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Mauttabelle Dachser


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Heute habe ich die Tabelle der Spedition Dachser erhalten, mit welchen Mehrkosten ab dem 1.1.05 wegen der Autobahnmaut zu rechenen ist. Dachser ist einer der großen Stückgutfrachter, mit denen man auch mal eine einzelne Palette versenden kann.

 

Die Maut wird bei der Spedition mit 15% Mautmanagementkosten beaufschlagt. Darauf kommt dann noch die Mehrwertsteuer.

 

In den folgenden Beispielen ist die MWST noch nicht enthalten.

 

Die Preise beziehen sich auf eine Palette und sind gewichtsabhängig.

 

Auszug:

 

Gewicht 51 - 100kg 101 - 200 km : 0,20 EUR

Gewicht 51 - 100kg 501 - 600 km : 0,74 EUR

Gewicht 51 - 100kg 901 -1000 km : 1,27 EUR

 

Gewicht 501 - 600kg 101 - 150 km : 1,47 EUR

Gewicht 501 - 600kg 501 - 600 km : 5,39 EUR

Gewicht 501 - 600kg 901 -1000 km : 9,32 EUR

 

 

Sendungen aus mehreren Paletten oder mit hoher LKWauslastung werden anders berechnet (Gewicht/Volumenabhängig) und fallen dann günstiger aus.

 

Was bedeutet das für den Kosumenten?

 

Beispiel: Ich versende eine Palette Sekt aus Baden nach Hamburg. Etwa 500 Flaschen auf der Palette (+ Palettengewicht) dürfte etwa 501 kg ergeben. Die Strecke soll bei etwa 900 km liegen. Dann kostet das pro Flasche einen Mehrpreis von 1,864 Cent.

 

Geht ja noch, was?

 

Ja, aber wer hat eigentlich die leeren Flaschen zum Winzer gefahren, die Produktionsmittel, den Pflanzenschutz usw. Ach ja, die Kartons usw.

 

Bleibt es da bei 2,5 Cent pro Flasche.

 

Ach ja, und nun betrachtet mal Euren Einkaufswagen an der Kasse. Was liegt denn noch alles über der Sektpulle? Das Hefeweizen, die italienische Salami, das Duschbad aus Düsseldorf, Joghurt von der Schwäbischen Alp, Kaffee aus..... Was mag das pro Einkauf ergeben?

 

 

Frohes Blechen!

 

 

Kaimann

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Ach ja, und nun betrachtet mal Euren Einkaufswagen an der Kasse. Was liegt denn noch alles über der Sektpulle? Das Hefeweizen, die italienische Salami, das Duschbad aus Düsseldorf, Joghurt von der Schwäbischen Alp, Kaffee aus..... Was mag das pro Einkauf ergeben?

Nun wenn es dazu führt dem Transportwahn ein Ende zu setzen begrüße ich es. Es muß nicht unbedingt das Tafelwasser aus Italien oder Frankreich sein. Und Bier aus Jever :D auch nicht, solange es Fürstenberg gibt, wobei wir beide ja nichts trinken. :D Der Joghurt stammt wohl weniger von der Schwäbischen Alb :kopfschuettel: als aus dem Allgäu. Die Friesischen Kühe geben sicherlich eine mindestens so gute Milch wie Irische Kühe. ;)

 

Da sollte beim Blick in den Einkaufswagen mal nachgesehen werden, ob das eine oder andere Produkt aus heimischen Regionen nicht genauso gut ist.

 

Ein Beispiel, Rapsöl statt Diesel, wers fahren kann.

 

MfG.

 

hartmut

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@hartmut

 

Nun wenn es dazu führt dem Transportwahn ein Ende zu setzen begrüße ich es. Es muß nicht unbedingt das Tafelwasser aus Italien oder Frankreich sein. Und Bier aus Jever  auch nicht, solange es Fürstenberg gibt, wobei wir beide ja nichts trinken.  Der Joghurt stammt wohl weniger von der Schwäbischen Alb  als aus dem Allgäu. Die Friesischen Kühe geben sicherlich eine mindestens so gute Milch wie Irische Kühe. 

 

Wenn es dazu führen würde, dass lokal wieder mehr "selbstversorgt" wird und dabei jede Menge neue Arbeitsplätze entstehen, wäre das sehr begrüssenswert. Allein mir fehlt der Glaube ...

 

PS: Auch in der DDR hatten die Roten die gleiche Idee -> weitgehende "Selbstversorgung" der einzelnen Bezirke ohne großen Einfuhren von außerhalb, was dazu geführt hat, dass die Leute teilweise zig km in den nächsten Bezirk zurückgelegt haben, um endlich mal wieder Produkt XY zu bekommen. Dummerweise hatten die Jungs halt übersehen, dass man nicht überall alles produzieren kann (bin in diesem Zusammenhang schon gespannt auf den ersten bayerischen Hochseefischer *g*). War also nicht mehr als eine Umverlagerung aufs private Portemonnaie. Viel Spaß beim Frischfisch selbst abholen in Hamburg oder auf der Fahrt zum Käse besorgen ins Allgäu dann und herzlich willkommen im Sozialismus ... ;-)

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ich finde hartmuts standpunkt ausnahmsweise mal begrüßenswert :D

bin schon länger der meinung, dass es keinen sinn macht, z. b. wasser (egal ob tafelwaser (=leitungswasser mit etikett), stilles wasser, oder 'sprudel') durch ganz europa zu kutschieren. solange sowas geht, läuft was falsch. wenn eine region keine mineralquellen hat, ist das ja in ordnung, aber anders isses einfach ressourcenverschwendung.

 

hoffe, dass das zu weniger LKW auf den BAB führt *träum* :kopfschuettel:

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und herzlich willkommen im Sozialismus ... ;-)

Nun wollen wir nicht schon wieder auf Sozialismus machen. Vermeidung von unnötigen Transporten hat weder mit Kapitalismus, noch mit Sozialismus zu tun. Es ist ein Gebot der Vernunft. Ich persönlich finde es lächerlich Äpfel aus Südamerika im Supermarkt zu finden, wenn hier ein sehr großes Obstanbaugebiet in der Nähe ist.

Natürlich gibt es auch Produkte die nicht hier wachsen und eingeführt werden müssen. Doch Butter aus Irland muß nicht sein. Statt Hochseefisch gibt es hier sehr leckere Forellen.

 

Andere unsinnige Transporte wie Krabben zum pulen nach Marokko oder Polen und wieder zurück bringen ist nur der Gipfel.

 

Nehme also mal deine politisch gefärbte Brille ab, dann siehst Du die Welt auch wieder klarer.

 

MfG.

 

hartmut

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@hartmut

 

Andere unsinnige Transporte wie Krabben zum pulen nach Marokko oder Polen und wieder zurück bringen ist nur der Gipfel.

 

Teilweise Zustimmung, Dein Beispiel oben ist absoluter Nonsens, darüber brauchen wir nicht streiten. Auf der anderen Seite bedeuten höhere Transportkosten automatisch eine Einschränkung des Marktes, da mit steigenden Preisen Marktanteile wegbrechen ... man manipuliert also def. ein Stück weit am freien Markt rum - und jeder tiefere staatliche Eingriff treibt das System ein Stück weiter in Richtung Planwirtschaft ... ganz realistisch betrachtet, also nix Brille ... ;-)

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Dein Beispiel oben ist absoluter Nonsens, darüber brauchen wir nicht streiten.

@Besorgter

 

Es ist sicherlich Nonsens, allerdings Realität. War mal so frei und habe für dich einen Artikel herausgesucht.

Das Kölner Umweltinstitut Katalyse beschreibt eine ähnliche Rundreise für Erdäpfel: Norddeutsche Kartoffeln kommen zum Waschen und Schälen nach Italien, machen dann einen Abstecher in die Niederlande und gelangen von dort als Pommes Frites in deutsche Ladenregale. Weitgehend bekannt sind die Fahrten der Nordseekrabben, die in Kühl-Lkw zum Pulen nach Marokko und zurück nach Norddeutschland geschickt werden.

 

Quelle

 

Das ich kein Gegner des freien Marktes bin sollte dir klar sein. Und Planwirtschaft hat schon in der DDR nicht funktioniert, warum unterstellst Du mir sowas.

 

Du solltest wenn Du schon die gefärbte Brille abgenommen hast, überprüfen ob Du nicht versehendlich gefärbte Kontaktlinsen hast. :D

Du lebst zu sehr in Klischees. Nicht jeder Linke träumt vom Kommunismus oder Sozialismus. :kopfschuettel:

 

MfG.

 

hartmut

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Aldi verkauft schon seit jahren Produkte aus der region. So kommt hier das Miniralwasser aus Heerlen (Niederlande) und in Gladbach aus Duisburg.

 

Andere Firmen werden hier nachziehen und ebenfalls auf regionale Anbieter umsteigen.

 

Vermutlich wird die Maut daher Grossbetreiben wie Müllermilch schaden und kleine regionale Anbieter stärken.

 

Dank der billigen Transportkosten werden z.B. deutsche Schlachttiere nach Spanien gekarrt dort geschlachtet und das Fleisch zurücktransportiert.

 

Dank der Maut müssen auch ausländische Spedituere zahlen die bisher in polen Tanken und so kein Steueraufkommen in Deutschland erzeugen.

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Ja, liebe Leute, die Idee der regionalen Versorgung mag ja ganz romantisch sein.

 

Würde es gehen und dann auch noch tatsächlich so gemacht, würden die Mehreinnahmen des Staates eben für arbeitslose Trucker, Werkstätten, Autobauer, Mineralöldealer usw eingeplant.

 

So ist das aber nicht. Meine persönliche Befürchtung ist, daß sich der Staat hier eine nette Sondersteuer auf Kosten aller Verbraucher = Bürger ausgedacht hat. Mal wieder elegant und durch die Hintertür.

 

Beim Sturm auf das Regierungsviertel werde ich dabei sein!

 

Bis dahin werde ich an der Maut mitverdienen, indem mein Anteil an den Frachtkosten, die hausintern mit einem kleinen Verwaltungsaufschlag an die Kunden durchgereicht werden, ebenfalls prozentual mitsteigt. :kopfschuettel: Und Ihr alle zahlt das mit.

 

Noch Fragen?

 

Kaimann

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Was waere denn die Quintessenz nach Meinung von Kaimann? Weg mit der Maut? Ich nehme mal an, dass die Kunden sich schon einen neuen Lieferanten suchen werden, wenn der Kaimann'sche Deckelbetrag zu hoch ausfaellt...

Ich jedenfalls kann der Maut etwas abgewinnen, wenn sie denn tatsaechlich dafuer sorgt, dass unsinnige Transporte reduziert werden - oder aber verstaerkt die Bahn genutzt wird.

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Aldi verkauft schon seit jahren Produkte aus der region.

:unsure: Ja, nachdem sie den Preis so gedrückt haben, dass fast nichts mehr übrig bleibt... get real!

 

@all

 

Mir scheint der Untertitel dieses Threads - was es uns mehr kostet - nicht ganz richtig zu sein. "Wir" werden erst im Laden, auf den Abgabenbescheiden oder den Rechnungen sehen, was es "uns" mehr kostet. Das kann mehr sein, weil die Spediteure etwas kräftiger zulangen als nötig (wie die Mineralölfirmen); das kann auch weniger sein, weil der harte Preiskampf z.B. im Einzelhandel die Preise drückt.

 

Wichtig finde ich bloß, dass das eingenommene Geld in die Infrastruktur gesteckt wird und nicht über versteckte oder offene Subventionen wieder an die Spediteure oder andere Leute abfließt.

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@hartmut

 

Sorry, wahrscheinlich falsch verstanden, mit "Nonsens" meinte ich, dass Du absolut recht hast, dass es einem Schildbürgerstreich gleicht, wenn man irgendwelche Dinge zig tausend km herumkarrt, um sie dann wieder an den Ursprungsort zurückzubringen. Das muss wahrlich nicht sein.

 

Du lebst zu sehr in Klischees. Nicht jeder Linke träumt vom Kommunismus oder Sozialismus.

 

Dein Wort in Gottes Ohr ... ;-)

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1991 ist lange her... Ich hab vor einiger Zeit gelesen, daß es gar nicht mehr so viel sein soll - weil ja eh kaum noch was in D produziert wird und die Osteuropäer eben ihre Waren mit eigenem LKW anliefern.

 

Daß es eine versteckte Extrasteuer ist, ist klar. Sollte das LKW-Aufkommen tatsächlich sinken oder mehr per Bahn gefahren werden, wird wohl was ähnliches passieren wie bei der Tabaksteuer... :)

 

Ich glaube kaum , daß die Speditionen "etwas mehr zulangen", dazu ist der Konkurrenzkampf zu groß. Die Post wirds vielleicht so machen dank noch Briefmonopol. Der Rest wird eher weniger zulangen und mal wieder eher an qualifiziertem Personal oder Technik/Sicherheit sparen und versuchen, die Fahrer etwas mehr zu verheizen fürs gleiche oder weniger Geld. Naja, dann gehts den Werkstätten, Bestattungsunternehmen, Krankenhäusern wenigstens nicht schlechter... :unsure:

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Post (jetzt DHL) und DPS haben bereits letztes Jahr einen Mautzuschlag auf die Paketpreise erhoben und beim abblasen der Maut nicht rückgängig gemacht. Wir bezahlen also schon über ein Jahr den Zuschlag, ohne das diese Firmen jemals Maut bezahlt haben.

 

Fakt ist, das die Maut 100% vom Verbraucher bezahlt wird: WIR. Man kann auch sagen, das ist eine neue Steuer, denn der können wir uns nicht entziehen. Die Speditionen holen sich das Geld 100% von uns zurück.

 

Das war ja wohl so nicht geplant :unsure:

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Die Preise beziehen sich auf eine Palette und sind gewichtsabhängig.

 

Auszug:

 

Gewicht    51 - 100kg    101 -  200 km  : 0,20 EUR

 

Kaimann

Sorry is a wenig OFFTOPIC, aber :

 

Absofort versende ich alle Briefe mit 51kg Steinen per Palette *g*

Wo sonst kriegt man noch Briefe für 20 Cent ? :unsure:

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Guest Mr_Biggun
Wichtig finde ich bloß, dass das eingenommene Geld in die Infrastruktur gesteckt wird und nicht über versteckte oder offene Subventionen wieder an die Spediteure oder andere Leute abfließt.

Volle Zustimmung. :)

 

Aber wir wissen es mittlerweile doch besser. Das eingenommene Geld wird für alles verwendet werden. Nur nicht für den Erhalt bzw. Ausbau der Infrastruktur (im Sinne einer Aufstockung dieses Haushalts). Die Regierung wird den bisherigen Verkehrsetat zusammenstreichen, die Mauteinnahmen hinzurechnen und am Ende kommt mit ein bißchen Glück das gleiche raus, was wir bisher hatten. Und wenn das Thema aufkommt, wird gesagt werden:"Seien Sie doch froh, daß wir den Etat so hoch halten konnten wie er war. Ohne die Maut hätten wir wesentlich kürzen müssenblablabla...."

 

Das Spielchen kennen wir doch schon. :unsure:

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