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Bessere Luft In Der City Mit Citymaut


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Das dürfte kein Aprilscherz sein, zeigt aber mal wieder wohin die Reise geht und wie hilflos inkompetent Deutsche Verkehrspolitik ist.

Allein der Ansatz für das "Furz"-Städtchen Darmstadt Maßnahmen anzudenken, die bisher nur in London oder Mailand erforderlich sind :vogelzeig:

Aussperren ist nunmal einfacher als den Verkehr mit Investitionen in Technik flüssig zu machen oder Umgehungsstraßen zu bauen.

Spaßig finde ich da auch die Tatsache, dass das Berechnungsprogramm für die Hauptverkehrsstraßen :30: gar nicht zulässt (siehe verlinktes pdf), daher generell mit :50: gerechnet wird.

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Das dürfte kein Aprilscherz sein, zeigt aber mal wieder wohin die Reise geht und wie hilflos inkompetent Deutsche Verkehrspolitik ist.

Stimmt, die Londoner Verkehrspolitik ist demnach schon viel laenger voellig inkompetent und absolut hilflos und die Erfolge durch die Citymaut sind alle nur herbei geredet und gelogen......

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@HarryB : Da mir bekannt ist, dass du generell Probleme hast Zusammenhänge zu erkennen, möchte ich dir erklären, dass Mailand eine viel schwierigere topografische Lage und 10x soviele Einwohner wie Darmstadt hat, London etwa 60x mal so viele. Da die Problemstellungen quantitativ somit nicht vergleichbar sind, jedoch die gleichen drastischen Maßnahmen angedacht werden, bezeichne ich die Deutsche (hier speziell die Darmstädter) Verkehrspolitik als inkompetent und hilflos.

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Und was hat Mailand damit nun zu tun? Oder meinst du, Hauptsache Spanien? :whistling: Ah so, sorry, ich ueberlas, dass du Mailand in deinem Beitrag erwaehnt hattest....... :blush:

 

Anyway, topographische Lage und/oder Einwohnerzahl hin oder her, laut Artikel rechnet sich die Massnahme wohl auch fuer Darmstadt, wenn ich ihn korrekt ueberflogen habe.

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rechnet sich die Massnahme wohl auch fuer Darmstadt, wenn ich ihn korrekt ueberflogen habe.

 

Da dürftest du allerdings Recht haben, ich verrate dir etwas: diese Maßnahme wird in jedem Kuhkaff zur Verringerung der Luftbelastung führen. Nochmal ganz einfach für Dich : Darmstadt verhält sich zu Citymaut wie Ladendiebstahl zu Todesstrafe .... so, ich bin jetzt hier raus.

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Hallo,

geht auch einfacher, siehe Amsterdam. 4€/h auf den wenigen öffentliche Parkplätzen, 17€/24h. Also mit den Fietzen unterwegs sein. Geht dort auch schneller, ehe man einen freien Parkplatz in Ziellnähe gefunden hat ist man mit dem Fahrrad schon auf dem Rückweg. Und Stellplätze für Handwerker usw. gibt es auch.

Die Amsterdamer transportieren auch viele Sachen mit ihren variantenreichen Spezialfahrrädern. 2 kleine Kinder vorne in der Ladekiste mit Sitzen und eines auf dem Rücksitz ist fast normal dort.

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Naja in manchen Gegenden hast du das bald erreicht.

 

Hatte letztens in Mainz zu tun, da zahlst du an manchen Orten um die 1,40 Euro pro halbe Stunde und am Tag habe ich 15,50 Euro (anderer Standort) zahlen müssen, da die Verhandlung so lange andauerte.

Immerhin mit Busfahrkarte. Nur nutzt mir dies nichts, wenn ich bereits in der Stadt parke. Wozu brauche ich da noch einen Fahrschein für den Bus?

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Bei uns wurden die Parkgebühren erhöht, und die Parkzeit verkürzt auf 1 Stunde. So viele leere Parkplätze gab es die letzten 20 Jahre nicht mehr im Ort. Stur wie die Leute so sind, haben sie einfach woanders eingekauft. Die Einzelhändler und Dienstleister wie Ärzte haben jetzt ein größeres Problem, sind die Kunden einmal weg, kommen sie so schnell nicht wieder. Es hat auch nichts genutzt die Parkzeit wieder zu erhöhen. Warum sollten die Leute in die Stadt fahren, wenn sie doch im Internet alles schnell bekommen, und die Versandkosten günstiger sind als parken in der Innenstadt.

 

Wir haben hier ein riesiges Problem mit Leerständen. Je schöner und attraktiver die Stadt gestaltet wird, und Parkplätze vernichtet werden, umso leerer wird die Stadt. Die Einwohner ziehen aus der Stadt raus, und die Läden schließen. In die Innenstadt kommen dann nur die Leute die unbedingt dort hin müssen. Oder am Sonntag einen Schaufensterbummel machen, um am Abend dann im Internet zu bestellen.

 

Das Gewerbe zieht in die umliegenden Ortschaften und die Betriebe zahlen dort ihre Steuern.

 

Egal, in Schönheit sterben ist auch ein guter Stil, für eine Stadt.

 

MfG.

 

hartmut

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Schau bei uns haben Sie sogar in vielen Straßen der Innenstadt die Parkgebühren abgeschafft.

 

Genutzt hat es nichts, da zugleich auch die Parkplätze verschwanden und alles Fußgängerzone ist, weil ja die Touristen kommen und so geplant Geld ausgeben.

Leider halten die sich nicht daran und fahren mit Bus und Pkw direkt die Sehenswürdigkeiten an und haben keine/kaum Zeit auch einzukaufen.

 

Wer macht dies auch während einer Urlaubstour.

 

Zusätzlich bleiben natürlich die ursprünglichen Kunden weg, weil man ja keine 300 Meter laufen will, sondern direkt vor dem laden parken will.

Dies ist nachvollziehbar, auch wenn man dafür fünf oder 10 km weiter fahren muss.

 

Das Ergebnis ist dann das Selbe wie bei dir und in hunderten anderen Städten.

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Bei uns wurden die Parkgebühren erhöht, und die Parkzeit verkürzt auf 1 Stunde. So viele leere Parkplätze gab es die letzten 20 Jahre nicht mehr im Ort. Stur wie die Leute so sind, haben sie einfach woanders eingekauft. Die Einzelhändler und Dienstleister wie Ärzte haben jetzt ein größeres Problem, sind die Kunden einmal weg, kommen sie so schnell nicht wieder. Es hat auch nichts genutzt die Parkzeit wieder zu erhöhen. Warum sollten die Leute in die Stadt fahren, wenn sie doch im Internet alles schnell bekommen, und die Versandkosten günstiger sind als parken in der Innenstadt.

MfG. hartmut

 

Hallo,

ist doch gut so, müssen die überzähligen Dienstleister eben ihre Betriebsstätten dorthin verlegen wo die Menschen überwiegend WOHNEN. Das Konzept "City" für einen ganzen Landkreis mit 200 000+EW hat eben ausgedient. Zum Einkaufen "fahren" ob mit Bahn oder PKW mehr als Besonderheit, nicht jeder 8000EW Stadtteil oder Dorf kannn Spezialläden für Modellbahn, Angeln, Nähmaschinen, Bootszubehör, Jagdwaffen usw. haben.

Aber Gummibärchen, Sekt oder Mehl aus Fußgängerentfernung, das ginge.

 

Verödung ja gerne, Innenstädte in dem Sinne wieder als Mittel- oder Kleinstadt mit 99%-Vollversorgung für dort wohnende Menschen. Reisen dorthon als Abwechslung oder Kulturhandlung, nicht als notwendiges Übel.

Edited by Kolbenfeder
Quotes korrigiert
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ist doch gut so, müssen die überzähligen Dienstleister eben ihre Betriebsstätten dorthin verlegen wo die Menschen überwiegend WOHNEN.

In welcher Welt lebst Du?

 

Die Dienstleister sammeln sich an verkehrstechnisch günstigen Orten. Weil ich Ärzte angesprochen habe, Ärztehäuser, da sind bei uns etwa 20 Ärzte aus der Innenstadt in ein Ärztehaus umgezogen. Dazu noch andere Therapeuten, Krankengymnastik, Operationssäle usw. Die wo jetzt noch in der Innenstadt sind, werden bald alters halber aufhören. Solche Ärztehäuser sprießen wie Pilze aus dem Boden, dann noch eine Apotheke dazu, dann machen in der Innenstadt gleich noch paar Apotheken dicht.

Der Schlüssel ist, es muss nicht nah sein, es muss verkehrstechnisch günstig liegen.

 

 

 

Das Konzept "City" für einen ganzen Landkreis mit 200 000+EW hat eben ausgedient. Zum Einkaufen "fahren" ob mit Bahn oder PKW mehr als Besonderheit, nicht jeder 8000EW Stadtteil oder Dorf kannn Spezialläden für Modellbahn, Angeln, Nähmaschinen, Bootszubehör, Jagdwaffen usw. haben.

Aber Gummibärchen, Sekt oder Mehl aus Fußgängerentfernung, das ginge.

Dieses Konzept hat schon lange das Internet abgelöst. Die Läden schließen, die Stadt verliert ihre Attraktivität. Die Stadt verödet. Du bekommst in der Innenstadt nur noch Brezel, Brillen, Banken, Handys. Um den täglichen Bedarf zu decken wird an den Stadtrand gefahren. Dir mag das gefallen, wir haben 1000 Einwohner verloren, die jetzt in anderen Ortschaften wohnen, und nur noch zum arbeiten zu uns kommen.

 

 

 

Verödung ja gerne, Innenstädte in dem Sinne wieder als Mittel- oder Kleinstadt mit 99%-Vollversorgung für dort wohnende Menschen. Reisen dorthon als Abwechslung oder Kulturhandlung, nicht als notwendiges Übel.

Es gibt keine Vollversorgung mehr in verödeten Städten. Die Menschen müssen aus der Stadt raus oder im Internet bestellen um die Ware zu bekommen. Der BIO-Gemüsehändler sitzt in der nächsten Ortschaft, und liefert das Gemüse mit dem Lieferwagen aus. Der Eierlieferant bringt die Eier, und der Tiefkühlfritze die Pizza. Mein Facharzt ist gerade mal 35km entfernt. Du kannst bei uns in der Innenstadt weder Radio, noch Fernseher, noch Computer, noch Kühlschrank, noch Waschmaschine oder Nähmaschine kaufen. Bei anderen Waren ist die Auswahl sehr begrenzt. Dafür haben wir eine reichliche Auswahl an Kebab und Brezeln.

 

Auf diese Art wird viel Verkehr generiert, und die Städte verkommen, weil es keinerlei Anreize für die Ladenbesitzer gibt, die leeren Gebäude instand zu halten. Die Bewohner ziehen weg, was sollen sie in einer Steinwüste die nichts bietet. Dem versucht die Stadt entgegen zu treten indem ganze Quartiere abgerissen und Luxus saniert werden, und bringen es nicht verkauft. Billiger Wohnraum wird knapp, und schon ziehen wieder einige aus der Stadt, oder die billigen Wohnungen zerfallen immer mehr, weil investieren sich nicht lohnt.

 

MfG.

 

hartmut

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Zur errechneten "Wirksamkeit" dieser Maßnahme ist es wichtig zu wissen, wie dieses Ergebnis zustandekam: Die Gutachter hatten "nach Maßgabe der Auftraggeber" mit einer Minderung des Kfz-Verkehrs um 15 % zu rechnen.

 

Seriöser wäre es gewesen, gleich von einer Minderung des Kfz-Verkehrs in Darmstadt um 15 % zu sprechen, gleich durch welche Maßnahmen. Das könnte auch die vierstreifige Durchbindung der B 26 an die A 5 südlich von Darmstadt und die Anbindung der A 661 an die B 26 östlich von Darmstadt sein, um mal eine provokante Alternative zu nennen.

 

Ach ja, ich vergaß: London, Oslo, Darmstadt... diese Städte werden ja immer in einem Atemzug genannt...

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Zur errechneten "Wirksamkeit" dieser Maßnahme ist es wichtig zu wissen, wie dieses Ergebnis zustandekam: Die Gutachter hatten "nach Maßgabe der Auftraggeber" mit einer Minderung des Kfz-Verkehrs um 15 % zu rechnen.

 

Seriöser wäre es gewesen, gleich von einer Minderung des Kfz-Verkehrs in Darmstadt um 15 % zu sprechen, gleich durch welche Maßnahmen. Das könnte auch die vierstreifige Durchbindung der B 26 an die A 5 südlich von Darmstadt und die Anbindung der A 661 an die B 26 östlich von Darmstadt sein, um mal eine provokante Alternative zu nennen.

 

Ach ja, ich vergaß: London, Oslo, Darmstadt... diese Städte werden ja immer in einem Atemzug genannt...

 

Oslo? wieso Oslo! Los Angeles, London, Paris, Darmstadt und Shanghai, so wäre es richtig!

 

Ach Anbindung östliche B26 an A5 und A661, das sind wahrlich politische Bomben

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Oslo? wieso Oslo!

 

Auch Oslo wird als Stadt mit Citymaut genannt. FAZ 2012

Vorbild für die Citymaut sind Städte wie London. Dort kostet die Erlaubnis, in der Innenstadt zu fahren, zehn Pfund pro Tag. Auch in Oslo, Stockholm, Rom, Bologna, Singapur und New York gibt es ähnliche Gebühren.

Anderes wäre auch ein Wunder bei diesen grünen Eiferern in Norwegen.

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Die Dienstleister sammeln sich an verkehrstechnisch günstigen Orten. Weil ich Ärzte angesprochen habe, Ärztehäuser, da sind bei uns etwa 20 Ärzte aus der Innenstadt in ein Ärztehaus umgezogen. Dazu noch andere Therapeuten, Krankengymnastik, Operationssäle usw. Die wo jetzt noch in der Innenstadt sind, werden bald alters halber aufhören. Solche Ärztehäuser sprießen wie Pilze aus dem Boden, dann noch eine Apotheke dazu, dann machen in der Innenstadt gleich noch paar Apotheken dicht.

MfG.

 

hartmut

Wozu "Innenstadt", wer zum Arzt muß wird kaum auf dem Weg auch eine Angelausrüstung oder eine Waschmaschine kaufen. Von daher ist es fast egal wo am Ort Geschäfte udn Dienstleister verstreut sind. Verstreut, also nicht alle Lebensmittelgeschäfte und Discounter am Autobahnzubringer sondern über alle Wohnbereiche verstreut. Das bietet auch die Chance die Wohnbereich zu funktionierenden Kleinstädten zu machen.

 

Warum z.B. sind die 6000-EW-Kleinstädte lebendiger als viel Großstadtwohnviertel mit 25000EW? Viele Kleinstädte sind oft nur noch Zentrum in Zusatzfunktion für weitere 5 Dörfe rmit je 800EW.

 

 

Zur Erinnerung, Stadtmitte war früher das Gebiet zum den Marktplatz, Rathaus und Kirche neben einiigen wenige Gassen und gemischte Gebiete mit Wohnen, Handwerk, Industrie und auch Lebenmittlenahversorgung/Krämer.

 

Berlin ist da recht gut, mit den Nebenzentren in Moabit, Kreuzberg, Schöneberg, Prenzlauer-Berg, Spandau, Treptow, Köpenick usw. usw.

Edited by Gast225
Quotes repariert
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Wozu "Innenstadt", wer zum Arzt muß wird kaum auf dem Weg auch eine Angelausrüstung oder eine Waschmaschine kaufen. Von daher ist es fast egal wo am Ort Geschäfte udn Dienstleister verstreut sind. Verstreut, also nicht alle Lebensmittelgeschäfte und Discounter am Autobahnzubringer sondern über alle Wohnbereiche verstreut. Das bietet auch die Chance die Wohnbereich zu funktionierenden Kleinstädten zu machen.

Von was träumst Du?

Die Discounter verteilen sich nicht, sie sammeln sich in verschiedenen Randgebieten. Da wo Aldi oder Lidl oft beide nebeneinander Läden hinstellen, gesellt sich REWE, Netto oder Penny noch dazu. Dann noch Modeketten und Baumärkte usw. Die verteilen sich nicht auf die Wohngebiete, sie sind verkehrstechnisch günstig gelegen. Es ist schlicht egal wo die sind, die Leute müssen eben dahin wo sie einkaufen können. Der Trend geht raus auf die grüne Wiese zwischen mehrere Ortschaften, und damit entsprechendem großen Einzugsgebiet. Die Leute sollen mit vollen Einkaufswägen durch die Kasse. Die Nahversorger die in Wohngebiete waren, haben alle zugemacht, waren schlicht weder im Angebot noch im Preis konkurrenzfähig. Einer der Nahversorgung sichergestellt hat, Schlecker, ist pleite. Der Trend nach außerhalb wird noch verstärkt dadurch, dass viele Städte versuchen, die Ansiedlung innenstadt-relevante Waren wie Lebensmittel und Textilien in den Randgebieten zu verhindern. Da gehen die Ketten nicht in die Innenstadt, sondern eben auf die Grüne Wiese.

 

Um nur mal was von einer Größenordnung zu schreiben. Unter 1100m² Verkaufsfläche lohnt sich ein Laden nicht. Mit Nebenräumen sind das dann mal 2000m² Gebäudefläche. Für die Verkaufsfläche müssen mindestens 55 Parkplätze geschaffen werden. Dann wird ein Grundstück mit zwischen 3000 bis 4000m2 Fläche benötigt. Selbst wenn in einem Wohngebiet so eine große Fläche vorhanden ist, muss das erst zu einem Mischgebiet erklärt werden. Und dann hagelt es Einsprüche gegen das Vorhaben, schon wegen dem Verkehrsaufkommen, ohne Ende.

Mediamarkt hat inzwischen eine Untergrenze für eine Verkaufsfläche von 4000m². Hier macht ein Modegeschäft auf, 6000m² Verkaufsfläche.

 

Warum z.B. sind die 6000-EW-Kleinstädte lebendiger als viel Großstadtwohnviertel mit 25000EW? Viele Kleinstädte sind oft nur noch Zentrum in Zusatzfunktion für weitere 5 Dörfe rmit je 800EW.

Bestimmt nicht weil die Leute dort zum einkaufen erst 10km fahren müssen. Die Städte verkommen immer mehr zu reinen Schlafsiedlungen. Sie verlieren an Attraktivität, weil alles was eigentlich urbanes wohnen ausmacht, stark eingeschränkt wird. Angefangen bei Verkehrsverboten ab bestimmten Uhrzeiten, unattraktive Geschäfte, Sperrzeitverlängerungen. Es zählt nicht mehr die Funktion, nur noch die Optik. So werden die Städte zu urbanen Altersheime. Ab 18:30 schließen die Läden, und dann werden die Bürgersteige hochgeklappt. Für junge Leute kein erstrebenswerter Wohnort.

 

 

Zur Erinnerung, Stadtmitte war früher das Gebiet zum den Marktplatz, Rathaus und Kirche neben einiigen wenige Gassen und gemischte Gebiete mit Wohnen, Handwerk, Industrie und auch Lebenmittlenahversorgung/Krämer.

Ja früher konnte noch wohnen und arbeiten zusammen sein. Jetzt sind die Arbeitsplätze in irgendeinem Industriegebiet. Die Innenstädte werden zu seelenlosen Schlafsiedlungen, mit hohem Altersdurchschnitt.

 

Berlin ist da recht gut, mit den Nebenzentren in Moabit, Kreuzberg, Schöneberg, Prenzlauer-Berg, Spandau, Treptow, Köpenick usw. usw.

Hier ist nicht Berlin.

 

MfG.

 

hartmut

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ja Hartmut, nachdem Du schön die Situation beschrieben hast, was soll denn Deiner Meinung nach die Stadt machen, um wieder "urbanes Leben" in die Gassen einzuhauchen?

Die Geschäftspolitik von Aldi, Rewe und Mediamarkt wird die Stadt kaum beeinflussen können. Also was tun?

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Die Großen wirst du nur locken können, wenn du entsprechende Gebiete in der Innenstadt zur Verfügung stellst.

D. h. du musst entsprechende Einkaufsstätten wie auf der grünen Wiese schaffen.

 

Dazu gehören allerdings auch kostenlose Parkplätze direkt an den Objekten.

Die restlichen Gewerbe werden dann mitziehen.

 

Für Städte mit 5.000 oder 10.000 Einwohnern wird dies zwar nicht klappen, da dass Umsatzpotenzial fehlt, aber ab 25.000 bis 30.000 Einwohnern wird dies sicherlich gehen.

Es muss ja nicht in jeder Stadt ein MM sein. Da gibt es ja noch weitere Läden.

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Die Stadt muss einfach attraktiv werden. Dazu gehört ein guter Mix von interessanten Geschäften, und Lokalen. Sie muss Begegnungszonen haben, wo sich Menschen einfach mal so treffen. Wenn bei uns Markt ist, dann ist die Stadt voll, und viele Leute kommen weniger zum einkaufen als um Kontakte zu pflegen auf den Markt.

 

Was wir nicht brauchen, sind unverkäufliche Luxuswohnungen wo die Stadt dann noch 2Millionen für die Straßensanierung einer völlig unbedeutenden Straße investiert. Die Straße muss zu den Wohnungen passen, sind ja Luxuswohnungen, wo die Stadt über die Wohnungsbaugesellschaft mit drin hängt. Wir brauchen weder 10 Handyläden auf 500m noch 10 Bachwarenverkäufer, noch 10 Optiker, noch 10 Kebabbuden. Auch muss nicht an jeder Ecke eine Spielhalle sein. Wegen dem kommt keiner in die Stadt. Wir brauchen keine Bewirtung an einer Straße durch die täglich 240 Busse fahren.

 

Die Stadt muss versuchen die Verkaufsflächen der Läden zu vergrößern, den Ladenbesitzern einen Anreiz bieten das sie die Verkaufsflächen zusammenlegen. Der Verkehr muss für die Besucher der Stadt erträglich gestaltet werden, sprich Busse und Fußgänger trennen. Veranstaltungen in die Stadt bringen damit die Leute unterhalten werden. Eine vielfältige Gastronomie fördern. Die Stadt barrierefrei gestalten, was schon anfängt mit, die Stadt leicht erreichbar zu machen. Auf seniorengeeignete Wohnungen schon bei der Planung achten. Ein interessante Freizeitgestaltung durch Vereine. Und speziell, besonders wichtig, für eine Kinderbetreuung sorgen die Berufstätige unterstützt. Das sind wenige von ganz viele Punkte.

 

Alles was zu einem Negativerlebnis führt, ein Knöllchen, oder langes im Stau stehen, lange Parkplatzsuche, wird als Barriere empfunden.

 

MfG.

 

hartmut

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Dazu gehört ein guter Mix von interessanten Geschäften, und Lokalen.

Und dazu gehoeren dann aber auch Kunden, die in diesen Geschaeften und Lokalen ihr Geld ausgeben, denn die Betreiber wollen ja schliesslich auch leben. Kann das Staedtle das bieten?

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Wenn wir es schaffen das die Menschen wieder in die Innenstadt kommen, ja.

 

Wir sind wirtschaftlich sehr stark, haben dadurch eine recht hohe Kaufkraft. Jeden Tag eine sehr große Zahl Einpendler die hier arbeiten, aber leider nicht hier einkaufen. Auch die Einheimischen bevorzugen die umliegenden Städte weil dort das Angebot reichhaltiger ist.

 

In der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, so das oft der Eindruck entstand, die wollen uns nicht, oder uns zu etwas zwingen was wir nicht wollen. Zuletzt war es, parken in der Innenstadt erschweren, um die Auslastung der Parkhäuser zu verbessern. Die Parkhausbetreiber sollen mehr Gewinn machen. So was kommt bei den potentiellen Kunden überhaupt nicht gut an. Die Auslastung der Parkhäuser ist nicht gestiegen, sie ist gesunken. Da reagieren wir sehr sensibel.

 

Wir können hier im Städle einkaufen, müssen es aber nicht, weil es im Umkreis weniger Kilometer, oder im Internet Alternativen gibt.

 

MfG.

 

hartmut

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Naja, die Alternativen - ob im Umkreis oder Internet - werden ja nicht abgeschafft werden, somit muss sich die vorhandene Kundschaft eben auf die, plus dem 'neuen' Angebot in Eurer Stadt verteilen. Und mehr kaufen bzw. verzehren als sonst werden die Kunden auch nicht, bloss weil ein neues Angebot vorhanden ist....

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Das reicht doch vollkommen aus, wenn ein Teil der jetzt woanders getätigten Umsätze, wieder zurück in das Städle kommt. Es ist ein Prozess der sich über Jahre erstrecken wird. Jetzt kommt erst mal ein Modemarkt mit 6000m² Verkaufsfläche der einige neue Kunden anlocken wird. Das bringt auch Umsatz in die anderen Textilgeschäfte, Schuhgeschäfte und Gastronomie.

 

Nur sind unsere Planer mal wieder so helle, verlangen viel Geld für Stellplatzablösen, vernichten Parkplätze weil Autos die Optik stören, und bewirtschaften dann noch die restlichen Parkplätze. Leiten am Tag 240 Busse durch die Einkaufsstraße, unter dem Vorwand, Förderung des ÖPNV. Oder da will einer unbedingt seinen Lebenstraum von einem Einkaufszentrum an anderer Stelle verwirklichen, da darf das Konzept wie es sich jetzt entwickelt nicht erfolgreich sein.

 

MfG.

 

hartmut

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