Anaxagore 24 Posted November 25, 2005 Report Share Posted November 25, 2005 Den an diesem Thema interessierten empfehle ich das Dossier der gestrigen "Die Zeit". Gut und ausgewogen geschrieben. Sollte "Die Zeit" das Dossier online stellen, werde ich einen Link nachreichen. Quote Link to post Share on other sites
Anaxagore 24 Posted November 25, 2005 Report Share Posted November 25, 2005 Die türkische Regierung hätte über ihr Amt für Religion die große Möglichkeit, das dringend nötige Reformwerk - die öffentliche Abwendung von den Prinzipien der Scharia - anzustoßen. Dazu könnte auch gehören, dass die nach Deutschland entsandten Imame Deutsch lernten und die im Zuwanderungsgesetz vorgesehen Orientierungskurse besuchten. Auch hier steht die Reformwilligkeit der Türkei auf dem Prüfstand. Wer, wenn nicht eine islamisch geprägte Regierung könnte Kraft Amtes eine Reform des Islams hin zu mehr persönlicher Freiheit befödern?Necla Kelek: Scharia, nein! in "Die Zeit" vom 24. November 2005 Quote Link to post Share on other sites
Anaxagore 24 Posted November 29, 2005 Report Share Posted November 29, 2005 Fremde im Revier In Duisburg-Marxloh entsteht Deutschlands größte Moschee. Ist das der Königsweg zur Integration oder setzt sich damit eine verschlossene Parallelgesellschaft ein Denkmal? Von Ralf Kalscheur Einige ältere Herren mit Oberlippenbärten lächeln milde in die Kamera. »Rentner, die hart geschuftet haben und jetzt ihr Leben genießen«, tönt die Erzählstimme des kleinen Films. Gerade hat der Zuschauer junge Türken aus Zügen aussteigen sehen – in Schwarzweißbildern der fünfziger Jahre. Einwanderer der ersten Stunde, die Schwerindustrie hatte sie mit Blaskapellen empfangen. Jetzt sitzt einer ihrer kleinen Enkel auf einer Schaukel, die Sonne scheint über Marxloh. »Der Erhan ist mein bester Freund«, sagt sein blonder Schaukelnachbar. »Die Zeit ist reif«, dringt die Filmstimme ins Puderzuckerbild, »eine Moschee wird gebaut, die auch aussieht wie eine Moschee, die jeder erkennt, denn es gibt ja nichts zu verbergen.« Es soll die größte Moschee Deutschlands werden, es soll wahr werden, was der Titel des kurzen Werbefilms verheißt: Das Wunder von Marxloh. Computeranimationen lassen Dimension und Pracht des osmanischen Bauwerks erahnen, das Ende 2006 eröffnet werden soll: 34 Meter hoch wird die Minarettspitze in den Himmel ragen, 23 Meter das byzantinisch inspirierte, silberfarbene Kuppeldach. Die von blauen Mosaiken gezierten Gebetsräume – unten Männer, im Obergeschoss Frauen – werden 1200 Gläubige fassen. »Dialog und Begegnung auf Augenhöhe, es wurde höchste Zeit«, schließt der anonyme Erzähler. Zülfiye Kaykin stellt den Fernseher aus. »Auf Augenhöhe«, wiederholt sie. Wir sitzen in einem mit Rosen bemalten Büro-Container an Marxlohs größter Integrationsbaustelle. Die Grube für die Ditib-Merkez-Moschee ist ausgehoben, das Fundament gelegt. »Ich habe mich immer unwohl gefühlt in den heruntergekommenen Hinterhof-Moscheen«, sagt Zülfiye Kaykin, die in Marxloh aufgewachsen ist. »Das habe ich als absolut unwürdig empfunden.« Die 36-jährige Muslimin ist Mitglied der 600 Gläubige zählenden Marxloher Ditib-Gemeinde, welche die Moschee für knapp vier Millionen Euro baut. Sie ist außerdem Geschäftsführerin des Trägervereins für eine 1000 Quadratmeter große Begegnungsstätte, die im Untergeschoss der Moschee eingerichtet werden soll. In diesem 30-köpfigen Verein demonstrieren die lokale Politik, Schulen, die Universität, türkische Geschäftsleute, etliche Initiativen und Vereine aus Marxloh sowie die Kirchen Geschlossenheit. Eine Idee der Ditib-Gemeinde war die Begegnungsstätte jedoch nicht. Der Gedanke kam von örtlichen Politikern. 3,2 Millionen Euro bewilligten das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union für den Bau des Zentrums für interkulturellen Austausch im Untergeschoss der Moschee. Dort wird ein Islamarchiv mit deutschen und türkischen Texten eingerichtet, zudem sollen Seminarräume, ein Info-Center und ein Restaurant enstehen. Es ist diese Begegnungsstätte, die die Moschee zu einem Vorzeigeprojekt macht. Die ersten Spaten stachen der damalige Landesvater Peer Steinbrück und sein Städtebau-Minister Michael Vesper in die Erde. Die Marxloher Ditib-Gemeinde gilt als offen und dialogbereit. Ihre führenden Vertreter beschworen bei diversen Anlässen die Treue zum Grundgesetz. Sie verzichten auf den Muezzin-Ruf, um deutsche Anwohner nicht zu provozieren, sie sagen, im Gemeindeleben herrsche Gleichberechtigung von Frauen. »Ich trage kein Kopftuch und spiele trotzdem eine führende Rolle in der Gemeinde«, sagt Zülfiye Kaykin und versichert, es gefalle ihr nicht, dass in Marxloh immer mehr junge Mädchen schon vor der Pubertät Kopftuch tragen. Sie täten es als Folge von verletztem Stolz: »Wer es peinlich findet, als Türke im Klischee-Ghetto Marxloh zu wohnen, und beschämend, eine modrige Moschee zu besuchen, der grenzt sich schon aus Trotz möglichst sichtbar von einer Mehrheitsgesellschaft ab, die Anerkennung versagt.« Doch die gescholtene Mehrheitsgesellschaft reagiert nicht mit Abwehr, im Gegenteil, sie streckt immer wieder die Hand aus. Seit knapp einem Jahr arbeitet Jürgen Kiskämper als Islambeauftragter der Duisburger Polizei. Er wurde nach der Ermordung des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh berufen, um die Beziehungen zwischen Muslimen und der Polizei zu verbessern. Er ist es, der auf die Moscheevereine zugeht, etwa um Eltern anzubieten, über Gewalt- und Drogenprävention zu informieren. Oder um Jugendliche für eine Ausbildung bei der Polizei zu begeistern, die gezielt Muslime zu gewinnen versucht. Es sind rührige Bemühungen, das Image der Polizei unter den Muslimen zu verbessern. Eine Charmeoffensive, die inzwischen von vielen Beamten auch auf Türkisch vorgetragen werden kann. Mit offenen Armen wird Kiskämper dennoch nicht überall empfangen. »Manchmal fehlt schlicht der Integrationswille, dann wird mein Kontaktangebot abgelehnt, weil die Angesprochenen einfach keinen Wert darauf legen, mit der Polizei etwas zu tun zu haben.« Er vermisse bei Migranten noch zu oft die Bereitschaft, selbst Integrationsangebote einzufordern und wahrzunehmen, seufzt Kiskämper. Doch der 44-Jährige resigniert nicht, es gebe doch auch immer mehr Erfolgserlebnisse, die ihn in seiner Arbeit bestärkten. »Marxloh ist ein Stadtteil, in dem sehr, sehr viel Positives passiert, in dem mit Elan Netzwerke zwischen dialogbereiten Moscheevereinen und verschiedenen Integrationsangeboten entstehen.« Die Zusammenarbeit mit dem Moschee-Bauherrn Ditib als Kontaktvermittler zu anderen Gemeinden sei dabei »aus polizeilicher Sicht sehr fruchtbar«, sagt der Hauptkommissar. Dass die Zahl der Kopftuchträgerinnen in Marxloh sichtbar zugenommen hat, sei auch ihm nicht entgangen: »Die Religiosität der Muslime hat sich verändert, sie ist strenger geworden.« . . . Wer keinen Ärger will, der wechselt die Straßenseite Das Phänomen des Machismo unter Migranten ist sattsam bekannt. In Marxloh ist er türkisch. Wer als Schmalbrust gleich welcher Nationalität keinen Ärger haben will, ist gut beraten, die Straßenseite zu wechseln, wenn so ein Pulk junger Kerle entgegenkommt. Sie weichen bestimmt nicht aus. Sie nehmen sich das Recht des Stärkeren, dem die Straße gehört. Und als bedürfe es noch eines weiteren Beweises ihrer Herrschaft über Marxloh, lassen sie tags wie nachts aus ihren dahingleitenden Hubraumriesen lautstark türkische Folklore erschallen. Die Provokation wirkt, die Wut wächst. Mit den Folgen dieses juvenilen Dominanzgebarens haben vor allem die verbliebene Mittelschicht und die toleranzbereite Unterschicht zu kämpfen. Oft sind sie es, die sich um Ausgleich bemühen, Verantwortung übernehmen und die ganze Last der Integrationsarbeit tragen. Diese engagierten Türken und Deutschen haben in den vergangenen Jahren in Marxloh eine kleine Gemeinschaft gebildet wegen des Gefühls, allein nichts ausrichten zu können. Geschlossen und an der Zahl weit überlegen, stellten sie sich im August gegen eine Nazi-Demo, welche den Moschee-Neubau zu stören versuchte. Vehement kämpften sie gegen einen Sendebeitrag des ZDF, in dem Marxloh als triste Hochburg der Desintegration und des Verbrechens dargestellt worden war. Sie versuchten, den Sender zu einer Gegendarstellung zu zwingen. Der Ausgang ist offen, doch immerhin hat sich das ZDF entschuldigt. Das ist Wasser für das zarte Pflänzchen Lokalpatriotismus, der jene eint, die hier nicht wegziehen wollen. Marxloh schlägt ein bisschen zurück, aber aus Notwehr. Mit dem Image Marxlohs, meint die Sozialwissenschaftlerin Leyla Özmal, »steht und fällt hier jede Anstrengung um eine Verbesserung des Zusammenlebens«. Die 39-Jährige leitet bei der Entwicklungsgesellschaft Duisburg das Projekt Begegnungsstätte in der Moschee. »Bei dem ganzen Bau geht es um Stolz«, sagt sie. Darum, mit fester Stimme sagen zu können, ja, man wohne in Marxloh, statt in Erwartung bedauernder Reaktion schamhaft »Marxloh« zu hüsteln. »Die Moschee zementiert die Tatsache, dass die Türken in Marxloh heimisch geworden sind, dass sie sich nicht mehr nur als Gastarbeiter, sondern auch als Gastgeber fühlen können«, sagt Özmal. Den Wert dieses Gefühls für die Integrationsbemühungen könne man kaum überschätzen. »Mir hat das Gefühl gefehlt in meiner Jugend, in der ich ernsthaft erwog, ein Kopftuch zu tragen – nicht weil ich religiös war, sondern um mich demonstrativ abzugrenzen.« Ob Stolz auf die Moschee auch vielen anderen Frauen eine Entscheidung gegen das Kopftuch erleichtert, darf bezweifelt werden. Ob er überdies dazu beitragen kann, junge Türken »von der Straße« zu holen, sie wieder an Grundregeln gesellschaftlichen Zusammenlebens heranzuführen – auch das ist fraglich. »Das ist ein ambitioniertes Projekt«, sagt Jörg Renner vom Trägerverein Begegnungsstätte. Man könne nicht sagen, ob die Mehrheitsgesellschaft den Begegnungsort auf Dauer annehmen werde. Wenigstens dies: »Ganz sicher holt die neue Moschee die Muslime aus den schummrigen Hinterhöfen ans Licht.« Gras ist über die Brache vis-à-vis der Moschee-Baustelle gewachsen. Hier hat der Regisseur Sönke Wortmann Szenen für seinen Film Das Wunder von Bern gedreht; da stand hier eine düstere Zeile leerer Mietshäuser. Als Wortmann weg und der Komplex endlich abgerissen war, wollten Anwohner dort einen Rosengarten pflanzen – symbolträchtig die Moschee und die christliche Kirche auf der anderen Seite verbindend. Daraus wird nichts. Das Gelände, das so lange Marxlohs Schandfleck war, soll durch neue Bebauung erblühen. Auch ein Symbol. Der Autor ist Redakteur der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«.Er hat zwei Monate lang in der Redaktion Hamborn, zu der auch Marxloh gehört, gearbeitet Vollständig bei "Die Zeit" Quote Link to post Share on other sites
BELuser 26 Posted November 30, 2005 Report Share Posted November 30, 2005 Duisburg-Marxloh ist ganz, ganz finsterer Ruhrpott. Es gibt eigentlich nichts heftigeres dort. Das ausgerechnet dort die größte Moschee steht...... oh Wunder. Das ausgerechnet dort die Kriminalität sehr hoch ist .... oh Wunder. Ein Schelm wer einen Bezug herstellt, gelle? Gruß Quote Link to post Share on other sites
Anaxagore 24 Posted December 15, 2005 Report Share Posted December 15, 2005 Die Aufklärung zielte, grob gesagt auf eine philosophische, politische, gesellschaftliche und pädagogische Veränderung ab, die fast alles damals gültige in Frage stellte. Die religiöse "Abhängigkeit" war meines Wissens nach nicht gemeint. . . . PS: Mein Satz "Außerdem könntest du dir ruhig mal ein Geschichtsbuch vornehmen" hat dich anscheinend etwas geärgert. War in der Tat etwas scharf formuliert. Tut mir leid!Hallo Quastenflosser. Etwas verspätet ein Nachtrag zur Aufklärung: Kant schrieb in der "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?", aus der du bereits den Anfang zitiert hattest folgendesWenn denn nun gefragt wird: Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? so ist die Antwort: Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung. Daß die Menschen, wie die Sachen jetzt stehen, im ganzen genommen, schon im Stande wären, oder darin auch nur gesetzt werden könnten, in Religionsdingen sich ihres eigenen Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen, daran fehlt noch sehr viel. (Hervorhebung durch mich) Du solltest mehr lesen als den, zugegeben sehr geläufigen, ersten Absatz. Die Darstellung der Geschichte Europas seit Christi Geburt als christliche Geschichte ist außerdem stark vereinfacht. Das Christentum hat sicherlich den Übergang von der Antike zu Mittelalter beschleunigt, treibende Kraft war sie aber aus falschem, bemühtem Verständnis eben der Antike. Schöne Grüße Quote Link to post Share on other sites
Quastenflosser 0 Posted December 20, 2005 Report Share Posted December 20, 2005 Hallo Anaxagore, Oh Gott, mußte mich erst mal wieder einlesen .... Ich denke aber, dem ist nichts hinzuzufügen!! Bleibe trotzdem dabei, daß die Aufnahme der Türkei ein dicker Fehler sein wird. Inwieweit ich mich irre werden die nächsten 20 Jahre zeigen. Grüße zurück - Quaste Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 7, 2006 Report Share Posted December 7, 2006 wenn man bedenkt was für ein theater die türkei macht wegen zypern, nun ja... hab so meine bedenken ob das sinnvoll wäre... wohlbemerkt gehts ja hier nicht mal um die direkte anerkennung des staates, stellt euch vor wenn das mal soweit ist das sie zypern anerkennen müssen!! wie stehen eigentlich die parteien hier in D dazu? welche ist dafür und welche eher dagegen? Quote Link to post Share on other sites
BELuser 26 Posted December 7, 2006 Report Share Posted December 7, 2006 welche Partei dafür ist? Die mit den dümmsten Köppen unserer Nation. Ich erinnere mich an ein Statement der Grünen: "Es wäre eine Herausforderung die Ostgrenze der EU am IRAK zu haben" [sarkasmus]Klar, Aldi und Lidl in Südost-Anatolien und Kopftücher in christlichen Schulen. Wer´s braucht....[/sarkasmus] Quote Link to post Share on other sites
Anaxagore 24 Posted December 7, 2006 Report Share Posted December 7, 2006 [sarkasmus]Klar, Aldi und Lidl in Südost-Anatolien und Kopftücher in christlichen Schulen. Wer´s braucht....[/sarkasmus] [ironie]Meinst du mit christlichen Schulen die staatlichen Schulen in Bayern? [/ironie] Quote Link to post Share on other sites
HaSe© 1 Posted December 7, 2006 Report Share Posted December 7, 2006 "Es wäre eine Herausforderung die Ostgrenze der EU am IRAK zu haben"Das würde GWB freuen: Da kann er seine Männer aus dem Irak abziehen und die EUFFI (European Union Force for Freedom in the Iraq) könnte die weitere "Befreidung" übernehmen. Habsn ja dann nicht mehr soweit... Quote Link to post Share on other sites
Trophy 0 Posted December 10, 2006 Report Share Posted December 10, 2006 Islamische Mentalität paßt nicht zur abendländischen Denkweise (hier werden z.B. Andersdenkenden nicht vor laufenden Kameras die Köpfe abgeschnitten). Außerdem würde die Freizügigkeit zu islamischen Großstädten in Deutschland führen, in denen irgendwann vielleicht nicht nur türkische Mädchen auf der Straße Kopftuch tragen müßten. Und Horden arbeitsloser Mullahs oder Goldkettchen behängter Jungtürken in BMW´s auf Sozialhilfekosten braucht man hier nun wirklich nicht. Besser kann man das nicht beschreiben und dann die agressive Denkweise, bin absolut dagegen und ausserdem würden sich dann noch mehr hier breit machen. Quote Link to post Share on other sites
glückspilz 16 Posted December 10, 2006 Report Share Posted December 10, 2006 Irgendwie habe ich das Gefühl das die EU der Türkei beitreten will. Die Türkei hält sich seit Jahren nicht an die Forderungen der EU und beschwert sich das die EU ihnen was vorschreiben will. Ich fände es besser die Beitrittsverhandlungen zumindest bis 2200 auszusetzen und vor den Beitritt neuer Länder erst die EU-Internen Probleme (u.a. Verfassung) zu lösen. Die EU-Osterweiterungen hat ja schon den Fortschritt der EU spürbar gebremst. Als Nettozahler der EU würde der Beitritt der Türkei den deutschen Steuerzahler extrem viel kosten (MwST wird dann auf >30% erhöht) Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 14, 2006 Report Share Posted December 14, 2006 interessanter artikel "der zug kann weiterfahren" und das nennt man konsequent? das ich nicht lache.. Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 14, 2006 Report Share Posted December 14, 2006 Ich persönlich befürworte einen Beitritt der Türkei auf lange Sicht, dass das in den nächsten zehn Jahren nicht aktuell werden kann dürfte denke ich klar sein. Folgender Hintergrundgedanke: Die Türkei hat sich in den letzten Jahren immer weiter an die EU angenähert und bisher alle Bedingungen erfüllt, die man erfüllen konnte. Dass man versucht in der Sache mit Zypern für sich die besten Bedingungen herauszuschlagen ist doch logisch, deswegen heißt es ja auch BeitrittsVERHANDLUNG. Zur Religion: Die Türkei ist kein islamischer Staat, die Mehrheit der Bevölkerung sind muslimisch, aber die Türkei selbst ist laizitisch und versucht den Einfluss der Religion im Staat gering zu halten. Die Türkei als einen islamischen Staat zu bezeichnen, wäre in etwa so treffend, wie wenn man Deutschland einen christlichen Gottesstaat nennen würde, nur weil die CDU an der Regierung sitzt.Zum Thema Scharia: Gerne wird am Stammtisch verbreitet, dass den Verbrechern in der Türkei im Namen de Koran der Kopf abgeschlagen wird, das ist Quatsch. Ob mans glaubt oder nicht, aber Grundlage für die Rechtsprechung in der Türkei ist im Wesentlichen das ITALIENISCHE Strafrecht (nahezu komplett übernommen) und nicht die Scharia. Außerdem sehe ich so insgesamt zwei grundsätzliche Möglichkeiten auf lange Sicht:1. Türkei als Verbündeten oder2. Türkei orientiert sich nach Osten Ich zieh das 1. vor. Also insgesamt: Prinzipiell dafür, aber man muss eine weitere Entwicklung der Türkei abwarten, zum jetzgen Zeitpunkte ist ein Beitritt nicht möglich. Quote Link to post Share on other sites
McStraße 10 Posted October 21, 2007 Report Share Posted October 21, 2007 das födert sicherlich den Beitritt zur EU von der Türkei Dutzende Tote bei Gefechten zwischen PKK und türkischem Militär Die Gewalt im Grenzgebiet der Türkei und des Irak eskaliert: Bei Gefechten zwischen PKK-Rebellen und türkischen Soldaten starben mindestens 44 Menschen. Die Kurden wollen türkische Soldaten als Geiseln genommen haben. Ein Einmarsch türkischer Truppen im Irak wird stündlich wahrscheinlicher.Quelle SpOn Quote Link to post Share on other sites
BELuser 26 Posted October 22, 2007 Report Share Posted October 22, 2007 Och.... eine unbefriedete europäische Grenze mit Kanonen und Knarren hätte doch auch was. Quote Link to post Share on other sites
Zöllner 414 Posted October 22, 2007 Report Share Posted October 22, 2007 Die Türkei ist längst in einer Zollunion mit der EU. Durchweg alle Waren des freien Verkehrs derTürkei (begleitet von einer A.TR) können zollfrei in die EU eingeführt werden.Es sind nur noch wenige Waren ausgenommen, z. B. im Agrarsektor. Leider beobachte ich in der letzten Zeit einige Nachlässigkeiten bei der Ausfertigung / Prüfung von z. B. Carnet TIR durch den türkischen Zoll. Die Verschlussanerkenntnisse sind nicht ein-getragen, auch die Abgangsländer u. Bestimmungsländer sowie die Kfz-Kennzeichen auf den Deckblättern fehlen oft. Vor einigen Jahren war das noch deutlich besser, woran es liegt, vermag ich nicht zu klären. mfgEurer Zöllner Quote Link to post Share on other sites
fritz the cat 163 Posted October 22, 2007 Report Share Posted October 22, 2007 Ganz einfach,man hält sich an die Regeln bis man zb in der Zollunion ist und dann kann man ja wieder so weitermachen wie früher.Ein Kollege,Türke,hat mal gemeint das sich die Türken nicht vorschreiben lassen wie sie zu leben haben.Es wird zwar vieles getan um in die EU,und damit an die Fördertöpfe zu kommen,aber es besteht kein Interesse wenn das geschafft ist sich noch irgendwas von der EU vorschreiben zu lassen.Eher soll sich die EU in Zukunft nach den Wünschen der Türkei richten.Unsere Beitrittsbefürworter hält er übrigens alle für Träumer.Er ist der Meinung das sich die Türkei nie in die EU integrieren würde,dazu ist die Mentalität zu abweichend und "der Türke" zu selbstbewusst. Quote Link to post Share on other sites
BELuser 26 Posted October 23, 2007 Report Share Posted October 23, 2007 Es werden schon ein paar geblendete Politiker dafür sorgen, dass die Türkei früher oder später zur EU gehört. Wir gehen hier ohnehin miesen Zeiten entgegen. Ich sehe das tagtäglich in der Grundschule meiner Tochter. Wohlwissend, dass die Hauptschulen leider nur noch asoziale Auffangbecken der Gesellschaft sind mit hohem Ausländeranteil, versucht jeder seine Kinder mindestens auf die Realschule zu packen. So einfach wie einst ist das nicht mehr, weil die Lehrerschaft nun die Entscheidung trifft. Man tut also gut daran, sich mit den Lehrern zu verstehen Hintergrund ist natürlich der, das man auch "normale" Kinder auf die Hauptschule schicken will. Das man mit einem Hauptschulabschluss die Kinder direkt in die Arbeitslosigkeit schiebt, ist den Politikern eigentlich scheiß egal. Das Hauen und Stechen beginnt in Schuljahr 3 und hat seinen zweifelhaften Höhepunkt in Schuljahr 4, wenn es um die Empfehlungen für die weiterführende Schule geht. Wer es sich also leisten kann, gibt den eigenen Kindern zur Not professionelle Nachhilfe. Diese Nachhilfe ist sozial schwachen Familien aber verwehrt. Eine Stunde kostet über 30,-- Euro. Zuviel für Otto-Normal-Verbraucher. Zuviel für Familien mit vielen Kindern. Das mag zwar off-topic klingen, aber letztlich sprechen wir von den Kindern. Kinder, die unsere Zukunft sind und unsere Gesellschaft in 20 Jahren prägen. Weshalb sich viele gegen die Türkei stemmen? Weil sie glauben, dass diese Leute der eigenen Gesellschaft eher schaden als irgendein Nutzen bringen. Schaue ich mich in den Klassen um, kann ich diese Meinung sogar teilen. Integeration ist unerwünscht. Anpassung unerwünscht. Diese Leute brechen die Schulpflicht völlig legal (ja ja die liebe Religion). Unser einer erhält eine Anzeige, wenn er das Kind an einem Brückentag krank schreibt, wohlwissend, dass nur ein Kurzurlaub geplant ist, und die "anderen" brauchen ihre Kinder wegen dem lieben Glauben nichtmal zum Sportunterricht schicken. Und um es kurz zu machen: Genau deshalb halte ich auch rein garnix vom Beitritt der Türkei in die EU. Und eine kleine Anekdote zum Schluss: Beim letzten Schulfest habe ich den Grillstand organisiert und musste mir doch tatsächlich mehrfach meckernde Mütter anhören, die sich darüber beschwerten, dass die Würstchen aus Schweinefleisch bestehen und keine Alternativen angeboten werden. Wenn man sich das mehrfach anhören muss, kommt man schon ins Grübeln beim Drehen der leckeren SCHWEINEFLEISCHwürstchen. Gruß Quote Link to post Share on other sites
gery41 141 Posted October 23, 2007 Report Share Posted October 23, 2007 Ganz einfache Retourfrage.. Warum bleiben (oder gehen) Sie nicht einfach in der Türkei,wo Sie Ihre Würstchen Ihren Wünschen entsprechend bekommen? Quote Link to post Share on other sites
fritz the cat 163 Posted October 23, 2007 Report Share Posted October 23, 2007 Warum bleiben (oder gehen) Sie nicht einfach in der Türkei,wo Sie Ihre Würstchen Ihren Wünschen entsprechend bekommen? Weil sie dort bei diesem Anspruchsdenken bestenfalls den Schuh in den Allerwertesten bekommen.Wenn ein Deutscher das über Türken sagen würde was diese selbst über ihre Landsleute loslassen hättest du schneller den Ruf ein Nazi und Ausländerfeind zu sein als du denken kannst.Was würde wohl passieren wenn ein Deutscher mit dem Programm eines Kaya Yanar oder Django Asül auf Tournee gehen würde? PS:Den ausgeprägtesten Rassisten den ich bisher kennenlernte war kein Deutscher sondern Serbe kroatischer Abstammung. Quote Link to post Share on other sites
BELuser 26 Posted December 12, 2007 Report Share Posted December 12, 2007 "Tiefer Schmerz in der Seele" Ein türkischer Rechtsanwalt geht aus verletztem Ehrgefühl vor Gericht gegen den italienischen Fußball-Meister Inter Mailand vor. Baris Kaska waren die Trikots, die die Inter-Stars während des 3:0-Sieges in der Champions League am 27. November in Mailand gegen Fenerbahce Istanbul trugen, ein Dorn im Auge.und weiter: "Dieses Kreuz erinnert mich an blutige Tage unserer Vergangenheit. Während ich das Match folgte, spürte ich einen tiefen Schmerz in der Seele. Inter wollte mit diesem Trikot auf explizite Weise die Überlegenheit einer Religion manifestieren", Quelle: n-tv.de - Kein Kommentar - Quote Link to post Share on other sites
Janus 5 Posted December 12, 2007 Report Share Posted December 12, 2007 Wobei man fairerweise sagen muss, dass religiöse Spinner, überempfindliche Gutmenschen und durchgeknallt-raffgierige Rechtsanwälte auch in hiesigen Gefilden durchaus verbreitet sind. ~ Janus Quote Link to post Share on other sites
Ölfinger 3 Posted December 12, 2007 Report Share Posted December 12, 2007 Aus Italien dürfte schon die passende Antwort kommen. Quote Link to post Share on other sites
Gast225 666 Posted November 10, 2009 Report Share Posted November 10, 2009 Willkommen in der RealitätTürkisches Gericht: Jungfräulichkeit Voraussetzung für EheDas oberste Berufungsgericht der Türkei betrachtet die Unberührtheit einer Frau als Voraussetzung für die Ehe. ...Die Richter stützten ihre Entscheidung auf das türkische Zivilrecht, das die Stornierung einer Ehe für jene Fälle vorsieht, ...http://www.google.com/hostednews/afp/artic...wOqzO8FTDeDYGRw Quote Link to post Share on other sites
hartmut 617 Posted November 10, 2009 Report Share Posted November 10, 2009 Willkommen in der RealitätDa muss ich doch mal fragen, wäre es, wenn ich aus dem Artikel zitiere, Die Richter stützten ihre Entscheidung auf das türkische Zivilrecht, das die Stornierung einer Ehe für jene Fälle vorsieht, in denen ein Partner den anderen in einem wichtigen Punkt täuscht. es nicht in Deutschland möglich eine Ehe "stornieren" zu lassen, wenn Mann oder Frau vom anderen getäuscht wurde? Und zur Beweiserhebung sage ich nur, sind eben Juristen. MfG. hartmut Quote Link to post Share on other sites
Gast225 666 Posted November 10, 2009 Report Share Posted November 10, 2009 es nicht in Deutschland möglich eine Ehe "stornieren" zu lassen, wenn Mann oder Frau vom anderen getäuscht wurde?Eine Ehe für die Vergangenheit (ex tunx) zu "stonieren" gibt es in D seit einigen Jahren nicht mehr. Heute gibt es nur noch die Aufhebung der Ehe (ex nunc). Die Gründe sind in den §§ 1313ff. BGB geregelt. Direktlink auf den §§-dauert eine Weile bis alles geladen ist und zu den §§ gewechselt wird. Quote Link to post Share on other sites
Guest ance Posted November 10, 2009 Report Share Posted November 10, 2009 Ich bin dafür weil eigentlich nichts dagegen spricht Quote Link to post Share on other sites
Blue346L 0 Posted December 2, 2009 Report Share Posted December 2, 2009 Dagegen. Es ist zwar momentan der Kurs der EU und der Türkei schwer vorhersehbar, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei einem Beitritt der Türkei in ferner Zukunft der Verfasser der Mohammed Karikaturen (die meiner Meinung nach klar unter Meinungsfreiheit gehören) in die Türkei ausgeliefert und dort zum Tode verurteilt würde. Dies ist zwar kein Ist-Zustand, aber mir ist schon ohne ein Islamisches Land sehr unwohl bei der Auslieferung von z.B Deutschen aus Deutschland an ein anderes Land. Quote Link to post Share on other sites
BELuser 26 Posted December 2, 2009 Report Share Posted December 2, 2009 Ich wundere mich nur, wie viele Menschen meckern, aber immer noch ihren Urlaub dort verbringen. Konsequenz ist etwas anderes. Quote Link to post Share on other sites
KillerBee825 6 Posted December 2, 2009 Report Share Posted December 2, 2009 Ich möchte kein Land in der EU haben, dessen Ministerpräsident u.a. folgendes von sich gibt:"Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten."1)Deswegen verweigere ich auch konsequent Urlaub in der Türkei. 1) Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayyip_Erdo%C4%9Fan Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 der fall schweizer minarette zeigt einmal mehr (deutlich), dass ein land wie die türkei nichts in der EU zu suchen hat. Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 der fall schweizer minarette zeigt einmal mehr (deutlich), dass ein land wie die türkei nichts in der EU zu suchen hat. Soso, die Schweizer sagen also, Minarette seien schlecht und aus diesem Grund hat die Türkei nichts in der EU verloren. Das ist natürlich eine sehr tragende Argumentation. Im übrigen empfehle ich denjenigen, die sich kritisch äußern, was ich durchaus okay finde, sich zuvor mit der Materie zu befassen und nicht nur heiße Luft abzulassen. Dann kommt nämlich nicht sowas bei raus: Dagegen. Es ist zwar momentan der Kurs der EU und der Türkei schwer vorhersehbar, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei einem Beitritt der Türkei in ferner Zukunft der Verfasser der Mohammed Karikaturen (die meiner Meinung nach klar unter Meinungsfreiheit gehören) in die Türkei ausgeliefert und dort zum Tode verurteilt würde. 1. In der Türkei gibt es keine Todesstrafe.2. Das kann man weiterspinnen auf inhaltlich nahezu identische "ich habe ja so Angst, dass die uns überrennen"-0815-Angstschürpostings:Wenn man sich vor etwas fürchtet, einfach mal googlen ob dieses etwas überhaupt existiert, bevor man einem Phantom hinterherjagt. Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 der fall schweizer minarette zeigt einmal mehr (deutlich), dass ein land wie die türkei nichts in der EU zu suchen hat. wenn man keine ahnung hat...... lieber mal durchlesen was geschah wenn länder den volkswillen einer nation nicht akzeptieren können UND die religion vor allem stellen, dann haben sie in der eu nichts zu suchen. ein boykott der schweiz.... und das wird von einem land nur wegen eines lächerlichen minarett-verbots verlangt. ausserdem sollen "alle muslimischen brüder" ihr geld in der türkei anlegen. man kann auch versuchen aus jedem zeugs seinen profit zu machen QUELLE Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 wenn länder den volkswillen einer nation nicht akzeptieren können UND die religion vor allem stellen, dann haben sie in der eu nichts zu suchen. Du forderst also, dass die Türkei dieses Minarettverbot einfach hinnehmen soll, weil es schweizer Volkswille ist? Gut, damit kann man natürlich auch jede Äußerung von Ahmadinedschad rechtfertigen: Das Volk hat den gewählt, will es also so, es ist also zu akzeptieren, dass Israel von der Landkarte getilgt werden soll. Ist Volkswille, tut mir Leid, kann man nix machen, wird schon seine Berechtigung haben. Sorry, so einfach ist es nicht. Nur weil ein Volk seinen Willen erklärt, heißt das noch lange nicht, dass das korrekt ist. Aus der Äußerung von Unmut oder aus Boykottaufrufen irgendwelche prinzipiell negativen Schlüsse zu ziehen, dafür fehlt jede Berechtigung. Im übrigen: Für dieses hierUND die religion vor allem stellenhätte ich gerne noch einen Beweis, wo das wie angeblich stattfinden soll. Der türkische Staat hat nämlich mit Religion weit weniger am Hut als die BRD. Die BRD wird im weitreichenden Sinne von Religion beeinflusst, bei der Türkei kann ich diese Tendenz nicht erkennen. Desweiteren: Du hast mir immer noch nicht erläutert, was die Schwachsinnspolitik eines kleinen, rückständigen Alpenlandes mit der EU zu tun haben soll. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich lehne Religion für mich ab und bin auch gegen einen EU-Beitritt, weil ich die armen Türken vor dem bewahren will, was auf sie wartet. Aber ich habe ein Problem damit, wenn man gut gemeinte Thesen mit schlechter Argumentation untermauern will. Quote Link to post Share on other sites
Raserfan 2 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 Du forderst also, dass die Türkei dieses Minarettverbot einfach hinnehmen soll, weil es schweizer Volkswille ist? Ja finde ich auch. Die Schweizer haben schließlich mehr rechte als ein fremdes Land und den willen der Bürger sollte man schon für voll nehmen. Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 Es ging nicht darum @Raserfan, ob nun in der Schweiz Türken den Aufstand planen sollen oder ob man diese Regelung nun so durchgehen lässt. Mit "akzeptieren" war "Maul halten und schweigen" gemeint. Und das denke ich, ist keinesfalls nötig, Volkswille hin oder her. Ich akzeptiere die Bundesregierung ja auch nicht, obwohl die Mehrheit sie gewählt hat. Unmutsäußerungen und Boykott sind durchaus legitim, aber genau diese will @Raser_Olympiakos7 ja diversen Staaten und Personen zu Unrecht ankreiden und damit Pseudoargumente gegen einen EU-Beitritt sammeln. Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 wenn länder den volkswillen einer nation nicht akzeptieren können UND die religion vor allem stellen, dann haben sie in der eu nichts zu suchen. Du forderst also, dass die Türkei dieses Minarettverbot einfach hinnehmen soll, weil es schweizer Volkswille ist? Gut, damit kann man natürlich auch jede Äußerung von Ahmadinedschad rechtfertigen: Das Volk hat den gewählt, will es also so, es ist also zu akzeptieren, dass Israel von der Landkarte getilgt werden soll. Ist Volkswille, tut mir Leid, kann man nix machen, wird schon seine Berechtigung haben. Sorry, so einfach ist es nicht. Nur weil ein Volk seinen Willen erklärt, heißt das noch lange nicht, dass das korrekt ist. Aus der Äußerung von Unmut oder aus Boykottaufrufen irgendwelche prinzipiell negativen Schlüsse zu ziehen, dafür fehlt jede Berechtigung. Im übrigen: Für dieses hierUND die religion vor allem stellenhätte ich gerne noch einen Beweis, wo das wie angeblich stattfinden soll. Der türkische Staat hat nämlich mit Religion weit weniger am Hut als die BRD. Die BRD wird im weitreichenden Sinne von Religion beeinflusst, bei der Türkei kann ich diese Tendenz nicht erkennen. Desweiteren: Du hast mir immer noch nicht erläutert, was die Schwachsinnspolitik eines kleinen, rückständigen Alpenlandes mit der EU zu tun haben soll. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich lehne Religion für mich ab und bin auch gegen einen EU-Beitritt, weil ich die armen Türken vor dem bewahren will, was auf sie wartet. Aber ich habe ein Problem damit, wenn man gut gemeinte Thesen mit schlechter Argumentation untermauern will. zu 1: es kann nicht dein ernst sein, das minarettverbot mit der streichung israels von der landkarte zu vergleichen? die schweizer haben KEINE religion verboten, es sind noch alle willkommen, die sich an schweizer gesetze halten! ich arbeite in der schweiz, somit kann ich mir gut ein bild machen. es ist eine schande, dass sich der schweizer bundesrat für sein eigenes volk entschuldigen muss nur um anderen ländern in den a***h kriechen zu wollen und einen volks-willen "wieder gut machen " will. ich kann noch vieles schreiben betreffend minarettverbote, allerdings wird dies ja schon in einem anderen thema diskutiert. zu 2: es ist selbsterklärend, wenn man QUELLE liest und dabei diese aussagen gegenüberstellt "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." du findest also das dies kein beweis ist? einen besseren kann ich dir zur zeit nicht liefern, sorry Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 und um noch auf die "schwachsinnspolitik eines kleinen alpenlandes" zurückzukommen. nur weil es für dich schwachsinnig ist, ist es nicht für alle schwachsinnig. es dient für mich als beispiel wie entscheidungen/abstimmungen in der eu von solchen ländern dann aufgenommen werden könnten und ganze gesetze (egal welche! auch solche die beispielsweise ncihts mit religion zu tun haben) blockieren könnten um druck auszuüben, dass man sich (bspw.) der türkei beugt! Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 es kann nicht dein ernst sein, das minarettverbot mit der streichung israels von der landkarte zu vergleichen? Ich habe auch nie behauptet, dass das INHALTLICH vergleichbar wäre. Ich habe lediglich deine pauschale "Heiligsprechung" des Volkswillens angewendet und gezeigt, dass das so nicht pauschalisiert werden kann. "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unserer Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." du findest also das dies kein beweis ist? Für was sollte das ein Beweis sein? Das ist eine Äußerung der Art, wie man sie in religiösen wie politischen Schriften zuhauf findet. einen besseren kann ich dir zur zeit nicht liefern, sorry Dann hat deine Argumentation keine Substanz. Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 damit stelle ich fest, dass wir auf keinen gemeinsamen nenner kommen. wir haben zwei verschiedene ansichten und das ist auch gut so. Quote Link to post Share on other sites
KillerBee825 6 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 Unter anderen haben auch türkische Politiker gegen das "Minarettverbot" in der Schweiz gewettert. Dazu sage ich nur folgendes:1. Das Verbote neuer Minarette entspricht dem Willen des Schweizer Volks => Meinungsfreiheit !2. Trotz des Verbots kann jeder in der Schweiz seinen - z.B. moslemischen - Glauben nachgehen => ReligionsfreiheitBestehen diese Freiheiten in der Türkei eigentlich auch? Wer möchte, kann gerne mal hier nachlesen:http://de.wikipedia.org/wiki/Christenverfolgung#T.C3.BCrkeihttp://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,438500,00.htmlhttp://www.dw-world.de/dw/article/0,,2967670,00.htmlDaher bin ich gegen die Türkei in der EU. Quote Link to post Share on other sites
KillerBee825 6 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 P.S. Wie würde wohl ein Referendum über Kirchtürme in der Türkei ausgehen? Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 Wie würde wohl ein Referendum über Kirchtürme in der Türkei ausgehen? Gute Frage, aber für das Problem leider irrelevant. Quote Link to post Share on other sites
KillerBee825 6 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 Wie würde wohl ein Referendum über Kirchtürme in der Türkei ausgehen? Gute Frage, aber für das Problem leider irrelevant. Ich finde diese Frage durchaus relevant, denn sie sollte aufzeigen, dass in den EU-Staaten christliche Grundlagen bestehen, was auf die Türkei nicht zutrifft. Diese Tatsache allein ist auch nicht weiter schlimm. Die aktuelle Diskussion darüber zeigt mir aber, dass es an gegenseitigem Verständnis fehlt. Insofern hat ein Beitritt der Türkei zur EU keinen Sinn. Quote Link to post Share on other sites
fritz the cat 163 Posted December 3, 2009 Report Share Posted December 3, 2009 Wie würde wohl ein Referendum über Kirchtürme in der Türkei ausgehen? Gute Frage, aber für das Problem leider irrelevant. Nicht wirklich.Da sich diverse Staaten erdreisten sich in schweizer Belange,die an sich erst mal nur das Baurecht betreffen,einzumischen müssen es sich diese Länder auch gefallen lassen das man sich fragt was eine entsprechend abgewandelte Abstimmung im jeweiligen Land ergeben würde.Bin mir sicher das Erdokan zum Bleistift sich jegliche ausländische Einmischung ausdrücklich verbeten würde.Die Schweizer wollen keine Minarette? Ihre Sache und ihr gutes Recht.Abstimmungen deren Ergebnisse einem nicht genehm sind hat man zu akzeptieren,oder sich fragen wie Tolerant man selbst ist. Quote Link to post Share on other sites
Blue346L 0 Posted December 4, 2009 Report Share Posted December 4, 2009 der fall schweizer minarette zeigt einmal mehr (deutlich), dass ein land wie die türkei nichts in der EU zu suchen hat. Soso, die Schweizer sagen also, Minarette seien schlecht und aus diesem Grund hat die Türkei nichts in der EU verloren. Das ist natürlich eine sehr tragende Argumentation. Im übrigen empfehle ich denjenigen, die sich kritisch äußern, was ich durchaus okay finde, sich zuvor mit der Materie zu befassen und nicht nur heiße Luft abzulassen. Dann kommt nämlich nicht sowas bei raus: Dagegen. Es ist zwar momentan der Kurs der EU und der Türkei schwer vorhersehbar, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei einem Beitritt der Türkei in ferner Zukunft der Verfasser der Mohammed Karikaturen (die meiner Meinung nach klar unter Meinungsfreiheit gehören) in die Türkei ausgeliefert und dort zum Tode verurteilt würde. 1. In der Türkei gibt es keine Todesstrafe.2. Das kann man weiterspinnen auf inhaltlich nahezu identische "ich habe ja so Angst, dass die uns überrennen"-0815-Angstschürpostings:Wenn man sich vor etwas fürchtet, einfach mal googlen ob dieses etwas überhaupt existiert, bevor man einem Phantom hinterherjagt. Wenn Du mein gesamtes Posting gequotet hättest, hättest Du vielleicht bemerkt, dass ich klar gemacht habe, dass dies _kein_ Ist-Zustand ist. Mir ist klar, dass es _momentan_ in der Tuerkei keine Todesstrafe gibt. Dennoch bin ich der Meinung, dass in der Türkei momentan ein deutlicher Trend Richtung Islamisierung geht. Vor 20 Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass eine muslimische Partei an der Regierung ist. Heute ist das so, und das Militär, das bisher stark daran gearbeitet hat, den Islam zu bekämpfen, hat viel an Macht verloren. Es ist momentan vollkommen ungewiss, wo der Weg der Türkei hingeht. Dies kann sowohl ein moderner demokratischer Staat, wie auch eine Gottesrepublik nach dem Beispiel des Iran sein. Im ersteren Fall wäre es mir egal, ob die Türkei in der EU ist, im zweiten Fall wäre eine Mitgliedschaft ein echtes Problem. Da ich keine Glaskugel habe, bin ich erst einmal für eine sichere Lösung. Des weiteren habe ich lediglich meine Meinung dargestellt. Ich will niemanden überzeugen, und habe in keiner Form vor, Angst zu schüren. Ich verfolge die Situation in der Türkei aufmerksam in der Zeitung, und brauche deswegen nicht googeln, um mir eine Meinung zu bilden. Es zeugt von einem armen Diskussionsstil, wenn man versucht, die Kompetenz des Gegenuebers lächerlich zu machen, weil dieser eine andere Meinung hat. Quote Link to post Share on other sites
Guest Raser_Olympiakos7 Posted December 8, 2009 Report Share Posted December 8, 2009 so bill da bin ich wieder.... KLICK MICH mal falls du dir die mühe machen möchtest , schau die sendung vom 8.dezember 09 an - oder spule vor bis ungefähr nach 20-30 min sendezeit (ich weiss es nicht mehr genau). da kommt ein beitrag namens "um antwort wird gebeten". da siehste was der liebe erdogan tut (oder eben nicht ) um die religionsfreiheit in seinem land aufrecht zu erhalten. und dann will der noch bestimmen was das "alpenland" machen soll und was nicht .hoffe schwer noch auf burkaverbote in der schweiz. die werden mir immer sympathischer die schweizer Quote Link to post Share on other sites
OnTheRoad 0 Posted December 10, 2009 Report Share Posted December 10, 2009 Die Zukunft für West-Europäer nicht muslimischen Glaubens sieht es nicht gut aus. Moslems selbst propagieren bereits seit Jahren "2030 übernehmen wir das Land" bzw. Europa. Aber hey, ist ja nur eines von vielen Videos, wo wohl vermutlich wieder einmal nach noch genaueren Quellen gefragt werden wird um die Tatsachen noch weiter zu untermauern, bis irgendwann auch die beste Quelle für manchen bei weitem immer noch nicht ausreicht um zu kapieren, dass da etwas dran sein könnte. Sämtliche Buchautoren, Islamkritiker, Experten oder andere Personen wie z.B. Salman Rushdi, Bassam Tibi, Ralph Giordano, Gert Wilders, Udo Ulfkotte, Henryk M. Broder, Tilo Sarazin etc., die die Entwicklung des Islam in verschiedenster Weise ansprechen, durchleuchten und sehr kritisch betrachten, werden von der Allgemeinheit, zum Teil bewusst einfach als Idioten hingestellt, die nicht mehr als Hirngespinste sehen. Nur können sich diese Menschen den Mund fusselig reden, bis es letztlich zu spät sein wird. IMHO ist diese Entwicklung gleichzusetzen mit der zu Zeiten der Weimarer Republik, wo sich heute alle Welt fragt warum keiner rechtzeitig etwas unternommen hat, insbesondere diejenigen, die sich für Multikulti aussprechen und einsetzen und in allem das Gute sehen, bzw. den Staaten selbst die Schuld in die Schuhe schieben, dass die Integration von Migranten (speziell aus dem muslimischen Kulturkreis) fehlschlägt/ fehlgeschlagen ist. Folgende Karikatur von 1932 passt diesbezüglich irgendwie sehr gut und trifft den Nagel gewissermaßen auf den Kopf: "Das Verhängnis" von A. Paul Weber Was mich u.a. an der Abstimmung in der Schweiz erschreckt ist die Tatsache, dass eine große Mehrheit abgestimmt hat, das Ergebnis aber, speziell aus Deutschland, schlichtweg angezweifelt und darüber nachgedacht bzw. gefordert wird "ganz demokratisch" eine erneute Abstimmung durchzuführen. Solange bis das gewünschte Ergebnis dem der "Allgemeinen Meinung" eben übereinstimmt. Quote Link to post Share on other sites
Bill 10 Posted December 11, 2009 Report Share Posted December 11, 2009 Wo ist denn genau das Problem nun? Man befürchtet also, dass die Muslime Europa übernehmen. Das müsste euch ja prinzipiell sogar sehr gefallen, eine Übernahme geht nämlich nur mit einer muslimischen MEHRheit. Und da bei den ganzen "Die Demokratie muss den Kopf für jeden Scheiß herhalten"-Verfechtern hier im Forum ja die Meinung herrscht, dass der Wille der Mehrheit akzeptiert werden muss, müssen wir es auch hinnehmen, wenn eine deutsch-muslimische Mehrheit 2030 Kirchtürme verbietet. Schöne Vorstellung, es lebe die Demokratie! Schließlich haben wir doch Prinzipien oder nicht? Nein, ihr müsst darauf auch gar nicht antworten. Ich kenne eure Antwort nämlich schon. Irgendwas mit Übernahme, Unterwanderung, Moslemzitaten oder irgendwelche Sprüche von Rechtsradikalen wie Gert Wilders oder ähnlichen Dummschwätzern. Dazu sage ich eins: Unterwandert wird, wer sich unterwandern lässt. Und die Minarette spielen da keine Rolle. Und Recht hat genau der, der es lebt und nicht der, der verbietet. Quote Link to post Share on other sites
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