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20j Tschernobyl


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Was immer man selbst von der Kernenergienutzung hält - jeder sollte zur Kenntnis nehmen, dass sich mit Kernenergie grundsätzlich keine Versorgungssicherheit erreichen lässt:

 

Jederzeit kann irgendwo auf der Erde, auch in einem "zivilisierten", kapitalistischen, westlichen Land, ein Reaktor hochgehen - die Risikostudien ergaben schließlich nicht "unmöglich", sondern lediglich "relativ unwahrscheinlich". "3 ernste Unfälle in 100.000 Jahren" heißt nicht "der nächste Unfall in 33.000 Jahren", sondern "vielleicht morgen". Oder jetzt. Nebenbei: Bei 1000 Kernkraftwerken weltweit hieße das, statistisch alle 33 Jahre ein GAU...

 

Jede Statistik und jede Prognose versagt jedoch bei der Frage, wie die Menschen in nicht direkt betroffenen Gebieten auf einen GAU reagieren werden. Wenn hunderttausende oder Millionen von Menschen sich auf den Weg zum nächsten Kraftwerk machen sollten nach dem Motto "Es reicht, dieses Risiko wollen wir nicht mehr tragen, schaltet die Dinger aus - sofort", dann, und nur dann, gehen bei uns die Lichter aus. Weil die Vorbereitungszeit = Null ist. Wer bitte kann dieses Risiko für unsere Stromversorgung ausschließen?

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Wenn hunderttausende oder Millionen von Menschen sich auf den Weg zum nächsten Kraftwerk machen sollten nach dem Motto "Es reicht, dieses Risiko wollen wir nicht mehr tragen, schaltet die Dinger aus - sofort", dann, und nur dann, gehen bei uns die Lichter aus.
Obwohl man ihnen dann das Licht ausschalten würde ? Träum weiter.
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Obwohl man ihnen dann das Licht ausschalten würde ? Träum weiter.

Dass Du erst aufwachen wirst, wenn's dunkel ist, ist mir sowieso klar.

 

Die Menschheit kam ziemlich lange ohne Strom aus, und seit hundert Jahren soll das plötzlich unmöglich sein? Vielleicht sind ja mal ziemlich viele Leute der Ansicht, dass man ohne Strom wenigstens leben kann. Das muss nicht stimmen, es reicht völlig, wenn sie davon überzeugt sind.

 

Wie willst Du das verhindern?

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@GM_:

So gerne du hättest, dass die Menschheit endlich grün wird - es wird nicht passieren.

Erstens hätte ich dies keineswegs gern und würde es lieber dadurch verhindert sehen, dass wir uns nicht von der Kernenergie abhängig machen. Zweitens kannst Du nicht wissen, dass es nicht passieren wird.

 

@Landy:

Dir ist schon klar, dass bei dir gerade ein Licht, ein PC, ein Bildschirm, evtl. das Radio usw mit Strom versorgt wird?

Ach herrje, Mist, aber jetzt, wo Du es sagst... Zu dumm aber auch.

 

Übrigens: Ein bis zwei Kernkraftwerke brauchen wir angeblich nur dafür, unbenutzte Elektrogeräte mit Standby-Funktion zu betreiben, wir Deppen. Das heißt, ich ja nicht, Geräte, die nicht eindeutig ausschaltbar sind, laufen bei mir über schaltbare Steckdosen.

 

Wir brauchen nicht eine bestimmte elektrische Leistung zum Leben, sondern genug Licht, wohnliche Temperaturen im Haus, einen funktionierenden Computer, damit es das Radarforum gibt - all das ließe sich auch mit weitaus weniger Energieverbrauch realisieren.

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So gerne du hättest, dass die Menschheit endlich grün wird - es wird nicht passieren.

Sorry, das muss ich genauer klären. Oben habe ich etwas schnell darauf geantwortet, dass ich es gern hätte, wenn die Leute massenweise die Sofortabschaltung fordern - das hast Du nicht geschrieben. Nochmal Entschuldigung, ich habe nicht genau genug gelesen.

 

Also: Doch, ich hätte gern, dass "die Menschheit endlich grün wird" - was immer das heißen mag. Aber wenn das eintreten sollte, was ich beschrieben habe, wäre die Menschheit nicht grün, sondern ein beachtlicher Teil derselben würde nur zwei Alternativen sehen: Entweder beim nächsten Unfall zu krepieren oder mit erheblich weniger Stromangebot zu überleben.

 

Die Entscheidung für Variante Zwei würden sie nicht durch einen Sinneswandel (für Dich: Gesinnungswandel) treffen, sondern weil ihnen Persektive Eins gerade unmittelbar vor Augen geführt wurde, und sie würden sie innerhalb weniger Tage treffen - das wäre das Problem.

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Wir brauchen nicht eine bestimmte elektrische Leistung zum Leben, sondern genug Licht, wohnliche Temperaturen im Haus, einen funktionierenden Computer, damit es das Radarforum gibt - all das ließe sich auch mit weitaus weniger Energieverbrauch realisieren.

 

Viele Menschen, einschließlich mir, möchten aber nicht irgendwo am Rande des lebensnotwendigen Minimuns herumvegetieren, sondern auch etwas Lebensqualität haben.

 

Dazu gehört auch, dass ich so viele elektrische Geräte zu der Zeit betreibe, zu der ich es möchte. Wenn eines dieser Geräte mehr Strom als unbedingt nötig verbraucht, dafür eine Eigenschaft hat, die sparsamere Geräte nicht haben, lohnt es sich trotzdem für mich, dieses Gerät zu betreiben.

 

Wenn es ohne Einschränkungen möglich ist, achte ich auf sparsame Geräte, aber ich übertreibe dabei nicht.

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Wir brauchen nicht eine bestimmte elektrische Leistung zum Leben, sondern genug Licht, wohnliche Temperaturen im Haus, einen funktionierenden Computer, damit es das Radarforum gibt - all das ließe sich auch mit weitaus weniger Energieverbrauch realisieren.

Dir ist aber schon klar, dass ein Glühbirne mehr Wärme als Licht produziert. Also wenn du von Energiesparen redest, dann sorg lieber dafür, dass es endlich die schon längst entwickelten LED-Lampen mit Schraubsockel der normalen Glühbirne auf dem Markt gibt. DANN spart man Strom.

 

Tjo, und warum gibts die Dinger noch nicht? Weil die auch noch fast unendlich halten. Stell dir vor Osram würde einmal diese LED-Lampen verkaufen und danach nie mehr wieder eine Birne.

 

Ich wäre der letzte der Strom spart nur damit ein AKW in Deutschland abgeschaltet werden kann und auf der anderen Seite bei den Mullahs eines entsteht.

 

Und wenn wir nicht so viele Verluste bei der Übertragung von Strom und so viel Wärmeentwicklung bei den elektr. Geräten hätten, dann könntest du vermutlich ein paar AKW's mehr abschalten als dir lieb wäre. Es gibt in anderen Bereichen weitaus mehr zu erreichen als am total Existenzminimum zu leben.

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Also LED-Lampen gibt es schon, allerdings ist der Wirkunggrad noch (schlechter) als bei Leuchtstofflampen. Auch ist die Lichtfarbe nicht gerade ideal (aber immer noch besser als dieses blöde rotlicht der Glühlampen)

 

LED-Lampen die man in eine normale Halogenfassung einbauen kann gibt es u.a. bei Conrad Die Lampe kostet 19,95€ und verbraucht nur 0,75W bei einer helligkeit von 240 Lux.

 

Weit besser sind da Energiesparröhren in der Lichtfarbe Daylight.

 

Beispiel Computer:

Der Pentium 4 Extreme mit 3,X GHz verbraucht >100W (nur CPU) und ist langsamer als ein Pentium M der weniger als 40W verbraucht. Beim Core Duo ist Rechenleistung je Watt noch besser. Also könnte man bei gleicher Performance mit einen Bruchteil der Energie auskommen.

 

Beispiel Kühlschränke:

Bei gleichen Inhalt untescheidet sich der Verbrach zwischen den einzelnen Modellen teilweise um weit mehr als 100%.

 

Aber denken viele nicht an den TCO und kaufen das vermeidlich günstigere Gerät.

 

Warum müssen geräte im Standby über 10Watt verbrauchen während andere Hersteller die gleiche Funktion mit >0,1Watt hinbekommen?

 

Aber zurück zu den Atomkraftwerken:

Diese lohnen sich doch nur da alle Kosten (Transport des Mülls, Endlagerung, Versicherung bei Unfällen) vom Steuerzahler übernommen werden. Hier sollte man die Kosten den Energieversorger zu 100% auferlegen wenn er seine Kraftwerke weiterbetreiben will.

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Also LED-Lampen gibt es schon, allerdings ist der Wirkunggrad noch (schlechter) als bei Leuchtstofflampen. Auch ist die Lichtfarbe nicht gerade ideal (aber immer noch besser als dieses blöde rotlicht der Glühlampen)

 

LED-Lampen die man in eine normale Halogenfassung einbauen kann gibt es u.a. bei Conrad Die Lampe kostet 19,95€ und verbraucht nur 0,75W bei einer helligkeit von 240 Lux.

 

Weit besser sind da Energiesparröhren in der Lichtfarbe Daylight.

Jede Wette, dass die Jungs von Osram da schon um längen weiter sind. Aber es besteht halt kein reges Interesse sowas schnellstens auf den Markt zu bringen.

 

Beispiel Computer:

Der Pentium 4 Extreme mit 3,X GHz verbraucht >100W (nur CPU) und ist langsamer als ein Pentium M der weniger als 40W verbraucht. Beim Core Duo ist Rechenleistung je Watt noch besser. Also könnte man bei gleicher Performance mit einen Bruchteil der Energie auskommen.

Wo du das gerade richtig erwähnt hast: Ich hab nen Pentium M <_< , aber der geht immer noch viel zu verschwenderisch mit der Energie um.

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Meine Meinung zur Atomkraft ist einfach,lieber ein Deutsches vor meiner Haustür als ein Russisches 1000km entfernt.Französische sind ja auch nicht der Brüller.Das was hier als schwerer Störfall gilt wird in anderen Ländern nicht mal vermerkt.Wenn hier schwach radioaktives Wasser auslaufen würde wäre das schon ein Drama,obwohl es im Schwarzwald Quellen gibt die erheblich stärker strahlen und damit werden Kurbäder versorgt.Anstatt die Atomkraft idiologisch vertigzumachen sollte man alle Anstrengungen unternehmen um zu erforschen wie man den Müll sinnvoll nutzen könnte.Im Moment gibt es eben noch keine Kraftwerksart die dei Grundlast so sauber erzeugen können.Fossile Brennstoffe bleiben auch mit den besten Filtern Dreckschleudern und die alternativen Erzeugungsmethoden haben so ihre Probleme mit der verlässlcihkeit da sie zum größten Teil Witterungsabhängig sind.Zb ist das Windrad bei uns in der Nähediese Woche mindestens 3 Tage gar nicht gelaufen.In seinem Rekordjahr hat das Teil 14% seiner Nennleistung als Strom geliefert und das kann man nicht als effizient bezeichnen.

Man braucht ja nicht unbedingt neue AKWs bauen,aber das Stillegen der bestehenden ist wirtschaftlicher Irrsinn.Vor allem da sie im Osten durch welche ersetzt werden die einen niedrigeren Sicherheitsstandart als das Älteste hier haben.Glaube kaum das im Ausland derselbe Aufwand getrieben wird um die Anlagen instand und auf dem neuesten Stand zu halten.

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... Anstatt die Atomkraft idiologisch vertigzumachen ...

Definiere "Ideologie" und entwickle Kriterien, anhand derer man ideologisch motiviertes Handeln nachweisen kann. Wende diese auf den konkreten Fall der Ablehnung der Atomkraftnutzung an.

 

Mir scheint, der Ideologievorwurf wird vor allem verwendet, um sich mit den Sachargumenten der Andersdenkenden nicht auseinandersetzen zu müssen. Dies erspart einem zuverlässig die Erkenntnis, dass mindestens einige der vorgetragenen - gravierenden - Bedenken nicht von der Hand zu weisen sind.

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Guest Wilfried Webber

Wir brauchen nicht eine bestimmte elektrische Leistung zum Leben, sondern genug Licht, wohnliche Temperaturen im Haus, einen funktionierenden Computer, damit es das Radarforum gibt - all das ließe sich auch mit weitaus weniger Energieverbrauch realisieren.

 

Viele Menschen, einschließlich mir, möchten aber nicht irgendwo am Rande des lebensnotwendigen Minimuns herumvegetieren, sondern auch etwas Lebensqualität haben.

So, wie von runner ausgedrückt, ging es ihm wohl nicht darum, am Minimum herumzuvegetieren, sondern darauf hinzuweisen, dass all das, was wir machen, auch mit weniger Energieverbrauch einhergehen könnte.

 

Das ist schon soweit korrekt. Lebensqualität ist aber so eine Sache. Früher hätte ich zu einem waschechten Ökofreak weit fahren müssen, um bei ihm Nahrungsmittel aus ökologischer Landwirtschaft kaufen zu können.

 

Evtl. wäre es gar nicht realisierbar gewesen.

 

 

Heute bekommt man sowas sogar in Discountern. Kostet mehr, ist aber entsprechend schmackhafter usw.

Den Markt dafür hätte es früher so auch gegeben, nur muss man den Markt-Wirtschaftenden manchmal regelrecht einbläuen, dass es einen gewissen Markt auch überhaupt gibt.

 

Denn so schlau ist "der Markt" nunmal nicht, wie von den "unideologischen" Marktschreiern dargestellt.

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Guest Mr_Biggun
Auch wenn man die Möglichkeit hatte, sich zu informieren, und es nicht tut, ist man selbst schuld.

Oder soll der Einwohner von New Orleans sagen: Ich wusste nicht, dass das hier so tief liegt.

Doch, sie wußten sehr wohl, was los ist. Denn die größte Panik in NOLA war schon immer die Überflutung (nicht die Sturmschäden). Die Stadt liegt komplett im Sumpfgebiet des Mississipi-Deltas und wurde/wird durch ein stadtweites Kanal- und Pumpensystem insbesondere bei den meist starken Regenfällen entwässert. Besonderes Problem: die Stadt liegt in einem Talkessel und sackt Jahr für Jahr ein Stückchen ab. Im Norden liegt der riesige Lake Pontchartrain (daher waren die nördlichen Stadtteile Metairie und Kenner stärker betroffen als der am Mississippi liegende Business District, in dem das Kongreßzentrum und der Superdome liegen), im Süden nur Sumpf bis zum Golf von Mexico. Auf einem meiner Aufenthalte mußte ich nach Baton Rouge (im Westen), weil ich keinen passenden Flug ab NO bekommen hatte. Bis man aus dem Großraum New Orleans raus ist, fährt man mehr über Brücken als über erdeverbundene Straßen.

 

Warum da keiner weggezogen ist? Weil die Stadt (auch historisch bedingt) recht arm ist und es sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht leisten kann. New Olreans hat zwar einen großen Hafen, etwas Industrie und einigen Tourismus, aber das reicht für einen Großraum von zwei Millionen Menschen kaum aus. Daher auch die hohe Kriminalitätsrate (Morde um Faktor 7,5 über dem nationalen Durchschnitt <_< ).

 

Aber New Orleans wird wiederkommen. Sie haben die Mississippi-Flut 1927 überstanden, Betsy hat die Stadt 1965 auch nicht kleingekriegt und Katrina wird es auch nicht schaffen.

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Fossile Brennstoffe bleiben auch mit den besten Filtern Dreckschleudern...

 

Zum Glück ist diese Aussage überhaupt nicht ideologisch gefärbt.

 

Nenne mir doch eine Energiequelle aus dem deutschen Energiemix, die sicher ist. Sowohl was die Versorgung, als was auch den Umgang damit angeht. Ich meine, da bleibt nur eine übrig.

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