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Tacho!

Nach langer, langer, sehr langer Abstinenz schlage ich hier mal wieder auf. Der/Die eine oder andere kennt mich vielleicht noch, wenn nicht auch nicht schlimm. Ebenso kennt man sicherlich auch diese nette, autonom arbeitende Geschwindigkeitsmessanlage von Vitronic, welche als Anhänger getarnt mittlerweile des öfteren am Straßenrand stehen, vom Hersteller als Enforcement Trailer auch gennent. Eigentlich nicht schlecht die Dinger. Tun ihren Job bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, man spart Personal und die Dinger erzeugen Fälle. Ist ja auch OK und für unserer aller Sicherheit (ernst gemeint). Doch wie sieht es mit der Meßgenauigkeit aus? Böse Zungen behaupten, dass diese Dinger, obwohl dieselbe Technik zum Einsatz kommt wie bei den PoliScan Geräten. selbige zu wünschen übrig lässt. Liegt dies an der Ausrichtung, wird da geschlampt oder was?

 

Aber mal der Reihe nach....

Ich bin bisher aktiv 2 mal mit diesen Enforcement Trailer in Kontakt gekommen und die haben sich bei der Vorbeifahrt auch blizend oder besser blended (es war beides mal Nachts) gefreut. Allerdings war ich in beiden Fällen nicht zu schnell, zumindest nicht nach GPS und auch nicht nach Tacho, sofern man dessen Voreillung abzieht.

 

Fall 1, A61 Höhe Speyer, wo es auf die B9 geht. Da ist eine 100er Zone und da wird sehr gerne immer wieder kontrolliert. Sollen sie, mein Tempomat steht bei 100. Ein Kleinwagen überholt mich, ich auf der rechten Seite. Zing! Kleinwagen war zu schnell. Nochmal Zing. Hallo?!

War da doch 80? Hä? Hab nix gesehen. Grübel....

 

Fall 2, auch A61 Höhe Alzey vor einer Baustelle. Strecke auf 130 Limit, wie in RP üblich, Tempomat bei Tacho 136, passt. Vor mir LKW der recht scharf auf einmal runterbremst. Ich auch auf der rechten Seite mit sehr gutem Abstand dahinter. Der bremst sicher wegen der kommenden Verschränkung in der Baustelle und wegen des nun beginnenden Trichters 100 - 80 - 60..... Zing! Hä? Hab ich die 100 übersehen... Ne, die kommen da und da steht auch die doofe Kiste. Was soll das denn bitte?

Da ich die Strecke öfters fahre bin ich mir sehr sicher, dass der Trichter normal mit 100 - 80 - 60 beschildert ist und definitiv, zumindest bei den anderen malen, deutlich hinter der Stelle beginnt, als wo die Kiste stand und auslöste und das müsste dann im 130er Bereich gewesen sein, wobei ich max. 130 Strich, eher weniger drauf hatte.

 

Kurz und knapp: In beiden Fällen ist nichts gekommen, dennoch bin ich mir sicher, dass die Kiste in beiden, zumindest im letzten Fall, wegen mir ausgelöst hat. Nun die Preisfrage: Kann es sein dass hier ein Messfehler vorlag, dieser wohl erkannt wurde und deswegen nichts kam und wenn, dann sind die Dinger ja nicht wirklich zuverlässig. Da war dann die auswertende Person zuverlässiger als die Kiste, hat zumindest nicht stumpf mal einen Bußgeldbescheid losgeschickt, nach dem Motto, wird schon stimmen.

 

Ebenso kann es sein, dass die Kiste meinte, dass ich ein LKW bin und nicht wirklich unterscheiden kann, ob Auto oder LKW, sich deswegen gefreut hat, in der Meinung ich bin LKW und darf nur 80. Was meint ihr dazu?

 

Auch ist es immer noch nicht klar, wie weit vorrangig diese Kisten messen. Es stehen um die 70m im Raum, ab wo dann der Messwert gebildet wird. Vorselektierung der Fahrzeug bis auf 200m im voraus. Ausgelöst wird dann zwischen 20 - 10m zum Trailer. Auch ist nicht klar, wie sehr Messwerte abweichen, sofern der Trailer nicht korrekt ausgerichtet ist oder ist dies hier egal?! Was und wie könnte man beweisen, dass die Kiste den Messwert noch in einem Bereich gebildet hat, in welchem eine höhere zHg galt? Letztendlich werden es wohl sehr viele Einzelmessungen sein, von denen dann ein Mittelwert gebildet wird. Damit wird also meine durchschnittliche Geschw. innerhalb der Messtrecke errechnet, welche dann durchaus im Bereich einer teilweise höheren zHg liegen könnte und damit wäre das Messergebnis nicht richtig, daher falsch und damit rein rechtlich nicht zu verwerten.

 

In Fall 2 Stand die Kiste verdammt nahe am 100er Bereich. Es ist bekannt, dass ab Schild die zHg gilt und man vorher eben in die Eisen gehen sollte, doch wird stillschweigend (so habe ich das zumindest gelesen) eine gewisse Toleranzstrecke zum Abbremsen eingeräumt (meist so um die 100m), so dass erst nach dieser Toleranzstrecke eine Messung in der Regel stattfindet. Weiß das die Kiste denn auch und wie wird dies eingestellt? Der Hersteller Vitronic lässt sich ja immer noch nicht wirklich bei der Messwertbildung in die Karten blicken (Betriebsgeheimnis) und die PTB führt das Verfahren als Standardisiertes Messverfahren. Dann müssten ja zumindest diese Burschen wissen, wie die Kiste tickt, oder? Irgendwie hege ich daran aber so gewisse Zweifel, so dass diese PoliScan Kisten allsamt irgendwie ein wenig seltsam sind.

 

Auch fällt mir immer wieder auf, dass die normalen PoliScan Kisten sehr dicht am Fahrbahnrand positioniert werden, im Gegensatz zu den Trailern, welche ich auch schon sehr im Abseits auf einer Wiese habe stehen sehen oder irgendwie unter einer Brücke geparkt und diese Kiste sah nun nicht wirklich irgendwie ausgerichtet aus, sondern halt so mal abgestellt. Kann mich aber auch täuschen.

 

Obwohl bisher nix gekommen ist (ist auch schon alles verjährt, da mehr als 3 Monate zurück liegend), finde ich, dass es eine Diskussion wert sein könnte und man als Betroffener sich doch den einen oder anderen Gedanken zu dieser Art von Messgerät machen sollte.

 

Allerdings immer unter der Prämisse, dass man sich an die geltende zHg gehalten hat.

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Kurz und knapp: In beiden Fällen ist nichts gekommen, dennoch bin ich mir sicher, dass die Kiste in beiden, zumindest im letzten Fall, wegen mir ausgelöst hat.

Anscheinend wurde Deine Fotos bei einer nachträglichen Prüfung aussortiert. Möglich ist, daß der Enforcement Trailer so eingestellt ist, daß er in allen Zweifelsfällen ein Foto schießt, das dann händisch ausgewertet wird, ob wirklich eine Übertretung vorliegt.

kann es sein, dass die Kiste meinte, dass ich ein LKW bin

Fährst Du ein Wohnmobil oder einen Lieferwagen, dessen Ausmaße über die eines normalen Pkw hinausgehen? Dann könnte es einen Blitz geben, und bei der Auswertung wird festgestellt, daß auf Deinen Wagen nicht die strengeren Regeln für Lkw anzuwenden sind.

 

Vielleicht hat die Kiste ja auch gemeint, daß Du ein Elefant bist und hat ein Foto geschossen, um es in ihre Kuriositätensammlung aufzunehmen. :lol:

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Kurz und knapp: In beiden Fällen ist nichts gekommen, dennoch bin ich mir sicher, dass die Kiste in beiden, zumindest im letzten Fall, wegen mir ausgelöst hat.

Anscheinend wurde Deine Fotos bei einer nachträglichen Prüfung aussortiert. Möglich ist, daß der Enforcement Trailer so eingestellt ist, daß er in allen Zweifelsfällen ein Foto schießt, das dann händisch ausgewertet wird, ob wirklich eine Übertretung vorliegt.

kann es sein, dass die Kiste meinte, dass ich ein LKW bin

Fährst Du ein Wohnmobil oder einen Lieferwagen, dessen Ausmaße über die eines normalen Pkw hinausgehen? Dann könnte es einen Blitz geben, und bei der Auswertung wird festgestellt, daß auf Deinen Wagen nicht die strengeren Regeln für Lkw anzuwenden sind.

 

Vielleicht hat die Kiste ja auch gemeint, daß Du ein Elefant bist und hat ein Foto geschossen, um es in ihre Kuriositätensammlung aufzunehmen. :lol:

 

Das bezweifle ich, denn dann hätte die Kiste auch bei dem LKW vor mir ausgelöst. War aber nicht der Fall, ergo war es in Fall 2 nich so, wie du es beschreibst. Auch möchte ich anzweifeln, dass die Kiste immer und jeden Ablichtet, denn dann würde man ja die "Tarnung" offenbaren und jeder wüsste, dass da kontrolliert wird. ich denke nicht, das die Betreiber dies so planen.

 

Und nein, es war ein und ist ein handelsüblicher PKW mit ohne Hänger oder sonst was. Eine ganz normale biedere Familienkutsche, wie sie hunderttausendfach auf Deutschlands Straßen unterwegs ist.

 

Und nein, ich bin ein menschliches Wesen von normaler Statur, ohne auffälligere Erkennungsmerkmale.

 

Hat sonst noch wer kluge und sachdienliche Ideen, Hinweise, Antworten?

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Ist Spekulation.

Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass eine Bußgeldstelle alle Verfahren unter einer gewissen Überschreitung nicht bearbeitet haben soll, da sie durch die vielen Fotos der mobilen Blitzanhänger überlastet gewesen sein soll.

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Da die verwendete Softwareversion nicht bekannt ist und die genaue Funktionsweise nur dem Hersteller und der PTB bekannt sind, werden die wirklichen Gründe nicht herausgefunden werden können.

Da wären falscher Bedienung/Einstellung des Messgerätes, Testmessungen, am Fotopunkt wurde eine Überschreitung festgestellt aber die Durchschnittsgeschwindigkeit am Ende der Messstrecke wurde unterschritten, zu nennen.

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Die Meßgenauigkeit können wir hier nicht überprüfen, da wir ja keine Daten haben. Was Du schreibst, heisst ja nur, daß ein Foto gemacht wurde, und daß aber kein böser Brief kam. Also muss es eine Art Qualitätscheck gegeben haben, der hinterfragt, ob dem Fahrer nun etwas vorgeworfen werden kann oder nicht. Und da die Verjährungsfrist abgelaufen ist, kann die Antwort auf den Qualitätscheck nur lauten: "Nein".

 

Warum dann aber Fotos gemacht werden, ist die Frage. Ob der Qualitätscheck maschinell oder händisch (oder beides) gemacht wurde, wissen wir auch nicht. Und das wird sich auch kaum ändern.

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Gute Frage und eben dies ist eine Besonderheit bei diesem Enforcement Trailer. Dieser soll ja, wenn er mal geparkt ist, nicht mehr so einfach von der Stelle zu bewegen sein und seinen Dienst mehr als eine Woch auch vollkommen autonom verrichten könnon. Wenn da jemand rumfummelt telefoniert er auch nach Hause. So der Hersteller.

 

Die Frage ist eben, wie und ob die Kiste ausgerichtet wurde und ob diese, wenn korrekte Ausrichtung maßgeblich für eine zuverlässige und richtige Messung ist, auch über Tage hinweg gegeben sein kann. Eben drum eine gute Frage, was passiert, wenn jemand den Trailer doch verschiebt und sei es nur einen halben Meter.

 

Ganz davon abgesehen trau ich dem ganzen Meßverfahren via PoliScan nicht über den Weg. Lidarmessung wegen mir, per Handlaserpistole. Aber wenn dann über mehrere Spuren hinweg auf mehrere hundert Meter vorneweg die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer nicht näher bekannten Meßstrecke durch eine unbekannte Anzahl an Einzelmessungen errechnet wird, zudem noch eine Fahrzeugtypenunterscheidung stattfindet, dann mache ich mir da schon so meine Gedanken, ob das alles wirklich so perfekt funktioniert.

 

Ein Meßverfahren, welcher Art auch immer, hat systematische Fehler, die immer gleich sind (zumindest einem gleichbleibenden Muster folgen) und dynamische Fehler, welche aus der Streuung von Bauteilen und Umwelteinflüssen kommen. Hier kommt nun noch zusätzlich die Komponente Software hinzu und möglicher exterener Eingriff hinzu. Wer weiß was bei einer so komplexen Software alles schief laufen kann und eine Systematik lässt sich dabei auch oftmals nicht wirklich erkennen. Sehr dumm dann für den Betroffenen, denn wie kann man so etwas nachweisen, sofern nicht bei der Auswertung in jedem Fall eine entsprechende Plausibilitätsprüfung vorgenommen wird, was ja auch entsprechend Ressourcen bindet und KnowHow erfordert.

 

Für mich war halt ärgerlich, dass ich mir jeweils 3 Monate so meine Gedanken gemacht habe, obwohl ich mir sehr sicher war nichts falsch gemacht zu haben. Zudem wären die Überschreitungen jeweils recht hoch gewesen, wenn man im 1. Fall knapp 100 bei 80 und im 2. Fall knapp 130 bei 100 ausgeht. Manchmal verbummelt man ja wirklich mal eine Blechtafel und dann ist man gleich voll dabei.

 

Falls noch jemand mit diesem Enforcement Trailer aktiv in Kontakt kam und ähnliches erlebt hat, wäre es nett hier zu lesen. Ansonsten Danke für die Anrworten. Der Fall ist für mich ja damit ausgestanden und abgeschlossen.

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Eine Bewegung des Enforcement Trailer kommt einer Bewegung des sich rotierenden Spiegelwürfel gleich. Dazu gibt es eine Abhandlung der PTB:


https://doi.org/10.7795/520.20160913B



...Es zeigte sich, dass das Hemmen/Blockieren des Spiegelwürfels entweder zu einer Annullierung der
Messung oder wegen der internen Überwachungsroutinen der Funktionsfähigkeit unmittelbar zu
einer Fehlermeldung und zur Einstellung des Messbetriebs führte. Unzulässige Messwertabweichungen traten also nicht auf.
In einem weiteren Test wurde die Stoßfestigkeit des Gerätes gemäß EN 60068-2-31 untersucht. Die
Prüfung diente dazu, mit einem einfachen Verfahren festzustellen, wie sich ein Prüfling verhält, wenn
er bei rauer Behandlung Stößen oder Schlägen ausgesetzt wird.
Auch hierbei zeigten sich keine
Auffälligkeiten, das Gerät arbeitete einwandfrei.
Da der Spiegelwürfel die einzige bewegliche Komponente im Messsystem darstellt, lassen die
durchgeführten Untersuchungen den Schluss zu, dass mechanischen Beanspruchungen allenfalls zu
einer Fehlermeldung führen können. Eine unzulässige Messwertbildung und somit die
Benachteiligung Betroffener ist dabei ausgeschlossen. ...

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Ganz davon abgesehen trau ich dem ganzen Meßverfahren via PoliScan nicht über den Weg. Lidarmessung wegen mir, per Handlaserpistole. Aber wenn dann über mehrere Spuren hinweg auf mehrere hundert Meter vorneweg die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer nicht näher bekannten Meßstrecke durch eine unbekannte Anzahl an Einzelmessungen errechnet wird, zudem noch eine Fahrzeugtypenunterscheidung stattfindet, dann mache ich mir da schon so meine Gedanken, ob das alles wirklich so perfekt funktioniert.

 

 

Naja die Messentfernung ist dann doch bedeutend geringer.

 

Der Messberginn beim PSS liegt bei maximal 75 Metern.

https://www.vitronic.de/verkehrstechnik/anwendungen/verkehrsueberwachung/geschwindigkeitsmessung/poliscan-speed-mobil.html#tab_2595_second

 

 

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