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Geblitzt Mit Dienstwagen


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Hallo,

 

Ich bin neu hier und habe folgenden Sachverhalt:

 

Ich war gestern mit 210km/h mit dem Dienstwagen unterwegs. Keine Geschwindigkeitsbegrenzung.

 

Dann kamen 2 Schilder "120 bei Nässe". Die Fahrbahn war aber nicht Nass, es war sonnig. Anscheinend kam dann aber noch ein drittes Schild mit "120 Auffahrunfallgefahr".

 

Dieses hab ich aber übersehen und plötzlich macht's Blitz. Über den Tacho brauchen wir nicht reden, ich bin davon ausgegangen dass immer noch frei war.

 

Ich brauche den Führerschein, fahre 90.000 im Jahr und bin im Außendienst.

 

Ich war im Dienstwagen unterwegs, unsere Firma sitzt im europäischen Ausland, die deutsche Adresse ist nur ein Vertriebsbüro und wird von uns selten benutzt.

 

Ich hatte sowas schonmal (mit Abstandsverstoß), damals wurden uns die ABs direkt per Mail geschickt und ich durfte quasi selbst angeben wer gefahren ist. Ein Freund der im Ausland lebt hat den Bogen damals ausgefüllt und gesagt das er gefahren ist. Es kam nie mehr was.

 

Leider hat sich der interne Flow geändert. Das heißt die Firma schickt jetzt immer ein Fax an die Polizei mit der Bemerkung dass ich das Fahrzeug zum Tatzeitpunkt hatte. Theoretisch dürfte aber jeder damit fahren.

 

Ich überlege jetzt wieder meinen Freund zu benutzen weil ich den Lappen wirklich brauche. Was kann da erfahrungsgemäß schief gehen und wie seht ihr die Chancen?

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Bei dem "Tiefflug" wird sich der Sachbearbeiter der Bußgeldstelle Dein Foto und das Blitzerfoto sehr genau angucken, ich sehe Deine Chancen bei weit unter 5% da die Firma Deinen Namen ja schon ins Spiel bringt.

 

Würde sie es im übrigen nicht tun, könnte ihr für ihre gesamte Fahrzeugflotte eine Fahrtenbuchauflage drohen, kostet bis zu 200 Euro...

 

Solltest Du Ersttäter sein, hast Du im übrigen 4 Monate Zeit (nach Rechtskraft des BGB) das Fahrverbot anzutreten, diese Frist kann man mit einem taktischen Einspruch noch herauszögern. Ein "Entkommen", also ein absehen vom Fahrverbot gegen doppeltes Bußgeld ist an hohe Hürden geknüpft und gehört dann in die Hände eines erfahrenen Fachanwaltes für Verkehrsrecht.

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Ich ärgere mich wirklich, ich hab das Schild übersehen, ich bremse IMMER runter.

 

Ich hab einen guten Anwalt. Aber ich will's ehrlich gesagt gar nicht soweit kommen lassen. Sind die Chancen besser wenn meine Firma meinen Namen gar nicht erst ins Spiel bringt und direkt den Bogen an mich schickt? Das könnte ich probieren. Nur habe ich Schiss dass die dann trotzdem ermitteln.

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Wenn er sich selbst beschuldigt und mir ähnlich sieht, was kann mir da blühen wenn die rausfinden dass ich der Fahrer war?

 

Nichts, außer dass sie Dich trotzdem als verantwortlichen Fahrer (mit allen Konsequenzen) identifizieren.

 

 

Sind die Chancen besser wenn meine Firma meinen Namen gar nicht erst ins Spiel bringt und direkt den Bogen an mich schickt? Das könnte ich probieren. Nur habe ich Schiss dass die dann trotzdem ermitteln.

 

Wie geschrieben, die Firma riskiert eine FB-Auflage für alle ihre Fahrzeuge, Kostenpunkt bis zu 200 Euro. Dazu auch noch Besuch der Uniformierten beim Geschäftsführer und/oder Fuhrparkleiter der Firma und ggf. auch dort in der Nachbarschaft. Evtl. auch um europäische Amtshilfe bitten, dann kriegt auch die Firma im Ausland evtl. Besuch.

 

 

 

Bei dieser Überschreitung wird auf jeden Fall weitaus genauer ermittelt als bei +21 oder so.

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wenn du die chance hast, mit dem mensch zu reden, der das schreiben der behörde mit dem fax beantworten soll.

 

er möge dir das schreiben selbst geben und nicht beantworten. dann kann sich ein dir ähnlich sehender freund eintragen.

 

und zugeben, dass er gefahren sei.....

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Wenn das allerdings schief gehen sollte, hast Du Dir eine andere Option IMO ganz sicher verbaut, die da wäre:

 

über den Anwalt die Lage erklären, die Fahrereigenschaft einräumen und versuchen, das Fahrverbot zu reduzieren, bei erhöhter Geldbuße. Solche Fälle habe ich schon etliche Male bei Gericht erlebt. Ich glaube aber nicht, daß sich ein Richter auf diesen Deal einlassen wird, wenn zuvor erst versucht wurde zu lügen und zu betrügen. Aber: jeder entscheidet für sich selbst, was für ihn das Beste ist.

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Das ist eine Variante die ich im Kopf habe. Ansonsten habe ich gerade mit meinem Bruder gesprochen. Der würde das Fahrverbot auf sich nehmen wenn ich die Geldbuße bezahle.

 

Er ist ab März sowieso ein halbes Jahr in Südafrika. So könnte der Staat das Fahrverbot aussprechen und würde abkassieren.

 

Dazu müsste ich aber mit meiner Firma reden dass mein Name nicht fällt.

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Nicht nur das.... wenn das Radarfoto mit dem Paßbild Deines Bruders abgeglichen wird, wovon bei so einer Überschreitung durchaus ausgegangen werden kann, wird das ein Schuß in den Ofen.

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Er nutzt meinen Wagen oft und es kann doch sein dass ich wirklich dachte dass er es war?

 

Ich hab mir folgendes gedacht:

 

Ich sage es war mein Bruder, sein Anwalt legt dagegen Einspruch ein und fordert Akteneinsicht. Danach sagt der Anwalt ok, nichts zu machen. Einspruch zurückziehen.

 

Mein Bruder sieht mir schon ähnlich.

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Genauso macht ihr das. Zugeben ist in dieser Konstellation und zu diesem Zeitpunkt die meiner Meinung nach sinnfreieste Variante.

Immerhin geht es hier mal schnell um 3 Monate FV und bis zu 1200.- Euro Bußgeld.

Lass dir von den hier überrepräsentierten Behördenmitarbeitern keine Angst einjagen ;)

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Du siehst darin kein Problem, die Behörde aber schon. Sie möchte nämlich den wirklichen Täter bestrafen und nicht jemanden der mal für eine Zeit den Lappen nicht braucht..

 

Ich hoffe einfach dass die Behörde sich mit dem Geld und einem ausgesprochenen Fahrverbot zufriedengibt. Es ist zwar schade, aber ich bin keine Maschine und nicht perfekt, dh dass ich bei 90TSD gefahrenen Jahreskilometern auch mal Fehler mache.

 

Da aber auch Richter nicht perfekt sind, muss ich leider diesen Schummelweg gehen.

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Da aber auch Richter nicht perfekt sind, muss ich leider diesen Schummelweg gehen.

Die Perfektion oder auch nicht irgendwelcher Richter hat mit der ganzen Geschichte nun exakt nichts zu tun. Und nein, Du mußt nicht.

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Ich hoffe einfach dass die Behörde sich mit dem Geld und einem ausgesprochenen Fahrverbot zufriedengibt.

 

Das kannst Du getrost vergessen... wenn sich der Bruder bildmäßig unterscheidet wird sie alles dran setzen Dich zu identifizieren.

 

Und wie @Bluey schon schrieb, wenn Du erst Spielchen mit der Behörde spielst, kannst Du jedes Entgegenkommen des Richters hinsichtlich Verzicht oder Verkürzung des Fahrverbotes schlichtweg vergessen..

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Ja das weiß ich. Aber was sind denn die Alternativen? Wenn ich wirklich Chancen sehen würde dass das FV in ein höheres Bußgeld umgewandelt werden könnte, dann würde ich mir den ganzen Spaß auch sparen. Ich kann privat auch gerne auf meinen Führerschein verzichten.

 

Aber beruflich "lebe" ich in meinem Auto und bekomme massive Probleme mit meinem Arbeitgeber. Nur wie Bluey schon meinte, so eine Umwandlung ist an hohe Hürden geknüpft. Und das bereitet mir leichtes Kopfzerbrechen.

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Naja, schlimmer als ganz schlimm kann es nicht werden. Ist unser Delinquent überhaupt sauber genug in Flensburg, dass er sich Hoffnung auf einen Gnadenakt machen kann? Wenn nicht, ergben Vermeidungsstrategien durchaus Sinn.

 

Mal mit der Firma zu sprechen, schadet jedenfalls nichts. Und wenn der Täter hinreichend weit weg von der Firma aber ungenügend nah an sich selbst (nutzungsberechtigter Bruder) zu finden sein muss, kann auch die Firma ohne Fahrtenbuch davonkommen.

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Ja das weiß ich. Aber was sind denn die Alternativen?

 

Du hast zwei Möglichkeiten:

 

1) Du selber kommst namentlich nie ins Spiel, dann besteht für die Firma (u.a. wegen mangelnder Mitwirkung, sie haben ja den Fahrer nicht benannt) die Gefahr der kostenpflichtigen FB-Auflage. Und zwar ggf. für die gesamte Fahrzeugflotte der Firma.

Was die Firma davon hält, inwieweit das Deinen Arbeitsplatz gefährdet und/oder die Kollegen "erfreut" (die dann ja auch alle das FB führen müssten) kannst nur Du wissen.

 

2) Du nimmst das Ding auf Dich und versuchst mit einen gewieften und erfahrenen Fachanwalt für Verkehrsrecht das FV mindestens zu verkürzen und in ein erhöhtes (verdoppeltes) Bußgeld umzuwandeln. Hier könnte Dir bzw. dem Anwalt ggf. die Beschilderung helfen, wenn sie denn genauso war wie von Dir beschrieben. Dazu müsste man wissen, wie nah nach dem dritten Schild gemessen bzw. geblitzt wurde. Eine erstmalige Herabsetzung auf 120 km/h von unbeschränkt mit mehr oder weniger sofortigem Blitzen könnte für den Anwalt ein Anhaltspunkt in Richtung "Augenblicksversagen" geben. Plus die Notwendigkeit des FS für den Job.... könntest Du Glück haben.

 

Voraussetzung dafür wäre aber:

 

1) Du bist punktetechnisch in Flensburg ein unbeschriebenes Blatt,

2) Du hast das dritte Schild nicht einfach nur "vertorft" weil Du dachtest es ginge immer noch um eine Beschränkung bei Nässe und

3) Du kriegst einen gnädigen Richter.

 

 

Beides, also erst Spielchen und dann die Umwandlung versuchen geht in 99% der Fälle schief.

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Ich hatte dasselbe Spiel auch schon. 200km/h mit dem Dienstwagen bei 120. 4 Punkte, drei Monate und 750€. Durch mein Schreiben des Arbeitgebers wurden daraus 2 Monate und 1.000€, mehr wirst du wohl auch nicht rausholen können. Einen Monat mit Urlaub abdecken und für einen Monat nen Fahrer einstellen, andere Variante sehe ich nicht.

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  • 2 months later...

Hallo,

 

ich habe bis heute noch nix erhalten. Mein AG auch nicht. Laut meinen Berechnungen verjährt das ganze am 19.05.

 

Darf ich mir stille Hoffnungen machen dass da auch nix mehr kommt?

 

Ich bin mir bis heute nicht sicher ob das ein Blitzer war oder die Sonne tief stand :doofwinkt:

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....Ich bin mir bis heute nicht sicher ob das ein Blitzer war oder die Sonne tief stand :doofwinkt:

 

210 km/h im Tiefschlaf -> Blitzer oder Sonne?

Doppeit Glück gehabt!

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Dann kamen 2 Schilder "120 bei Nässe". Die Fahrbahn war aber nicht Nass, es war sonnig. Anscheinend kam dann aber noch ein drittes Schild mit "120 Auffahrunfallgefahr".

 

.... und plötzlich macht's Blitz.

@maze1234: Wäre eine ungewöhnliche Beschilderung, ebenso wäre da ein Blitz ungewöhnlich. Es wird wohl ein Reflexion von der Glaswand etc. gewesen sein. Gerade bei tiefstehender Sonne gibt es auch oft Stroboskopeffekte. Zeitlich bist Du jetzt praktisch eh aus dem Schneider.

:nolimit:

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