Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis

[Guest Gast_Horst]

Hallo,

 

ich bin neulich mit meinem Motorrad (eingetragen auf 25KW, hat aber bedeutend mehr) herausgewunken worden und auf einem mobilen Prüfstand wurde dann die wahre Leistung festgestellt. Ich habe nur den eingeschränkten Führerschein A.

Meinen Führerschein dürfte ich aber erst einmal behalten, mir wurde aber gesagt, dass das vor Gericht gehen würde.

 

Was erwartet mich jetzt? Ich bin aus beruflichen Gründen auf meinen Führerschein angewiesen. Das kann ich nachweisen. Muß ich ihn trotzdem abgeben? Sollte ich mir einen Anwalt nehmen?

 

Bin dankbar für jede Antwort...

[Goose 70]

Du hast eine Straftat nach § 21 StVG begangen

 

§ 21 StVG

[strafenvorschriften; Führen eines Kraftfahrzeugs ohne Fahrerlaubnis oder trotz Fahrverbotes]

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

 

ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er die dazu erforderliche Fahrerlaubnis nicht hat oder ihm das Führen des Fahrzeugs nach § 44 des Strafgesetzbuches oder nach § 25 dieses Gesetzes verboten ist,

[...]

 

Das Strafmaß bei einer Straftat ist immer einzelfallabhängig. IdR ist mit einer Geldstrafe von ca. 30 - 60 Tagessätzen zu rechnen, wenn du Ersttäter und über 21 Jahre alt bist. Bist du jünger, kann die Strafe nach dem JGG gefällt werden, hier wären dann Sozialstunden wahrscheinlich.

Weiterhin kann ein Führerscheinentzug verhängt werden. (Charakterlliche Ungeeignetheit).

Ich bekomme jedes Mal Sodbrennen, wenn ich lese, daß jemand nach einer Tat (hier sogar eine vorsätzliche Straftat) darüber jammert, daß er doch beruflich so dringend aufseinen Führerschein angewiesen ist. Hast du da vorher nicht drüber nachgedacht? War es dir vorher einfach egal? Hast du das Risiko da noch in Kauf genommen,w eil du dir dachtest, daß sei ja alles nur ein Spaß und man würde dich ja doch nicht erwischen?

Das, was jetzt folgt ist einzig und alleine auf deine eigene Dummheit zurückzuführen.

 

In jedem Fall kann ich dir den Gang zum Rechtsanwalt nur raten.

 

Gruß

Goose

[Guest Gast_Horst]

Gewußt habe ich schon, dass es dafür eine Strafe gibt, aber ich hätte nicht mit einer in dieser Höhe berechnet. Das ist mir auch etwas unverständlich.

 

30-60 Tagessätze und vielleicht Führerscheinentzug (Heißt das, ich muß ihn ganz neu machen, mit Fahrschule???) finde ich ziemlich viel dafür, dass ich einen Motorradführerschein habe und nur ein paar PS zuviel hatte. Besonders wenn man bedenkt, dass es für zugekifft autofahren nur drei Monate Fahrverbot gibt. Letzteres finde ich irgendwie schlimmer.

Wo sind denn da die Verhältnisse?

[Goose 70]

Wo sind denn da die Verhältnisse?

Das liegt wohl daran, daß das eine eine Straftat ist und das andere (leider) nur eine Ordnungswidrigkeit

 

Gewußt habe ich schon, dass es dafür eine Strafe gibt, aber ich hätte nicht mit einer in dieser Höhe berechnet. Das ist mir auch etwas unverständlich.

Dann hättest du dich vielleicht vorher mal erkundigen sollen. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Oder sollte das eine Art Vogel-Strauss-Taktik sein (Kopf in den Sand, wenn ich nicht weiß was mir blüht, wirds wohl nicht so schlimm werden)

Wie gesagt, vorher macht man es einfach und wenn man dan erwischt wird, wird gejammert. Das ist einfach nur peinlich. Auf der einen Seite erwartet man von der Gesellschaft, daß diese einem genug vertraut, daß man am Straßenverkehr teilnehmen kann, auf der anderen Seite wird gejammert, wenn man gegen die Regeln verstößt.

Das war eine vorsätzliche Straftat, die du da begangen hast.

 

und nur ein paar PS zuviel hatte

und vorher

hat aber bedeutend mehr

was denn jetzt?

 

Gruß

Goose

[ts1 0]

@Gast_Horst

 

30-60 Tagessätze und vielleicht Führerscheinentzug (Heißt das, ich muß ihn ganz neu machen, mit Fahrschule???

Wenn die Sperre zur Neuerteilung mehr als ? Monate beträgt (oder Du freiwillig länger wartest), dann ganz neu. Aber so weit wird es bei Dir imho nicht kommen.

 

Besonders wenn man bedenkt, dass es für zugekifft autofahren nur drei Monate Fahrverbot gibt.

Dein Vergleich ist Murks. Zugekifft Auto fahren bringt einem regelmäßig eine MPU ein.

 

MfG

 

Thomas

[Guest Gast_Horst]

@Thomas

Zugekifft Auto fahren bringt einem regelmäßig eine MPU ein

Ein Bekannter von mir hat definitiv keinen bekommen. Nur 3 Monate Fahrverbot und Geldstrafe.

 

@Goose

Okay, "ein paar PS mehr" ist recht subjektiv... Es waren 75KW auf dem Prüfstand. Im Grunde will ich auch gar nicht meckern, ich weiß selber, dass ich daran Schuld bin, aber hart kommt es mir doch vor, da es eine Menge Vergehen gibt, die einfach schlimmer sind (Egal, ob es Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten sind. Das abzuwägen ist ja eigentlich Aufgabe des Gesetzgebers) und weniger geahndet werden.

 

Ich wollte vor allem auch nur mal wissen, was mich so erwartet (ohne rumheulen zu wollen...)

 

Ihr habt mir auf jeden Fall geholfen.

 

Danke und Gruß,

 

Horst

[Guest Gast_Axel]

Hallo,

 

ich bin neulich mit meinem Motorrad (eingetragen auf 25KW, hat aber bedeutend mehr) herausgewunken worden und auf einem mobilen Prüfstand wurde dann die wahre Leistung festgestellt.

ein mobiler Prüfstand?

hatten die den da vor ort aufgebaut?! das erstaunt mich aber ganz schön!

sowas passiert der polizei anscheinend öfters, dass welche statt mit den 34 eingetragenen PS mit mehr leistung rumfahren...

wieso wart ich dann eigentlich bis mitte september... machen doch eh alle was sie wollen....

[Speed-Driver 0]

Besonders wenn man bedenkt, dass es für zugekifft autofahren nur drei Monate Fahrverbot gibt. Letzteres finde ich irgendwie schlimmer.

Wo sind denn da die Verhältnisse?

 

Sag das mal nicht so pauschal. Auch das kann schnell zu einer Straftat werden und es kann auch ganz schnell passieren, dass es dafür mehr als 3 Monate Fahrverbot gibt.

 

Beispiel Alkohol, jemand fährt mit 0,6 Promille (Ersttäter):

 

es passiert nichts -> Ordnungswidrigkeit 250 Euro 4 Punkt 1 Monat Fahrverbot

 

es passiert was -> Straftat, je nachdem was passiert, mehrmonatiger FS-Entzung, Geldstrafe oder Freiheitsstrafe (sogut wie immer mit Bewährung)

 

Gruß

Speed-Driver

[Guest einfach_nur_gast]

hier wollte sich wohl mal wieder jemand wichtig machen. "ich bin ja so cool, hab soo viel PS"

selbst wenn die geschichte wahr ist, was ich nicht glaube da die polizei besseres zu tun hat als mit nem mobilen prüfstand durch die gegend zu fahren, warst du nicht sonderlich clever. erst fährst du ohne führerschein und dann erzählst du auch noch ganz stolz wie viel power die maschine hatte. ich würde mich einfach nur schämen. mag vielleicht ganz toll sein etwas mehr ps zu haben. aber was machst du wenn du z.b. ein kleines kind über den haufen fährst? schon mal soweit gedacht? dann must du nicht nur damit leben jemanden verletzt zu haben sondern hast auch noch ein kleines finanzielles problem, da deine versicherung dann wohl kaum für den schaden aufkommt.

 

leute leute, erst denken dann fahren!!!

[Guest neuer_Gast]

Schönen guten Tag,

 

seit einigen Jahren habe ich selber den Motorradführerschein und möchte daher folgendes sagen: Ich bin sehr froh, die ersten beiden Jahre mit 34 PS "gelernt" zu haben. Erstens mußte ich mir nie Gedanken um die Polizei machen, zweitens stiegen meine Überlebenschancen und drittens sind 34 PS in der richtigen Maschine wirklich nicht langsam.

 

Auch habe ich viele Freunde mit Motorrädern und bin mir bei allen ziemlich sicher, dass ihre Maschinen richtig eingetragen sind. Das liegt alleine schon daran, dass viele ihren Motorradführerschein gleich mit 18 mitmachen und sich erst einmal gar kein Mopped kaufen, sondern viel später, wenn ein bißchen geld da ist. D.h. die meisten sitzen ihre zwei Jahre einfach ab und haben es dann gar nicht mehr nötig, das Mopped falsch einzutragen.

 

Von sofern glaub ich auch nicht, dass die Polizei viel Wind um solche Kontrollen macht. Ich habe diesen angeblichen mobilen Prüfstand auch noch nie im Einsatz gesehen, obwohl ich schon öfter davon gehört habe.

 

Bei einem Verdacht kann einen die Polizei ja auch auffordern, ihr zum nächsten Prüfstand zu folgen. Wenn man z.B. mit einer ZX-12 mit 250 an einer Streife vorbei fährt und diese auf 34 PS eingetragen ist, wird es eng. Aber solche Leute sind auch einfach nur selber Schuld.

 

Aber trotzdem: (@einfach_nur_Gast)

Ich muß mich jedesmal fast übergeben, wenn ich dieses "Denk doch mal an ein kleines Kind"-Argument höre. Denn es ist kein Argument, es soll einfach nur emotionalisieren. Und gerade in diesem Fall kommt es sicher nicht auf die Leistung an, sondern auf die Fahrweise. Ich habe auch so um die 75 KW (relativ normal übrigens für Motorräder) und noch nie ein Kind umgefahren. Natürlich habe ich auch einen Führerschein dafür und fahre verantwortungsbewußt, aber wenn jemand will, kann er mit 25KW genauso ein Kind tot fahren, wie mit 100KW. Selbstverständlich ist eine starke Maschine schwerer zu beherrschen. Wie gesagt, die Fahrweise ist ausschlaggebend.

Im übrigen springen gar nicht so häufig plötzlich Kinder auf die Fahrbahn und sterben dann nur, weil der Motor des herannahenden Autos getunt war.

(Sie sterben dann vielmehr, weil Fahrer von getunten Fahrzeugen ein kleinen Minderwertigkeitsproblem haben und dem entsprechend fahren. Das würden sie aber auch, wenn ihr Kfz nicht getunt wäre.)

 

Sagt doch in Zukunft einfach nur: "Denkt einmal daran, dass ihr eventuell andere Personen gefährdet" und lasst diesen Emo-Scheiß mit den Kindern mal stecken!