr musische Begabungen haben können sich nicht wirklich frei entfalten.

 

Für meine Sohnemann ;) ist das schon das Richtige, ganz der Papa ;) . Sein Ziel, Ing. bei Daimler, wobei ich davon wieder nicht so ganz begeistert bin. :cop01: Aber er wird das was er will schon erreichen, ist sein Leben. ;)

 

Als Ausbilder und auch als Prüfer mußte ich immer Noten geben, eine von mir ungeliebte Tätigkeit. Auch gegenüber meinen Lehrgangsteilnehmern habe ich auch keinen Hehl daraus gemacht was ich von Noten halte. Habe teilweise bei der Überbetrieblichen Ausbildung auch gesagt, scheiß auf die Noten, übt das wo ihr am schlechtesten seid.

 

So sehe ich es auch bei diesen Pisa-Noten.

 

MfG.

 

hartmut

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Am interessantesten ist jedoch die Pressemitteilung, die das Bundesbildungsministerium unter Frau Bulmahn zu den heute bekanntgegebenen Ergebnissen herausgegeben hat.

 

Hier zunächst die Meldung der dpa:

 

Bayern erneut klarer PISA-Sieger

 

Berlin (dpa) - Bayern ist erneut eindeutiger Sieger des deutschen PISA-Bundesländer-Vergleichs. Seine 15-jährigen Schüler stellten in allen getesteten Bereichen die gleichaltrigen Jungen und Mädchen aus den anderen Bundesländern deutlich in den Schatten.

 

Getestet wurden die Kompetenzen in Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen und Problemlösen. In dem neuen Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt, stellen die deutschen PISA-Forscher zugleich die anhaltende Chancenungleichheit im Schulsystem heraus. Arbeiter- und Migrantenkinder würden zu wenig gefördert.

 

Im Untersuchungsschwerpunkt Mathematik dringen Bayerns Schüler sogar bis in die Weltspitze der ersten fünf PISA-Siegerstaaten vor und kommen nach Finnland, Südkorea, den Niederlanden und Japan auf Platz fünf vor Kanada.

 

[...]

Quelle und vollständiger Artikel: http://de.news.yahoo.com/050714/3/4m4fg.html

 

Und hier die Pressemitteilung des BMBF:

 

http://www.bmbf.de/_media/press/pm_20050714-159.pdf

 

Kein Wort davon, daß Bayern gewonnen hat. Kein Wort davon, daß die bayerischen Schulen jetzt in der Weltspitze sind. Kein Wort davon, daß SPD-regierte Länder national wie international schlechte Ergebnisse abgeliefert haben.

Statt dessen ... Na ja, ... Lest selbst! :cop01:

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Das Wohlstandsgefälle spielt sicher eine Rolle, aber auch die Sozialstruktur der Länder und die Lehrpläne.

Habe in Bayern Abi gemacht, weiß also wovon ich rede. Der Stoff war wesentlich anspruchsvoller, allerdings war die Förderung für schwache Schüler am Gymi gleich null. So nach dem Motto: Friß oder stirb. Das ist hier an der Gesamtschule anders.

Ich tendiere zu einer Schule, in der man die Stringenz der süddeutschen Stoffvermittlung mit einem Förderkonzept für schwächere Schüler AUF BUNDESEBENE kombiniert und das ganze ENDLICH MAL VON DEM UNSINNIGEN FÖDERALISMUSGEQUATSCHE UND DER KMK LOSLÖST!

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Bayern erneut klarer PISA-Sieger

 

Und hier die Pressemitteilung des BMBF:

 

Kein Wort davon, daß Bayern gewonnen hat. Kein Wort davon, daß die bayerischen Schulen jetzt in der Weltspitze sind. Kein Wort davon, daß SPD-regierte Länder national wie international schlechte Ergebnisse abgeliefert haben.

Statt dessen ... Na ja, ... Lest selbst! :cop01:

Aber in der Pressemitteilung steht doch nichts falsches drinnen. Was soll diese kleinkarierte Landesprotzerei.

Hilft es Bayern wenn Bremen weiterhin das Schlusslicht ist? Hilft es den Badenern wenn Meck-Pomm weiterhin zu wenig qualifizierte Schüler hervorbringt. Also deine Denke ist ziemlich kurzsichtig. Wir müssen uns insgesamt als Deutschland, im europäischen Rahmen, entwickeln. Ich freue mich mehr darüber das auch die Verlirer dieser Studie deutliche Fortschritte gemacht haben.

Wobei zugegebenermassen mir die Massnahmen viel zu zögerlich anlaufen.

 

Und dann noch ein paar Worte zum bayerischen Bildungssystem. Hier wird Schulpolitik auf dem Rücken der Ärmsten betrieben. Soziale Verantwortung für Schwächere kennt das bayerische Schulsystem nicht.

 

Der wahre Sieger für mich in dieser Studie ist Sachsen. Hervorragende Ergebnisse verbunden mit hoher Abiturquote. Daran sollte sich bayerische Bildungspolitik orientieren.

 

BTW: Nur damit keine falsche Hoffnungen aufkommen. Ich bin in Bayern aufgewachsen, lebe in Bayern und habe schulpflichtige Kinder :cop01:

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@r_ruhland

 

Und dann noch ein paar Worte zum bayerischen Bildungssystem. Hier wird Schulpolitik auf dem Rücken der Ärmsten betrieben. Soziale Verantwortung für Schwächere kennt das bayerische Schulsystem nicht.
Nun, solange "soziale Verantwortung für Schwächere" nicht in gutmenschliches Verhätscheln und Kuschelpädagogik zu Lasten der Stärkeren ausartet, ist dagegen nichts einzuwenden. Genau das passiert aber in Bremen und Co.

 

Der wahre Sieger für mich in dieser Studie ist Sachsen. Hervorragende Ergebnisse verbunden mit hoher Abiturquote. Daran sollte sich bayerische Bildungspolitik orientieren.

 

Sachsen hat es da einfacher, weil der Ausländeranteil deutlich geringer ist als in Bayern, dadurch lässt sich das nicht direkt vergleichen.

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Aber in der Pressemitteilung steht doch nichts falsches drinnen. Was soll diese kleinkarierte Landesprotzerei.

Bei einem Test den Sieger zu nennen hat mit Protzerei nichts zu tun, sondern versteht sich eigentlich von selbst. Daß es der Bundesregierung nicht ins Konzept paßt, daß unionsregierte Länder besser abschneiden, wurde schon im Bundestagswahlkampf 2002 mehr als deutlich, in dem Bayerns gute Ergebnisse gegen Stoiber verwendet wurden, da man ihm vorwarf, international »nur« im oberen Drittel und nicht an der absoluten Weltspitze zu sein (was Bayern im übrigen diesmal sogar geschafft hat). Die eigenen (katastrophalen) Ergebnisse der SPD-Länder mit ihren Gesamt- und Ganztagsschulen wurden geflissentlich verschwiegen.

 

Hilft es Bayern wenn Bremen weiterhin das Schlusslicht ist? Hilft es den Badenern wenn Meck-Pomm weiterhin zu wenig qualifizierte Schüler hervorbringt. Also deine Denke ist ziemlich kurzsichtig. Wir müssen uns insgesamt als Deutschland, im europäischen Rahmen, entwickeln. Ich freue mich mehr darüber das auch die Verlirer dieser Studie deutliche Fortschritte gemacht haben.

Wobei zugegebenermassen mir die Massnahmen viel zu zögerlich anlaufen.

Es geht hier um den Wettbewerb unterschiedlicher Schulsysteme in Deutschland. Welches Schulsystem diesen gewonnen hat, dürfte inzwischen feststehen, auch wenn es manche noch immer nicht wahrhaben wollen und auf Finnland verweisen, dessen Gesellschaft so homogen und intakt ist, daß die dortigen (guten) Ergebnisse vom Schulsystem kaum noch abhängen.

 

Und dann noch ein paar Worte zum bayerischen Bildungssystem. Hier wird Schulpolitik auf dem Rücken der Ärmsten betrieben. Soziale Verantwortung für Schwächere kennt das bayerische Schulsystem nicht.

Zuviel taz, NN oder FR gelesen? :cop01:

Wo bitte wird Schulpolitik auf dem Rücken von Armen betrieben? In Bayern gibt es ebensowenig ein Schulgeld wie in den anderen Bundesländern, und selbst der Transport zur Schule ist bis zur 10. Jahrgangsstufe frei. Soziale und finanzielle Auslese wird in Bayern nicht betrieben - intellektuelle hingegen um so mehr, und das ist richtig so.

 

Der wahre Sieger für mich in dieser Studie ist Sachsen. Hervorragende Ergebnisse verbunden mit hoher Abiturquote. Daran sollte sich bayerische Bildungspolitik orientieren.
Sachsen hat gut abgeschnitten. Weite Teile des bayerischen Schulsystems wurden dort übernommen. Mehr Abiturienten benötigen wir allerdings nicht. Deutschland hat von allen 15 Kern-EU-Staaten die mit Abstand höchste Akademikerarbeitslosigkeit. Gerade in Bundesländern mit hoher Abiturquote drängen Abiturienten zunehmend in Ausbildungsberufe für Realschüler, Realschüler dann gezwungenermaßen in Ausbildungsberufe für Hauptschüler, und die Hauptschüler fallen hinten herunter. Dieses Phänomen nennt sich Bildungsparadox und wirkt sich in Bayern dank niedrigerer Abiturquote nicht so schlimm aus wie in anderen Bundesländern.

 

BTW: Nur damit keine falsche Hoffnungen aufkommen. Ich bin in Bayern aufgewachsen, lebe in Bayern und habe schulpflichtige Kinder ;)

Dann müßtest Du es eigentlich besser wissen und keine falschen Thesen von der sozialen Kälte des bayerischen Schulsystems verbreiten. :cop01:

 

###### hat es im Prinzip korrekt dargestellt: Die bayerischen Gymnasien sieben intellektuell aus, aber nie finanziell!

 

Dixie (mit bayerischem Abitur 1998 - ohne soziale Auslese und finanzielle Härten)

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Nun, solange "soziale Verantwortung für Schwächere" nicht in gutmenschliches Verhätscheln und Kuschelpädagogik zu Lasten der Stärkeren ausartet, ist dagegen nichts einzuwenden. Genau das passiert aber in Bremen und Co.

 

Sachsen hat es da einfacher, weil der Ausländeranteil deutlich geringer ist als in Bayern, dadurch lässt sich das nicht direkt vergleichen.

@Besorgter und Dixie

Seid ihr denn in Bayern in die Schule gegangen?

Habt ihr schulpflichtige Kinder?

Wisst ihr wovon ihr sprecht oder kennt ihr es nur vom Hörensagen?

Ich will mir über Bremen oder andere Bundesländer kein Urteil erlauben und keine Meinung abgeben. Das sollen die tun, die mit dem jeweiligen Bildungssystem auch entsprechende Erfahrung vorweisen können. Aber über das bayerische Bildungssystem könnte ich noch seitenweise kritische Argumente vorbringen.

Auch Bayern hat offensichtlich keine funktionierende Migrationspolitik!

Auch in Bayern ist der Kindergartenbesuch kostenpflichtig und nicht zwingend vorgeschrieben.

Auch in Bayern gibt es kein schlüssiges Konzept für die Förderung von Kindern aus einkoimmensschwachen Familien.

In Bayern wurde die Schulmittelfreiheit aufgehoben.

u.s.w. u.s.f.

 

Jetzt stellt sich unsere bayerische CSU wieder so dar als wären sie die Heilsbringer in der Schulpolitik und sind weiterhin nicht dazu gezwungen notwendige Reformen einzuleiten. Unsere Ex-Kultusministerin war ja dazu leider nicht in der Lage. Sie musste sich ja mehr um ihren Ortsverein kümmern :cop01:

Allein die Mittelkürzungen im bayerischen Bildungssystem machen doch klar, das die bayerische CSU am Sonntag Wein predigt und Montags Wasser ausschenkt.

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@######

 

Beispiel: die hohe Anzahl nicht oder kaum deutsch sprechender Schüler in einer Klasse nötigt den Lehrer dazu, nahezu seine volle Zeit für diese Schüler aufzuwenden, er schafft es nicht, seinen Lehrplan in aller Qualität und Ausführlichkeit zu vermitteln und die leistungsstarken Schüler sitzen unterdessen gelangweilt in der Ecke. Wenn dann (oftmals verständlicherweise) noch Gleichgültigkeit bzw. Resignation dazu kommt, ist es ganz vorbei. Wenn schon nicht die Möglichkeit besteht, dass sämtliche Schüler bei Schulbeginn einwandfrei der deutschen Sprache mächtig sind (in fast allen anderen Ländern ist dies Grundvoraussetzung, seinen Fuß überhaupt dauerhaft über die Schwelle des Landes setzen zu dürfen) und die hießigen kulturellen Gepflogenheiten aufgrund ihrer isolierten Wohnumgebung nicht kennen, sodass sie nahezu keine Chance haben, sich in die Klasse einzufügen, müssen eben Sonder- und Vorbereitungsklassen speziell für diese Kinder her. Diese aber einfach so ins kalte Wasser zu schmeißen und den Lehrer damit zu über- und die anderen Schüler zu unterfordern, kann nicht das Maß der Dinge sein. Gutmenschliche Bildungsschwätzer würden jetzt einwerfen, "ach das wird schon alles, und da muss man Geduld haben und Toleranz zeigen". Einen Blödsinn muss man, so wird die Situation nur noch schlimmer und Chaos und Ungebildetheit manifestieren sich.

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@r_ruhland:

Selbstverständlich bin ich in Bayern geboren, dort zur Schule gegangen, habe dort Abitur gemacht und dort studiert. Vom »Hörensagen« kann also keine Rede sein.

Nur in einem Punkt gebe ich Dir recht: Die Aufhebung der Lernmittelfreiheit (die mich noch nicht betraf) kann für sehr arme Familien zum Problem werden, aber auch da gibt es inzwischen Lösungen, so daß gebrauchte Bücher günstig auf schulinternen Bücherbörsen weitergegeben werden usw.

 

Wenn ich mich jedoch erinnere, wie die meisten Schüler bei uns mit den schuleigenen Büchern umgegangen sind, kann ich die Aufhebung der Lernmittelfreiheit trotz Bedenken nachvollziehen. Der Problematik, daß Bücher so schlecht behandelt wurden, daß sie bereits nach sechs Monaten halb zerstört waren, war wohl nicht mehr anders beizukommen.

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Dixie: Genau das ist es doch. In der Schule müssen Grundlagen vermittelt werden. Das scheint in Süddeutschland eher der Fall zu sein. Allerdings haben (selbst dort) die Lehrer oft selbst völlig falsche didaktische Konzepte. Beispiel Chemie:

Da werden die Schüler endlos dazu genötigt, chemische Gleichungen richtigzustellen, durch "Probieren"...Folge: die einen raffen´s, und das auch nur bei einfachen Gleichungen, die schlechteren gar nicht und verlieren dadurch in einer Arbeit zu viel Zeit, ergo Note "schlecht". Dabei gibt es ein (!) todsicheres Verfahren, das - entsprechend eingeübt - JEDEM die Möglichkeit bietet, es hinzukriegen. Das wird aber SELTEN von den Lehrern vermittelt, oder sie haben keine Ahnung oder sind zu faul. Die Leidtragenden sind die Schüler, die dann in PISA etc. schlecht dastehen.

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Also, ich studiere Sozialpädagogik und bin in Bayern auf die Schule gegangen.

 

Ich muss da Beso recht geben.

 

In Bayern herrscht zwar Strenge, diese ist aber auch nötig. Kinder und Jugendliche brauchen diese Strenge um in der Schule gute Leistungen zu erzielen.

Klar fallen die schlechteren Schüler da Z.B aus den Gymnasien raus, aber es muss ja auch nicht jeder Depp (sorry) Abitur haben!

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also ohne diesen Thread ausführlich gelesen zu haben.

 

In NRW ist es so (jedenfalls in den Grundschulen, die ja die Basis für weiterführende Schulen sind), dass man sich nach dem Schwächsten richtet. Das heißt erst wenn der Schwächste (etwas übertrieben ausgedrückt) den Buchstaben "k" schreiben kann, wird zum "l" übergegangen. In sozialschwachen Regionen mit hohem Ausländeranteil kann sich nun jeder vorstellen wie lange es dauert, bis die Kinder alle Groß- und Kleinbuchstaben drauf haben und wie sich diejenigen fühlen, die bereits bis 100 zählen konnten noch bevor sie in der Schule waren...

 

Außerdem (die Finanznot lässt grüßen) gibt es laut SPD-Regierung (yeahhhh! das ist Vergangenheit) keine Klassenverände mehr. Das heißt die erste und zweite Klasse sitzen zusammen. Wie das bitte funktionieren soll ist selbst den hiesigen Lehrern ein Fragezeichen. Da nun die CDU regiert ist das Gott sein Dank wieder zu den Akten gelegt....

 

Fazit: Es wird sich an den schwächeren Schülern orientiert. Die leistungsstarken Schüler erhalten keine direkte Förderung.....

 

Ausnahme: Es werden (Wahnsinn!) speziell trainierte Pädagogen eingesetzt, die stundenweise zusätzlich am Unterricht teilnehmen, die Schüler beobachten und bei Bedarf gesondert fördern. Das hört sich in der Theorie gut an und macht Sinn. Problem dabei: Es gibt zu wenig dieser Pädagogen....

 

Die Anzahl der Schüler pro Klasse beläuft sich hier in OWL derzeit auf etwa 25 (geburtenschwache Jahrgänge).

 

(mal so in die Runde geworfen).

 

Gruß

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@r_ruhland:

Selbstverständlich bin ich in Bayern geboren, dort zur Schule gegangen, habe dort Abitur gemacht und dort studiert. Vom »Hörensagen« kann also keine Rede sein.

Nur in einem Punkt gebe ich Dir recht: Die Aufhebung der Lernmittelfreiheit (die mich noch nicht betraf) kann für sehr arme Familien zum Problem werden, aber auch da gibt es inzwischen Lösungen, so daß gebrauchte Bücher günstig auf schulinternen Bücherbörsen weitergegeben werden usw.

 

Wenn ich mich jedoch erinnere, wie die meisten Schüler bei uns mit den schuleigenen Büchern umgegangen sind, kann ich die Aufhebung der Lernmittelfreiheit trotz Bedenken nachvollziehen. Der Problematik, daß Bücher so schlecht behandelt wurden, daß sie bereits nach sechs Monaten halb zerstört waren, war wohl nicht mehr anders beizukommen.

Dann gehe mal in dich und überlege dir wieviele deiner Mitschüler das Abitur nur dadurch erreichten das sie temporär oder permanent Nachhilfe erhielten.

Heute erhalten bereits Kinder in der dritten und vierten Klasse intensiv Nachhilfe um den Übertritt in die weiterführenden Schulen zu erreichen. Denkst du das dies sozial gerecht ist. Können sich das Arbeiterfamilien leisten?

In den 20 Jahren seit du die erste Klasse betreten hast, hat sich einiges im bayerischen Schulsystem verändert. Nicht nur der Wegfall der Schulmittelfreiheit.

 

Sozial gerecht war dieses System schon zu meiner Zeit nicht mehr (ABI 1980). Aber es ist bestimmt nicht gerechter geworden in den letzten Jahren.

 

@Besorgter

Natürlich ist extrem wichtig das Kinder bei der Einschulung eine gemeinsame Sprache sprechen. Nur tut hier Bayern nicht mehr als andere Bundesländer. Solange es hier keine, mindestens einjährige, Vorschulpflicht gibt wird auch Bayern nicht zur absoluten Weltspitze aufschliessen.

 

Für mich bleibt dieser Ländervergleich eitle Nabelschau. So etwas bringt Deutschland nicht nach vorne.

Wir brauchen in der Bildungspolitik einheitliche Standards, nachvollziehbaren Wettbewerb zwischen den Schulen mit entsprechenden Wahlmöglichkeiten der Eltern, klare Zielvorgaben für Lehrer und Schüler mit entsprechendem Belohnungssystem für die Lehrer.

Erfolgreiche Pisa-Studien-Länder haben genau diese System installiert.

Es ist doch absolut unverständlich wenn eine Lehrkraft bei einer landesweiten Leistungsstudie sich enttäuscht über ihre Klasse äussert. Sie sollte sich enttäuscht über ihre eigene Leistung zeigen, da sie ihrer Klasse das notwendige Wissen nicht vermitteln konnte, ohne dafür einen erkennbaren Grund vorweisen zu können. Und genauso handhabt dies unser Lehrerschaft.

 

Aber typisch deutsch es sind ja immer die anderen schuld :cop01:

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Wir brauchen in der Bildungspolitik einheitliche Standards, nachvollziehbaren Wettbewerb zwischen den Schulen mit entsprechenden Wahlmöglichkeiten der Eltern, klare Zielvorgaben für Lehrer und Schüler mit entsprechendem Belohnungssystem für die Lehrer.

Genauso ist es!!

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Guest Wilfried Webber
In NRW ist es so (jedenfalls in den Grundschulen, die ja die Basis für weiterführende Schulen sind), dass man sich nach dem Schwächsten richtet.

Ich war zu Beginn überdurchschnittlich begabt und durfte deshalb vorzeitig in die 2. Klasse. Ein Förderkonzept gab es nicht, es wäre aber vielleicht nicht schlecht gewesen ...

 

 

BTW: Sachsen, Sachsen über alles <_<

War doch eine weise Entscheidung, hierher zu ziehen.

 

 

Zu dem idealen Schulkonzept: Eine Ganztagsschule, die zahlreiche freiwillige Aktivitäten anbietet und die Möglichkeit für jeden, etwas Praktisches zu tun und zu lernen, anstatt die Schüler nach Hause vor den Fernseher zu schicken. Werkunterricht, Kochkurse, Theater. Formel-Drill erweist sich immer wieder als ungesund.

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Ja, stimmt. Aber die Ganztagsschule hat den Nachteil, dass für die eigentliche Kinderwelt bzw. das häusliche soziale Umfeld keine Zeit bleibt. Ich halte die Ganztagsschule wirklich nur für diejenigen angebracht, die entweder aus Chaos-Familien stammen oder bei denen die Eltern den ganzen Tag arbeiten. Stimmt aber das häusliche Milieu, dann sehe ich keinen Grund, Kinder länger als nötig in der Schule zu belassen.

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Guest Wilfried Webber

Problem ist, dass selbst Kinder von Gutverdienern aufgrund deren Zeitmangels immer häufiger verwahllosen. Sie haben zwar alles, aber der geistige Kontakt fehlt.

 

Ich habe mir letzte Nacht die Pisa-Studie angeschaut, selbst 5 Stunden haben aber nur für einen groben Überblick gereicht. Ich denke jedoch, die wichtigsten Punkte mitbekommen zu haben.

Daraus folgt, dass in Deutschland die Unterschiede zwischen starken und schwachen Schülern besonders groß sind und nirgendwo sonst der Unterschied zwischen den Schulen an sich so groß ist und zwischen Schülern aus sozial schwachen und starken Familien. Außerdem haben bei uns Migranten besondere Intergrationsprobleme und schneiden besonders schlecht ab.

 

Ich denke, dass man hier vieles verbessern kann. Die Bildungskompetenz in Bundeshände abgeben und für standarisierte Klausuren und Abschlüsse sorgen, die Ganztagsschulen ausweiten, die Vorschulen ausbauen und das Niveau in den Kindergärten anheben, indem man nicht mehr Lehrezieherinnen, sondern richtige Pädagoginnen einstellt, die individuelle Förderung von besonders starken und besonders schwachen Schülern ausweiten, vor allem in der Grundschule (ich wurde als überdurchschnittlich Begabter in der Grundschule nicht gezielt gefördert, obwohl das sicherlich gut gewesen wäre) und ... das dreigliedrige Schulsystem zu einem Gesamtschulsystem zusammenlegen (... das gibt Haue <_<).

 

Dass die Gesamtschule bei uns nicht funktioniert, liegt an der gleichmacherischen Umsetzung des Konzepts, wozu rot-grüne Kuschelträumer nicht fähig sind. Finnland zeigt, dass man Gesamtschulen mit hohem Niveau haben kann. Man muss die Schüler allerdings auch fördern und fördern, das geschieht an Kommunisten-Gesamtschulen bei uns aber nicht. Dazu kommt noch die starken Trennung und Selektion durch Haupt-, Realschule und Gymnasium, die sich NICHT positiv auswirkt, weder auf die Schwachen noch auf die Starken.

 

Dann müssen die vielen Verwaltungsebenen (z.B. Regierungsbezirke) und starre Budgetstrukturen abgeschafft werden, sowie die Lehrplangestaltung nur durch Pädagogen, da müssen Eltern und Wirtschaft miteinbezogen werden.

 

Ich habe vor ein paar Jahren mal an einem Reformkonzept der Jungen Liberalen zum Bildungswesen mitgearbeitet. Eine Sache konnte ich schon damals nicht so recht nachvollziehen und zwar die starre Haltung der Leute (eigentlich des Vorstands), was das dreigliedrige Schulsystem angeht. Es hat IMO zu viele praktische Nachteile, weil es zu viele Schlupflöcher bietet. Die Hauptschulen verkommen zu reinsten Analphabeten-Absteigen. Meine Realschule, die in den 90ern noch recht gut und angesehen war, ist mittlerweile nicht viel besser. Die ganze Unterschicht versammelt sich dort. Es gibt keine reelle Möglichkeit, das Gesamtniveau anzuheben.

 

Vielleicht sollte Bayern die Gesamtschule einführen und vormachen, wie man dort das Niveau heben kann, ohne die lernschwachen Leute durchfallen zu lassen.

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Hallo,

schade, daß es diese PISA-Tests nicht schon kurz nach der Wende gab. Bayern hätte in respektvollem Abstand Platz 6 belegt, gefolgt von den restlichen alten Ländern.

Womit ich jetzt nicht gerade meiner Begeisterung über das Bildungssystem der DDR Ausdruck verleihen möchte, aber leistungsfähig war es allemal. Immerhin war es Vorbild für Finnland, Schweden usw. - insbesondere die Frühförderung.

Im Hochschulbereich und in der Erwachsenenqualifizierung setzte sich das dann fort. Sicher mit vielen Kritikpunkten, aber eben auch mit vielen guten Seiten, die ausbaufähig gewesen wären.

 

Gruß

Thomas

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@Thomas B

 

Das mit der DDR mag ja stimmen. Diese Situation möchte ich aber nicht mit den heutigen Verhältnissen an unseren Schulen vergleichen. In den PISA-Studien wird doch immer wieder der überdurchschnittliche Einfluss des sozialen Hintergrunds auf die schulischen Leistungen in den Vordergrund gestellt. Gerade diese sozialen Spannungen waren in der DDR doch minimal: Arbeit für alle, Ausländerquote gegen Null, Zucht und Ordnung durch eine Diktatur.

 

Genau da liegt auch der Hase im Pfeffer: Integration findet nicht erfolgreich statt. Die sich dadurch ergebenden Sprachprobleme führen dazu, dass selbst ein hochbegabter ausländischer Schüler nicht über die Hauptschule hinauskommt. Übrigens nicht nur ausländische Schüler: Wie ich zu hören bekommen habe, verfügen selbst deutsche Kinder in den sog. Brennpunkten über miserable bis inexistente Sprachkenntnisse ihrer eigenen Muttersprache!

 

Aus vielerlei weiteren Gründen erschlägt der sich einstellende Frust jedes Lernklima, ja jedes Sozialklima. Werte wie Ehrlichkeit, Anstand und Fleiß sind dort völlig unbekannt. Weil es auch schon den Eltern so erging, stellt diese Sitaution für die Kinder gar nichts Besonderes dar; es ist völlig normal. Unter diesem Überbau läßt sich auch leicht erklären, weshalb Stadtstaaten wie Bremen (BTW rot-schwarz regiert) bei dem Test deutlich schlechter Abschneiden als Flächenländer.

 

Hier vermisse ich in der Politik eine werteorientierte Debatte, die über technische Fragen wie Hartz-IV, Kindergeld und ähnliches hinausgeht. Ich glaube auch nicht an ein ehrliches Interesse der Mehrheit der Bevölkerung an der PISA-Debatte. Schuld sind die Politiker und die schlechten Lehrer. Welcher Stammtischschwadroneur weiß schon, dass eine Hauptschulklasse mit dreißig Kindern besetzt ist, dass Gelder für Förderstunden gestrichen werden, dass Lehrer unbezahlte Mehrstunden ableisten müssen und sie von ehrgeizigen Eltern vor Gericht gezerrt werden?

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Hallo Steffen,

ich gebe Dir vollkommen Recht, was die soziale Komponente betrifft. Gravierende Disziplinprobleme gab es in den DDR-Schulen kaum. Es gab Mittel und Wege, diesbezüglich problematische Schüler zur Ordnung zu rufen. Nicht immer nett, nicht immer fair - aber eben wirksam.

Das alleine erklärt es aber bei weitem nicht.

Extrem effizient war die Frühförderung. Als die Kinder in die Schule kamen, wußten und konnten sie bereits vieles, was heute erst in der 1. Klasse vermittelt werden muß.

Ein weiterer Punkt waren die Eltern - natürlich in jungen Jahren hauptsächlich die Mutter - als prägender und beispielgebender Part. Die meisten Frauen waren in der DDR berufstätig und das im Schnitt weitgehend auf dem gleichen Qualifikationsniveau der Männer.

Wenn man sich speziell dazu die Meinungen von erzkonservativen schwarzen Wählern und Politikern aus bleistiftsweise Niederbayern anschaut...

 

Dann die Lehrpläne: Es werden unverantwortliche Abstriche gemacht - sonders verheerend in den naturwissenschaftlichen Fächern. Meine Frau und ich haben noch einen großen Teil unserer alten Schulbücher (übrigens abgesehen von der Papierqualität sehr gut) und wissen so recht genau was wann vermittelt wurde. Unsere beiden Kinder sind am Gymnasium. Dort herrschen übrigens gesittete Verhältnisse. Einige (Ossi-)Lehrer lehnen sich gegen den Niveauverlust auf und vermitteln etwas mehr, als sie müssen. Auch zu Hause wird viel nachgebessert. Aber im großen und ganzen kann das nicht der Weg sein. Man muß bedenken, daß an unserem Gymmi eine vergleichsweise heile Welt herrscht - nach allem, was man z.B. von der örtlichen Gesamtschule hört, wohin alle "Problemfälle" abgeschoben werden.

Ansonsten die üblichen Probleme im Osten: Schulen werden geschlossen, Lehrer entlassen (immer die besten und engagiertesten - zurück bleiben die Beamten, von denen die meisten schon innerlich gekündigt haben) und die Klassenstärken werden am Maximum gefahren. Z.T. sehr lange Schulwege - schon in der Grundschule, wenn es hart kommt.

 

Förderstunden: Mit dem Thema kenne ich mich inzwischen gezwungenermaßen ein wenig aus. In jedem Bundesland ist es anders geregelt und im Sinne des fortschreitenden Sparwahn an der falschen Stelle gibt es ständig Änderungen. Ohne engagierte und durchsetzungsfähige Eltern sieht es für die Kinder im Zweifel traurig aus. Auf ein entsprechendes Gerichtsverfahren warte ich seit ca. 3 Jahren - aber das führt hier wohl zu weit...

 

Gruß

Thomas

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Besorgter: Ich bin durchaus deiner Meinung! Allerdings sehe ich das Problem weniger in den Äußerungen der von dir zitierten "Gutmenschen", sondern in einer falschen Sozialpolitik, die unter "Integration" nicht mehr versteht als die eben von dir typischen Verhältnisse in den Schulklassen mit hohem Ausländeranteil. Gerade hier in Berlin existiert die völlig irrige Meinung, dass unser Staat allein das Problem bewerkstelligen könne, und das diejenigen, die von woanders her kommen und hier leben möchten, nichts dazu beitragen müssten. Solltest du das mit "Kuschelpädagogik" oder "gutmenschlichem Verhätscheln gemeint haben, bin ich durchaus deiner Meinung, würde es aber nicht so nennen, da dass weder viel mit Pädagogik noch mit Verhätscheln zu tun hat, sondern sich - wie viele verhärtete Auffassungen - auf ein zu starres Denken in Politika bzw. Parteienpositionen zurückführen lässt.

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