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Der schlimmste Fehler meines Lebens


Guest Gast_Gast

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Hallo,

 

mir ist Klar, so ein Beitrag kommt zwar selten vor, aber ich weiß trotzdem nicht weiter!

 

Folgender Sachverhalt, ich habe am 10.02.2004 unter Alkoholeinfluss einen für mich fast tödlichen Verkehrsunfall gehabt, wobei auch ein Sachschaden (Brückengeländer) entstanden ist. Person Schaden habe ich - Gott sei dank - nicht gehabt!

 

Ich hatte laut Blut Test 2,01 Promille, dass schlimmste ist noch, ich war in dieser Zeit gar nicht im Besitz meines Führerscheines, weil dieser mir bereits für 1 Monat, wegen überhöhter Geschwindigkeit innerhalb der Probezeit entzogen wurden war.

Die Probezeit wurde auch deswegen um 2 weitere Jahre verlängert wurde!

 

Während der Zeit, als ich Krankenhaus lag kam auch mein Führerschein von der Führerscheinstelle zurück außerdem musste ich dann während meiner Rehatibilationsphase eine Aussage bei der Polizei machen, weil der Fall dem Staatsanwalt übergeben wurden ist!

Ich konnte zwar leider nicht mehr viel zu dem Fall sagen weil ich gar nichts mehr davon weiss aber der Polizist bestätige mir auf mein Fragen hin noch mal den gemessenen Alkohol Wert!

 

Von der Zeit an, habe ich nichts mehr gehört!

 

Nun die Fragen:

Kann ich irgendwie meinen Führerschein freiwillig abgeben oder muss ich nun so lange warten bis der Staatsanwalt reagiert?

Weil ich finde das etwas sinnlos, denn ich könnte ja nun jeder Zeit Auto fahren, weil ich

ja noch im Besitz meines Führerscheins bin und andere bekommen den Führerschein sofort abgenommen!

 

Was könnte mich in etwa für eine Strafe erwarten?

 

Vielen Dank jetzt schon für jede Antwort

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Die Strafe wird wohl schon einen Führerscheinentzug mit einer Sperrfrist für die Neuerteilung beinhalten, Neuerteilung vermutlich nur nach bestandener MPU. Die MPU zu bestehen wird einem nach so einem Alkohol-Wert nicht leicht gemacht.

 

Den Schein jetzt schon abgeben ? Ich glaube nicht, dass dir das bezüglich der Sperrfrist irgendwas helfen würde, selbst wenn es ginge.

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MPU ist ab 1,6 Promille Pflicht.

 

Ein Alkoholgehalt von über 2 zeugt von einen Alkoholproblem, da ein normaler Mensch bei solchen Werten nicht mehr in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen geschwige denn ein gutes Stück fortzubewegen.

 

Der FS wird schon noch eingezogen werden, wenn sich jemand mit der Akte beschäftigt und mitbekommt, daß der FS noch nicht in Verwahrung ist.

 

Ferner kommt noch Fahren ohne Fahrerlaubnis dazu.

 

Wie hoch ist den der Schaden am Brückengeländer?

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Guest Gast2239

vielen Dank für eure Antworten

 

Also es sind 2300 € Brückenschaden und 350 € Feuerwehr Kosten ob die Krankenkasse (Rettungswagen Transport + Hubschrauber Transport) noch in Rechnung stellt weiss ich leider ebenfalls noch nicht!

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@Gast2239: Ich würd es beführworten, wenn Du hier in den Thread bleibst und einfach mal alle Kosten als abschreckung für andere Summierst, damit man sieht, was das einem kosten kann bis man nach so einem Vorfall seinen Führerschein wieder hat. Ich befürchte nämlich, das da noch einiges nachkommt, wenn ich andere Threads quer lese. z.B. die Kosten für den Blutalkoholtest, die von Dir erwähnten Rettungsmaßnahmen, Bußgelder, Anwalt, MPU.

 

Das soll jetzt kein voyeurismus sein. Ich lese nur imemr wieder Threads wo alles so schwammig ist und mal konkrete Zahlen aus eigener schmerzhafter Erfahrung währen mal nicht schlecht.

 

Ich hoffe, das es Dir inzwischen wieder gut geht und Du über den Unfall als solchen hinweg bist. Ich denke, das Thema Alkohol am steuer ist für dich erledigt.

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Wegen den Kosten ging es mir um § 315c StGB. Hätte dies aber verwechselt.

 

Ein § 315c liegt hier ja sowieso vor.

 

Es wird wohl noch einiges an Kosten zusammenkommen.

 

Was kostet eigentlich eine MPU, die ist bestimmt auch nicht billig zu bekommen.

 

Der Alkoholtest muß auch bezahlt werden, stellt hier aber den geringsten Posten dar.

 

Ich hoffe du hast wenigstens aus der Sache deine Rückschlüsse gezogen.

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Ich denke, das Thema Alkohol am steuer ist für dich erledigt.

Das wäre schön, wenn das so einfach wäre.

 

Tatsächlich ist zu befürchten, dass das Thema "Alkohol" hier noch schwerer zu lösen ist, als das Thema "Geld". Wie Gast225 schon schrieb: 2 o/oo hat man normalerweise nicht auf Grund eines "Ausrutschers", da liegt ein Alkoholproblem vor.

 

Dieses Problem hat sich aber durch den Unfall in der Regel nicht "erledigt", zunächst einmal muss das Problem als solches erkannt, eingeräumt und offen damit umgegangen werden. Auch bei der MPU hat man (so habe ich gehört) mit extremen Aussagen wie: "Seit dem Unfall habe ich das Problem im Griff." keine Chancen.

 

Vielmehr wird es in der Regel nötig sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, die aber auch nur eine Hilfe zur Selbsthilfe ist.

 

Sicherlich kann das einschneidende Erlebnis eines solchen Unfalls dazu beitragen, und ein Anlass sein, ein Alkoholproblem ernsthaft anzugehen und zu überwinden. Insofern liegt in dem Ereignis sogar eine Chance.

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Kann ich irgendwie meinen Führerschein freiwillig abgeben oder muss ich nun so lange warten bis der Staatsanwalt reagiert?
Natürlich kannst Du. Das Verfahren wegen der beiden Straftaten (Fahren trotz Fahrverbot, Fahren unter Vollrausch) kommt noch, da kommt es auch auf einen guten Eindruck und Sozialprognose an. Hier kannst Du schon einmal erste Einsicht zeigen und freiwillig Konsequenzen ziehen. FS abgeben, Entziehungskur machen (Kosten kann die Krankenkasse übernehmen), ...
Was könnte mich in etwa für eine Strafe erwarten?
Genauer kann Dir das Dein Anwalt sagen. Wenn Du Glück hast, <=90 Tagessätze (also kein Eintrag ins allgem. Führungszeugnis).
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Hi,

naja, das vergehen nach 21 stvg und der 315c werden wohl als tateinheit behandelt werden.

das bedeutet dass nur der 315c bestraft wird. ich tipp mal auf 40 bis 60 tagessätze geldstrafe.

das kommt natürlich als ersttäter nichts in führungszeugnis. im weiteren denke ich mal

dass da noch ne sperre von 12 - 15 mon für den führerschein verhängt wird. klar, dann kommt

die mpu, kostet was um die 400 euro.

naja, alles in allem ne teure sache. aber wie schon geschrieben, du hast natürlich ein

alkoholproblem. da würde ich am besten jetzt schon professionelle hilfe in anspruch nehmen.

das macht sich auch gut beim staatsanwalt bzw richter.

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@GM

 

Gebe dir vollkommen Recht. Ein Freund von mir ist auch mit über 2.0Promille innen Graben gefahren;kein Personenschaden;nur ein kleinerer Sachschaden am Auto. THC war auch noch im Blut.

 

Diese Person trinkt nun aber immernoch und hat durch den Unfall und den Führerscheinentzug keinerlei Konsequenzen ,seinen Alkoholkonsum betreffend, gezogen.

 

Achja ..direkte Frage zu dem Sachverhalt:

Derjenige hatte 2Wochen sein FS und war somit noch in der PZ. Mit was hat er zu rechnen? Wann darf er den FS wieder machen?

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Frühestens nach einer bestandenen MPU und die ist bei doppelter Fragestellung,Alk & Drogen kein Kinderspiel.Bis dahin dürfte aber ein gutes Jahr vergehen,schätze mal mindestens 12 Monate Sperrfrist.Bekommt er aber noch schriftlich mit einer saftigen Rechnung im Anhang.

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  • 1 year later...
Guest Gast2239

Hallo Leute,

 

wie der User Zarzal schon vorgeschlagen hatte, bin ich an meinem Thread geblieben.

 

Also, *juhu juhu*, ich habe meinen Führerschein endlich wieder bekommen und deswegen möchte ich meinen Beitrag hier aktualisieren.

Damit möchte ich euch noch mal verinnerlichen, was jemand durch eine Fehlentscheidung alles durchstehen muss. Ob das nun wegen Alkohol, Raserei oder sonst was für ein Blödsinn ist, lasse ich mal außen vor.

 

Meine Vorgeschichte, steht „relativ“ ausführlich am Anfang des Beitrages und so ging es dann weiter.....

 

Mein Führerschein wurde mir im Oktober 2004, ganz plötzlich von der Polizei eingezogen d.h. die Behörden, hatten ihren Unsinnigen Fehler (das ich noch einen Führerschein hatte) endlich bemerkt. Wobei ich sagen muss, wie ich es damals schon vermutete, dass der Fehler der Behörde ein Misstand für mich war!. Kurz danach habe ich mein Urteil (also noch im Jahr 2004 ) erhalten.

 

zum Urteil....

 

Wie schon richtig, von euch angekündigt, wurde ich nach §315c (Straßenverkehrsgefährdung) in Tateinheit mit Fahren trotz Fahrverbotes verurteilt. Dabei wurde entschieden, dass ich schuldig der vorsätzlichen Gefährdung des Straßenverkehrs bin, wobei ich die Gefahr „aber“ fahrlässig verursachte und das in Tateinheit mit Fahren trotz Fahrverbotes!

Als Strafurteil, wurde eine weitere Führerscheinsperre von 9 (+die 3 Monate seit Abgabe bei der Polizei) Monaten verhängt. Somit bin ich auf die reguläre Führerscheinsperre von 1 Jahr / 12 Monaten gekommen. Außerdem wurde noch eine Geldstrafe von 60 Tagesätzen verhängt, dadurch blieb mir eine Vorstrafe erspart (worüber ich sehr Glücklich bin).

 

die Kosten im Detail....

 

Ich habe meine Unfallkosten für mich und nun auch für euch, ziemlich genau Dokumentiert.

 

Die einzelnen Kostenposten durch den Unfall sind:

 

Krankenhausaufenthalt (es sind momentan gesetzlich „nur“ maximal 28 Tage

möglich, die verrechnet/angerechnet werden können.

Ich war aber über 1 Monat im Krankenhaus und lag im Koma) 280,00 €

Physiotherapie Kosten 70,00 €

Hausarztkosten + Praxisgebühren 40,00 €

Auto Bergen & Verschrotten 531,80 €

Helikopter Einsatz (gesetzliche Zuzahlung) 10,00 €

Feuerwehr Einsatz 350,85 €

Krankenwagen Einsatz (gesetzliche Zuzahlung) 45,00 €

Beschädigte Teile, Leitblanke, Brücke, Schilder

(glücklicher Weiße kein Baum... da wäre es noch teurer) 2119,91 €

Rechtsanwaltskosten (gesamt) 1255,98 €

Gerichtskosten 285,74 €

Strafkosten bzw. Urteilkosten 3300,00 €

Weitere Arztkosten 20,00 €

8 Tage Krankenhausaufenthalt 2005 (Metall Entfernung) 80,00 €

 

 

 

Zwichensumme: 8389,28 €

 

 

Nun die Kosten, die ich „berappen“ musste und habe, um meinen Führerschein zurück zu erhalten.

Den Führerschein zurück zu Erhalten, war auch ein sehr schwerer Kampf und es hatte mich noch mal viel Geld, Zeit und Nerven gekostet.

 

Beantragung Amtliches Führungszeugnis 13,00 €

Sehtest 17,50 €

Anmeldung (Führerscheinstelle) 70,20 €

MPU Vorgespräch (DEKRA) 65,00 €

MPU (Durch meine neue Lebensweiß, sogar beim 1 mal

bestanden *ganz stolz zwinker*) 377,72 €

Aufbauseminar Kurs (ALFA) 248,00 €

Bluttests zwischenzeitlich 30,60 €

Abschlussgebühr (Führerscheinstelle) 60,00 €

 

Zwichensumme 851,42 €

 

Das macht eine Gesamtsumme von 9240,7 €

Schlusswort....

 

Wobei ihr aber bedenken müsst, das die oben genannten Zahlen, nur eine „fiktive“ Rechnung ist! Wenn man noch anderer „nicht genau messbare“ Faktoren einkalkuliert, dann ist der entgültige Geldausfall bzw. Geldverlust bei weitem viel Höher. Denn in der Rehatibilation bzw. Krankheitsphase bis zur Wiedereingliederung in das Berufsleben, bekommt man „nur“ ca. 63-70 % Krankengeld bzw. Rentengeld, des Regulären Gehaltes. Mal so am Rand ... Das Leid und Elend, was man dadurch ertragen und erfahren muss (das könnt ihr fast alle... seit froh ... sowieso nicht nachvollziehen) kommt ebenfalls noch dazu.

 

Moral Apell ...

 

Deswegen noch mal an einige hier in dem Forum.

 

Egal was es ist, ob Drängeln, Raserei, mal schnell 5m vom Kumpel um die Ecke betrunken nach Hause fahren oder sonst etwas. Irgendwann kann es jeden mal erwischen! Deswegen lege ich euch allen hier noch mal ans Herz, überlegt euch ganz genau, was ihr wie, wo und wann im Straßenverkehr macht. Steckt noch mal eure eigenen Prioritäten ab und geht in euch, was euch „wirklich“ Wichtig ist! Nicht jeder hat so viel Glück im Unglück wie ich!!

 

Ich weiß auch, das klingt jetzt wie der totale Moral Apostel :( aber vielleicht bringt es ja bei einigen, wenn auch nur im Unterbewusstsein etwas. Letztendlich bleibt nicht mehr viel zu sagen, die Kosten sprechen für sich. Ach übrigens, auch an die Porsche und Ferrari Fahrer ... die Urteils/Gerichtsstrafe ist Gehalts bzw. Vermögens angepasst, d.h wer einen Ferarri Fährt zahlt dann auch Dementsprechend :ph34r: .

 

Damit endet nur dieser Thread.

 

Viele Grüße & allzeit gute Fahrt euch allen.

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Ich finde diesen Beitrag auch sehr gut und entscheide mich mal eben fuer's Pinnen. Der Titel passt auch und sollte wirklich so stehen bleiben. Damit der Thread nicht gaenzlich verwaessert wird durch eventuelle moralinsaure Beitraege, werde ich den Thread auch schliessen.

Sollte wer gegenteiliger Meinung sein zu meiner Handlung, kann man das ja entweder per PM oder sonstwie diskutieren......

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Man hat mich davon ueberzeugt, den Thread doch wieder zu oeffnen, da der eine oder andere auch noch einen wichtigen Beitrag zum Thema beisteuern kann bzw. will. Lasst mich aber bitte darauf verweisen, dass ich eben eventuelle moralinsaure Beitraege eliminieren werde......

Vielleicht sollte man sich in diesem Thread auf Schilderungen beschraenken, die anderen als Mahnung dienen koennen. Hilfen und Ratschlaege koennen dann eventuell per PM ausgetauscht werden....

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Der schlimmste Fehler meines Lebens.

 

Eine passende Überschrift wie ich finde und ich möchte mich nochmals dafür bedanken, dass dieses Thema noch mal geöffnet wurde, denn ich habe auch meine persönliche Geschichte dazu.

 

Ich war an einem Verkehrsunfall beteiligt bei dem ein Mensch sein Leben verloren hat.

 

Es war im März 2004, ein ganz normaler Arbeitstag für mich. Ich bin im Kundendienst tätig und war gerade auf dem Heimweg. Ich kenne diese Strecke sehr gut, fahre sie seit Jahren. Es war gegen 18.30Uhr, normale Sicht, gutes Wetter.

 

Bundesstraße, ich fahre in einer Kolonne, vor mir ein PKW, davor ein Kleintransporter mit Anhänger und Mini-Bagger drauf, davor ein 7,5t LKW. Wir durchqueren eine 70km/h Zone, leichte Linkskurve mit Überholverbot.

 

Die 70km/h Begrenzung wird aufgehoben, das Überholverbot ebenfalls. Freie Sicht, der PKW vor mir setzt zum Überholen an, fährt an dem Kleintransporter vorbei, ich befinde mich ebenfalls im Überholvorgang.

 

Der PKW fährt nun auch an dem LKW vorbei, dies wollte ich auch tun, denn all zu schnell war dieser nicht. Doch plötzlich taucht Gegenverkehr auf. Der PKW vor mir schafft es vor dem LKW einzuscheren, aber ich sehe den Gegenverkehr bedrohlich nahe und fahre vor dem Kleintransporter und hinter dem LKW.

 

Später sagt der Fahrer des ersten im Gegenverkehr befindlichen PKW´s, das er schon scharf abbremsen musste, aber er es noch geschafft hat.

 

Der zweite PKW aus dem Gegenverkehr, bremste auch, geriet aber auf Grund zu geringen Abstandes in Panik und wich dem Vordermann aus. Eine tödliche Entscheidung.

 

Er und der LKW stoßen frontal zusammen, der PKW des Verunglückten wird bis zur Frontscheibe in den LKW gedrückt.

 

Ich steige aus meinem Firmenwagen aus und renne nach vorne, sofort Notruf abgesetzt. Versucht den Verunglückten aus dem Auto zu retten, es geht nicht, das gesamte Auto ist sehr stark verzogen, steckt im LKW fest, drückt mit einer Seite in die Leitplanke, kein rankommen.

 

Es bricht Feuer aus, später stellt der Gutachter fest, das die Benzinzufuhr im Motorraum abgerissen was und die Benzinpumpe weiterhin Benzin nach vorne förderte. Das ganze entzündete sich und breitete sich sehr schnell aus. Niemand hat einen Feuerlöscher…

 

Wir versuchen den PKW aus dem LKW zu ziehen, was aber nicht gelingt, ich setzte mein Auto vor die Unglückstelle, wollten den PKW mit einem Seil aus dem LKW ziehen, niemand hat ein Seil…

 

Von vorne vernehme ich das Martinshorn, setzte zurück und suche eine Stelle zum wenden, das ganze wird mir später als Unfallflucht vorgeworfen und zur Anklage gebracht, konnte aber durch verschiedene Zeugenaussagen widerlegt werden.

 

Der PKW brennt vollständig aus, der Verunglückte ist an einem Gnickbruch verstorben.

 

Werde von der Polizei zur Wache begleitet, Alkoholtest 0,0 danach zwei Drogentests von dem einer auf Kokain ansprach. Von da an verlor ich den Gedanken es würde sich alles aufklären.

 

Es folgte eine Hausdurchsuchung, zweit Autos von mir werden durchsucht, der Firmenwagen und zwei Garagen, aber wie ich beteuert habe, wurde nichts gefunden. Wurde in der Zeitung als Drogensüchtiger Todesfahrer betitelt, ein Radiosender rief bei mir an und wollte mehr dazu wissen, einer der Beamten erzählte sogar in seinem privaten Umfeld namentlich über mich und meinen angeblichen Drogenkonsum.

 

Der Blut und Urintest bewiesen aber dass ich nichts mit Drogen zu tun habe. Der Arzt stellte am gleichen Abend auch fest, dass ich keinerlei Ausfallerscheinungen habe.

 

Nach Über einem Jahr wurde meinem Anwalt mitgeteilt, dass der Verunglückte zum Zeitpunkt des Unfalls unter Drogen stand. Amphetamine, Cannabinoide und noch eine Substanz deren Namen ich leider nicht mehr weiß.

 

Die Gerichtsverhandlung stand an und verlief meiner Meinung nach eher schlecht als recht. Der Gutachter hatte eine Berechnung erstellt nach der ich 1,5 Sekunden zu spät eingeschert bin, das Gutachten wurde aber angezweifelt, weil er den falschen Motortyp als Grundlage nahm, als der Fehler während der Verhandlung rausgerechnet wurde war mein Überholweg plötzlich 60m kürzer, in dem Gutachten wurde nur eine Zeugin gehört und zwar die, die mich belastet.

 

Ich bekam 11 Monate auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung und musste 1500 Euro an die Deutsche Verkehrswacht zahlen, des Weiteren wurde der FS für weitere 4 Monate entzogen (insgesamt fast 18 Monate). Mein Arbeitgeber hat mich die ganze Zeit ohne FS weiter beschäftigt…

 

Wie hoch die Kosten insgesamt waren kann ich nicht sagen denn das zahlt alles meine Rechtschutzversicherung, aber mein Anwalt meinte es gehe wohl um 15.000 Euro…

 

Ich bin im Straßenverkehr noch nie aufgefallen, hatte bis dahin auch keine Punkte und habe auch keine bekommen, fahre aus meiner Sicht vorsichtig, aber diesmal wohl nicht vorsichtig genug. Die Staatsanwältin wollte daraus Vorsatz machen, war der Meinung ich hätte in meinem Interesse versucht mich schneller zu bewegen als die anderen und habe den Gegenverkehr in Kauf genommen. Aber ich habe wirklich niemand gesehen…

 

In meinen letzten Satz möchte ich zum Ausdruck bringen wie sehr ich das ganze bereue, wie sehr ich mir jeden Tag wünsche das ganze rückgängig machen zu können, wie sehr ich nach Worten suche die ich den Eltern des Verstorbenen sagen möchte…

 

Es tut mir so leid dass dieser Tag das Leben so vieler Menschen so verändert hat…

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Hallo contra,

 

schön wieder etwas von dir zu hören. Bin nur etwas erstaunt, das es dieser Thread ist, auf den ich durch Zufall gekommen bin.

Nun, das ganze scheint ja jetzt endlich für dich abgeschlossen zu sein, wenn auch mit einem nicht ganz zufriedenstellenden Urteil.

 

Hast du denn deinen FS jetzt schon wieder oder stehen die 4 Monate noch aus ?

 

Das dein Chef die ganze Zeit zu dir gehalten hat und dich nicht durch jemand anderen ersetzt hat ist imho einen tiefen Verbeuger wert. Es gibt nicht viele AG, die so gefestigt hinter ihren Mitarbeitern stehen.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und Kopf hoch !!

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  • 4 weeks later...
Guter Beitrag, ich denke er wird viele abschrecken. Bei meinem Kumpel waren es deutlich weniger Kosten, da kein Sachschaden vorlag. Aber auch dieser Betrag hat ausgereicht, daß er nie wieder mit Alkohol am Steuer fährt.

Es geht aber auch ohne daß man was zahlen muß. Ich fahre auch ohne jemals einen der genannten Beträge gezahlt zu haben ohne Alkohol. Ohne Ausnahme*!

 

*"Ohne Ausnahme" abgesehen natürlich von Notfällen (von der Kneipe nach Hause, weil es kein Taxi gibt, zählt allerdings nicht als Notfall ;))

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  • 1 month later...
*"Ohne Ausnahme" abgesehen natürlich von Notfällen (von der Kneipe nach Hause, weil es kein Taxi gibt, zählt allerdings nicht als Notfall :P)

Was meinst du mit "Ausnahme"? Dir sollte klar sein, dass derartige Ausnahmen, in denen das Fahren unter Alkoholeinfluss nur in ganz seltenen Fällen straffrei bleibt, so es denn aufgefallen ist. Die einzige Möglichkeit, nach einer entdekten Alkoholfahrt straf- und folgenlos zu bleiben ist der entschuldigende Notstand. Das bedeutet aber, dass du gefahren bist, um eine nicht anders abzuwendende Gefahr zu beseitigen, also etwa wenn jemand mit lebensbedrohlicher Verletzung in ärztliche Versorgung muss, die anders nicht zu erreichen ist. Bei der heutigen Versorgung der Bevölkerung mit Kommunikationsmitteln ein fast aussichtsloses Unterfangen. Bevor du fährst musst du alle Möglichkeiten, anderweitig Hilfe zu erlangen ausschöpfen. Ob du das getan hast, wird dann vor Gericht akribisch nachgeprüft. Auch wird die Gefahrensituation, zu deren Abwehr du gehandelt hast, geprüft. Das Dumme dabei ist, dass das nachher am Richtertisch ganz anders aussehen kann als in der konkreten Situation.

Im Ergebnis bin ich noch nie in eine derartige Situation gekommen, so dass ich eher auch die Ausnahme hier nicht erwähnen würde. Nach Alkohol fahre ich nicht. Punkt. Dafür habe ich stets ein Telefon bei mir, um im Notfall Hilfe rufen zu können, so dass die dann vielleicht noch verbleibenden Ausnahmen wahrscheinlich so selten sind, dass sie mir hoffentlich nie passieren werden.

Ich habe schon einmal eine solche Alkoholfahrt unter entschuldigendem Notstand vor Gericht erfolgreich durchgefochten, das war alles andere als einfach, und ein Stück Glück hat auch dazugehört. Der Fahrer ist aber freigesprochen worden und hat vor Ort seine Fahrerlaubnis vom Richter ausgehändigt bekommen.

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  • 1 month later...
Guest lundgruen

Hallo bin auch einer der glücklichen der vor kurzen den schlimmsten Fehler seines Lebens begangen hat. Hab mit 2 Kumpels eine ganz kleine Tüte geraucht nach dem Fussball Training. Dann sin wir nach Hause gefahren und und wollten noch an der Tankstelle vorbei. Ungefähr 3 Strassen vor der Tankstelle standen sie schun unsere Freunde und Helfer. Urintest nich klar aber eher positiv wie negativ. Jetzt warte ich auf die Blutbrope. Sie wurde ca. 4 Stunden danach gemacht. Hab gehört das man nach dem Rauchen eines mittelgrossen Joints in ca. 5 Stunden wieder fahrtüchtig ist. Also weniger wie 1,0 nanogramm thc im Blut hat. Wir haben einen zu dritt geraucht. Weis jemand vielleicht besser bescheid? Würd mich sehr freuen. Mfg :ph34t:

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