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Mautfragen


Guest Gast_Tipo

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Guest Gast_Tipo

Hallo,

 

seit geraumer Zeit gibt es Gerüchte zur PKW - Maut. Meine Fragen hierzu:

 

1. Wir haben mir unseren Steuern den Bau der Autobahnen mitfinanziert. Warum sollen wir also nochmal extra was bezahlen?

 

2. Wo geht das Geld für die Maut hin?

 

3. Wenn man den Schwergüterverkehr auf die Schiene verlagern will, ist das doch ein Wettbewerbsvorteil für die Bahn, die nun ein privates Unternehmen ist. Ist sowas nicht Verfassungswidrig?

 

4. Diese OBUS überwachen doch die Strecken via Satelitten, kann man nicht einfach ein Nvigationsgerät dranhängen oder ist das schon der Fall?

 

5. Wann meint ihr, werden viele Spediteure aufgeben? Am Monatsende, wenn die Rechnung kommt?

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1. Steuern sind nicht zweckgebunden. Mit Steuern hat man also gar nichts finanziert.

 

2. Egal. Es wird sich schon ein Haushaltsloch oder zur Not auch eine Diätenerhöhung finden.

 

3. Nein. Wieso sollte es keine Wettbewerbsvorteile für Privatfirmen geben? Bedenklich wäre es aber, wenn eine ganz bestimmte Firma bevorzugt würde. Doch Schienenverkehr können mehrere anbieten. Auch Dir steht es frei, Grund zu kaufen um Schienen zu verlegen und Deine Dienste anzubieten.

 

4. Lkws (Fernverkehr) haben sowieso meist ein Navi drin. Zeit ist Geld und ein Navi spart in unbekanten Gegenden eben Zeit. Zusätzlich kann der Disponent bzw. der Chef mit den aufgezeichneten Daten ...

 

5. Wieso aufgeben? Die Mautkosten werden erstens auf die Kunden umgelegt (auch viele Kunden haben bereits deswegen die Preise erhöht) und sind zweitens im Verhältnis zu den Betriebskosten auch nicht so hoch. Und schließlich kann man noch am Personal sparen...

 

:rolleyes:

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In einer Reportage hiess es ... am Monatsende bekommen die Spediteure dann die Rechnungen und dann wird sich zeigen, wie es bei ihnen weitergeht.

 

Ich denke, dass ein Teil der Spediteure diese Extrakosten nicht mehr tragen können. Rein Rechnerisch .... wäre dies bei "nur Autobahnfahrten" und dem 100 km/h bei einem Spritverbrauch von 30 L Diesel zu 1 €/Liter und 14 cent / km = 14 €/100 km + 30 € Sprit = Mehrkosten in Höhe von fast 50 %, was verdammt viel ist. Und es gibt ja sparsamere LKWs, da fällt der Prozentsatz noch höher aus. Ich frage mich wirklich, ob das was bringt, wenn unsere Regierung gleichzeitig ne Halbe Milliarde mal so als Aufbauhilfe verschenkt (Ist sicher notwendig, aber etwas übertrieben viel).

 

Meint ihr, die LKW´s auf den Autobahnen nehmen ab? Ich denke, dass viele Leerfahrten wegfallen, aber die Elefantenrennen auf der Autobahn werden wir wohl weiter ertragen müssen.

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Was wegfallen könnte ist der Just-in-Time unsinn. Diese Technik verursacht eine geringe Auslastung der einzelnen LKW-fahrten und erhöhen die Anzahl der Lehrfahrten deutlich, da man so kurzfristig keine Ladung für die Rückfahrt organisieren kann.

 

So werden die Unternehmen gezwungen ihre Lagerkapazitäten von der Strasse auf ihr Betreibsgelände zu verlagern.

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Na wenn Du jetzt nicht was durcheinanderbringst....

Just-In-Time bedeutet, daß der Produktionsprozeß so getaktet ist, daß der LKW mit der Ware zu einem bestimmten Termin da sein muß. Deswegen laufen die Fahrzeuge meist im Festeinsatz, d.h. der Auftraggeber bezahlt den ganzen LKW - und ist entsprechend daran interessiert, daß der fürs Geld möglichst voll ist. Und da die Touren regelmäßig stattfinden müssen, gibts fast immer gleich Rückladung (und sei es nur leere Gitterboxen oder sowas). Leerkilometer ist da fast nicht und die Firmen, die so wirtschaften, haben auch die Macht, die Preise an die Kunden weiterzugeben (Autokonzerne).

Es trifft eher den Stückgut-, Paket- und Expressbereich wo es Linienverkehre gibt, die naturgemäß meist nicht voll ausgelastet sind (wie der Linienbus nachts um 1..). Da könnte es sich teilweise rechnen, statt einem (volumenmäßig) halb ausgelasteten 40tonner drei vollgestopfte 7,5tonner loszuschicken. Das kostet zwar sicher mehr Sprit, könnte aber billiger sein. Und ich weiß nicht, was den Verkehrsfluß mehr behindert 100 40tonner oder 300 7,5tonner.. :lol:

 

Ich habe vor längerer Zeit mal gelesen, daß ein Waggon der DB durchschnittlich 50% Leerfahrtanteil hat während es beim LKW nur 15% sind. Dabei muß man auch noch bedenken, daß Spezial-LKW (Tank, Schüttgut, Holztransporter usw.) systembedingt auf 50% Leranteil kommen. Also fahren Speditions-LKW fast gar nicht leer herum...

 

Als die Gewinnmargen (nicht die Unkosten :D) im Speditionsgeschäft noch hoch waren und dafür die Zugangsmöglichkeiten zu diesem Markt beschränkt, konnte es sich ein Spediteur noch erlauben, eine unwirtschaftliche Fahrt abzulehnen - bei größeren Aufträgen hat der Kunde schon wieder nachgefragt (nachfragen müssen). Heute zahlt er lieber beim 1-Paletten-Auftrag drauf, damit er hoffentlich auch bei der nächsten Komplettladung berücksichtigt wird.

 

Ich rechne also nicht mit weniger Verkehr, eher mit mehr. Es wird halt höher gepokert werden und vile werden dabei verlieren und denen werden viele neue Glücksritter nachfolgen. Evtl. wird der eine oder andere Transitverkehr D weiträumig umfahren bis die Nachbarn vergleichbare Wegzölle eingeführt haben.

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