Jump to content

Toll Collect - Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff?


Recommended Posts

"Toll Collect bremst Fehler aus

16.06.2004 um 17:11 Uhr

 

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein gutes halbes Jahr nach dem Lkw-Maut-Debakel hat das Betreiberkonsortium Toll Collect die seinerzeit gravierenden Probleme nahezu in den Griff bekommen. Wie das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) bekannt gab, haben Gutachter dem neuen System eine 99-prozentige Sicherheit im Betrieb bescheinigt. Der Einbau der On-Board-Units (OBUs) soll daher bereits ab Ende Juni beginnen. Das Ministerium sieht in dem frühen Anfang eine gute Grundlage für den plangerechten Projektstart zum Jahresbeginn 2005. Bis Ende 2004 sollen bis zu 500.000 OBUs installiert werden, bestellt wurden bislang 150.000 Stück. Um den Anreiz zu erhöhen, vereinbarten Bund und Toll Collect nun, auf die Mautvorauszahlung der Speditionen beim OBU-Einbau zu verzichten. (mb)"

 

Quelle

 

Plangerechter Projektstart Jahresbeginn 2005? Fragt sich, nach welchem Plan? Hat da überhaupt noch einer einen?

Link to post
Share on other sites

öhm...

 

Es ist einfacher, so Toll-Collect, das alte Gerät mitsamt alter Software gegen ein neues Gerät auszutauschen.

 

Ahja, so kann man's natürlich auch formulieren. Oder vielleicht als "wirtschaftlicher Totalschaden"?!

 

Hab schon auf eBay geschaut, ob's da sowas als Ausschlachtteil gibt, aber leider noch nix da. Würd mich mal interessieren, wie die "Black Box" so aufgebaut ist.

Link to post
Share on other sites

Irgendwie schon komisch das jetzt alles klappen soll,könnte es wirklich so sein wie in einem Fernsehbeitrag mal geschildert wurde.Das eigentlich alles funktionierte bis man anfing an den Grundiggeräten rumzupfuschen damit die "Mehrwertdienste"integriert werden konnten,die ersten Geräte sollen störungsfrei funktioniert haben.Bis man die Software geändert hat.Was dann kam ist ja bekannt.

.Vermutlich hat man jetzt erst mal alles rausgeschmissen was nichts mit der reinen Mauterfassung zu tun hat und auf einmal klappts wieder.

 

:) DC& Telekom,bekannt für perfekte Technik zu günstigen Preisen.

Link to post
Share on other sites

Hier noch eine aktuelle Meldung dazu:

 

"Toll Collect mit erstem Testbetrieb "sehr zufrieden"

 

KÖLN (dpa-AFX) - Die störungsfreie Einführung der Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen zum 1. Januar 2005 wird immer wahrscheinlicher. Ein zweiwöchiger Praxistest mit 41 Lastwagen habe gezeigt, dass das System mit den On-Bord-Units in 99,6 Prozent aller Fälle funktioniert habe, sagte Toll-Collect-Projektleiter Christoph Bellmer am Montag in Köln. Dort präsentierte das Betreiberkonsortium die Testergebnisse.

 

Die Betriebserlaubnis für die erste Stufe der Lkw-Maut im Jahr 2005 werde erteilt, wenn das satellitengestützte System eine Erfassungsquote von 95 Prozent vorweise. Ohne Einschränkungen soll das System erst 2006 laufen.

 

Bellmer nannte das Testresultat ein "exzellentes Zwischenergebnis", es sei aber noch zu früh, um die Arme "hochzureißen". Es werde rund um die Uhr daran gearbeitet, etwaige Fehler in der Software zu korrigieren. Die Feuerprobe muss das überarbeitete System im Oktober und November dieses Jahres bestehen: An dem Probebetrieb sollen alle Lastwagen teilnehmen, die eine On- Board-Unit eingebaut haben. Dies dürften laut Toll Collect bis dahin mehrere hunderttausend Fahrzeuge sein./bf/DP/rw

Quelle: DPA-AFX"

 

Quelle

Link to post
Share on other sites
  • 2 weeks later...

Neue Entwicklung in der unendlichen Geschichte:

 

Stolpe verlangt 3,7 Milliarden Euro von Toll Collect für Mautdesaster

 

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) verlangt für die Ausfälle durch das Desaster mit der Lkw-Maut vom Betreiber-Konsortium Toll Collect etwa 3,7 Milliarden Euro Entschädigung. Das bestätigte der Sprecher des Ministeriums, Michael Zirpel, am Donnerstag in Berlin. Die Berechnungen ergäben sich aus den Ausfällen seit August 2003 bis Ende 2004 einschließlich einer Vertragsstrafe von rund einer Milliarde Euro.

 

Stolpe bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Nach Zeitungsinformationen werde Bund die Rechnung noch in diesem Monat vorlegen.

 

Die Pannen beim Aufbau des Maut-Systems, das ursprünglich bereits im August 2003 startet sollte, führten zu Milliarden-Ausfällen im Bundeshaushalt. Haupteigner von Toll Collect sind die Deutsche Telekom und DaimlerChrysler . Von den beiden Unternehmen war bisher niemand für eine Stellungnahme erreichbar./tf/jkr/fn

Quelle: DPA-AFX

Link

Link to post
Share on other sites

Das Dementi von TC folgt sogleich:

 

ROUNDUP2/Stolpe fordert 3,7 Milliarden Euro von Toll Collect für Mautdesaster

 

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) verlangt für die Ausfälle durch das Desaster mit der Lkw-Maut vom Betreiber-Konsortium Toll Collect etwa 3,7 Milliarden Euro Entschädigung. Das bestätigte der Sprecher des Ministeriums, Michael Zirpel, am Donnerstag in Berlin. Die beiden Haupteigner von Toll Collect, die Deutsche Telekom und DaimlerChrysler , wiesen die Forderungen als unbegründet zurück.

 

DAIMLERCHRYSLER UND TELEKOM KRITISIEREN FORDERUNG

 

"Die Schadenersatzforderung des Bundesverkehrsministeriums entbehrt jeder Grundlage", sagte ein DaimlerChrysler-Sprecher am Donnerstag. Sollte die Bundesregierung eine entsprechende Schiedsklage einreichen, werde DaimlerChrysler "diese entschieden zurückweisen". Der Bund solle nicht Forderungen aufstellen, "die fern jeder Realität sind".

 

Auch die Telekom kritisierte die Forderung. "Wir können nur immer wieder bestätigen, dass wir dafür keine Grundlagen sehen", sagte ein Telekom-Sprecher auf Anfrage. Bei ihnen sei noch keine Klageschrift eingegangen und das werde nach Aussage des Ministeriums auch noch einige Zeit dauern. Nach Eingehen der Klageschrift beginne ein Schiedsverfahren.

 

Die Aktien von DaimlerChrysler notierten um 16.00 Uhr mit einem Minus von 0,05 Prozent bei 38,38 Euro. Die Telekom-Aktie lag 0,42 Prozent im Plus bei 14,50 Euro. Der DAX lag mit 4073,61 Punkten 0,52 Prozent im Plus.

 

MINISTERIUM: FORDERUNG ERGIBT SICH AUS AUSFÄLLEN UND VERTRAGSSTRAFE

 

Ministeriumssprecher Zirpel sagte, die Höhe der Forderung ergebe sich aus den Berechnungen der Ausfälle im Jahr 2003 (September bis Dezember) von monatlich 156 Millionen Euro und im Jahr 2004 von monatlich 180 Millionen Euro. Zu diesen etwa 2,7 Milliarden Euro komme noch eine Vertragsstrafe von rund einer Milliarde Euro.

 

Welche Forderungen letztlich genau erhoben würden, könne erst nach einem wissenschaftlichen Gutachten festgelegt werden, ergänzte der Sprecher. Die Pannen beim Aufbau des Maut-Systems, das ursprünglich bereits im August 2003 starten sollte, führten zu Milliarden-Ausfällen im Bundeshaushalt. Mit seinen Aussagen bestätigte Zirpel einen Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Nach Zeitungsinformationen will der Bund die Rechnung noch in diesem Monat vorlegen./sb/sit

Quelle: DPA-AFX

Link

Link to post
Share on other sites

Einen Freund von mir der schon länger arbeitslos war haben sie über eine Leiharbeitsfirma dazu verdonnert

im 3-Schicht Betrieb für 7 euro und noch was die Stunde die Geräte für die Fahrzeuge im Akkord zu programmieren. Strengste Sicherheitsvorschrifen damit nichts negatives nach außen dringt.

Jeder Fehler wird bestraft bis zu sofortigen Kündigung.

Ingesamt haben die 150 Leute angeheuert die nach ca. einem halben Jahr alle wieder arbeitslos sind wenn der peak geschafft ist. Und das für Vater Staat diese Ausbeuter .....

Link to post
Share on other sites
  • 1 month later...

Die nächste Runde im Spiel "wenn es nicht klappt, bin ich aber nicht Schuld" wird gerade eingeläutet:

 

Zitat:

BERLIN (dpa-AFX) - Der nur schleppende Einbau von Maut-Geräten in die Lastwagen entwickelt sich zum neuen Streit zwischen Fuhrunternehmen und dem Mautbetreiber Toll Collect. Schuld seien Verzögerungen der Auslieferung dieser "On-Bord-Units" (OBUs) durch Toll Collect, einem Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und von DaimlerChrysler , und nicht die fehlende Einbauinitiative des Gewerbes, sagte der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) am Mittwoch.

 

Wie jetzt bekannt werde, benötigten die Betreiber für eine störungsfreie Elektronik einen so genannten Impulsgeber, sagte BGL- Hauptgeschäftsführer Karlheinz Schmidt. "Der ist aber nicht lieferbar und kostet uns sage und schreibe 125 Euro pro Stück, wie wir jetzt aus den Werkstätten erfahren." Die Maut-Geräte an sich, die die Größe eines Autoradios haben, bleiben dagegen für die Brummi-Besitzer kostenfrei und im Eigentum von Toll Collect.

 

Nach Toll Collect hat inzwischen auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) mit Blick auf den jetzt für den 1. Januar 2005 geplanten Termin für den Maut-Start die Fuhrunternehmer zum zügigen Einbau der Geräte ermahnt. Dazu Schmidt: "Es geht schon los mit dem Schwarze-Peter-Spiel, warum das im Herbst nicht klappt. Das lassen wir nicht auf uns sitzen."/DP/mnr

 

Quelle

Link to post
Share on other sites

Währ ich einer, der Zahlen soll, sieht das so für mich aus:

 

Die wollen mein Geld ? Dann sollen sie dafür sorgen das es läuft. Ich soll dafür BEZAHLEN, das sie mein Geld kriegen ? Kommt nicht in die Tüte.

Ich soll meinen LKW aus dem Verkehr nehmen um den Dreck einzubauen ? Das Kostet wieder mein Geld. Kommt nicht in die Tüte.

 

sollen die Penner zu mir kommen und das Teil während des Tanken reindrücken wenn sie unbedingt wollen, und dann veschwinden. Ich will dadurch keine Extra Kosten.

 

So in etwa dürften die Gedanken der Unternehmer aussehen. Toll Collect ist wie immer mal wieder total Blauäugig. Ich fordere ja noch immer, die Verantwortlichen ZUR KASSE ZU BITTEN und den Rest des Vereins in die Gobi zu schicken, ohne Wasser. Scheiss Filz.

Link to post
Share on other sites
  • 2 weeks later...

Neues von der "Sendung mit der Maut": Der Schwarze Peter wird munter weitergeschoben. Wer hält ihn diesmal, wenn am 1.1.2005 wieder nichts läuft?

 

Zitat:

 

BERLIN (dpa-AFX) - Die Vorbereitungen für den Start der Lkw-Maut kommen auch im dritten Anlauf nur mühsam voran. Rund vier Monate vor dem neuen Starttermin am 1. Januar sind erst 37.000 Lastwagen mit den Geräten zur automatischen Erfassung ausgestattet. Das Bonus-Programm für Fuhrunternehmer, mit dem der Einbau der Geräte belohnt wird, wurde deshalb verlängert. Am neuen Starttermin halten aber sowohl die Bundesregierung als auch das Betreiberkonsortium Toll Collect fest. Die beiden ersten Anläufe waren im vergangenen Jahr gescheitert.

 

Die Zahl von bislang 37.000 eingebauten Geräten wurde nach Angaben des Bundesverbandes Güterkraftverkehr (BGL) am Dienstag bei einem Treffen mit Toll-Collect-Chef Christoph Bellmer genannt. Das Konsortium wollte am Donnerstag keine aktuellen Angaben machen. Ein Sprecher bestätigte jedoch, dass von bislang 125.000 ausgelieferten Geräten die meisten noch in der Werkstatt liegen. Die Verzögerung bei der Auslieferung weiterer Geräte begründete er damit, dass zahlreiche Daten abgeglichen werden müssen.

 

DATEN NICHT IMMER AKTUELL

 

Das Konsortium verfügt mittlerweile über die Daten von 460.000 Lastwagen, die aber nicht immer auf dem neuesten Stand sind. Weil neue Software verwendet wird, lässt Toll Collect auch alle 120.000 Geräte wieder auswechseln, die vor den ersten beiden Startterminen bereits eingebaut waren. Mit den Erfassungsgeräten - so groß wie ein Autoradio - kann die Autobahn-Gebühr über ein Satellitensystem abgebucht werden. Möglich ist aber auch die Bezahlung im Internet oder an Automaten.

 

Ziel war bislang, mit 500.000 Geräten starten zu können. Jetzt legt sich das Konsortium nicht mehr darauf fest, dass am 1. Januar tatsächlich so viele Geräte eingebaut sind. "Wir können auch mit weniger Geräten starten", sagte Sprecher Harald Lindlar. Bis zum Jahreswechsel sollten aber möglichst viele Lastwagen ausgestattet werden. Das bislang auf Ende Oktober befristete Bonus-Programm wurde deshalb um zwei Monate verlängert. 50 Euro Prämie bekommt nun, wer das Gerät vor dem 1. Oktober bestellt und bis zum Jahreswechsel einbauen lässt. Das Angebot gilt aber für maximal 200.000 Lkw.

 

WARNUNG VOR VERKEHRSCHAOS

 

Die Transport-Unternehmer warnten erneut, dass es bei einer manuellen Maut-Abwicklung zu einem Verkehrschaos kommen werde. "Vor den Tankstellen und an den Grenzen wird es dann ellenlange Staus geben", sagte BGL-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Schmidt. Der Verband schätzt, dass mindestens 400 000 Geräte eingebaut sein müssen, damit das System funktioniert. Auf den deutschen Autobahnen sind nach Schätzungen etwa 800.000 Lastwagen unterwegs.

 

Die Bundesregierung geht weiterhin davon aus, dass die Maut im dritten Anlauf termingerecht erhoben werden kann. "Es gibt keinen Hinweis, dass der Termin nicht gehalten wird", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Wegen der Ausfälle durch die jetzt schon bestehende Verspätung bereitet die Bundesregierung eine Klage gegen das Konsortium vor. Im Gespräch sind Forderungen von bis zu drei Milliarden Euro. Die beiden Betreiber DaimlerChrysler und Deutsche Telekom weisen dies zurück./cs/sam/DP/tav

 

Quelle: DPA-AFX

 

Link

Link to post
Share on other sites

Hier noch etwas, daß, wenn es sich als wahr herausstellen würde, auf eine äußerst professionelle Umsetzung des Projektes schließen läßt:

Zitat: "

Presse: Toll Collect hat Landkarten aus dem Internet geklaut

 

Landgericht droht Mautfirma mit 250 000 Euro Ordnungsgeld 28.08.2004

11:51

 

Die Maut-Firma Toll Collect ist offenbar beim Landkarten-Klau im Internet erwischt worden. Wie die Welt am Sonntag (WamS) und das Magazin Focus berichteten, hat das Berliner Landgericht eine Einstweilige Verfügung gegen Toll Collect erlassen, nachdem das Unternehmen Anfang Mai Landkarten aus dem Online-Dienst stadtplandienst.de heruntergeladen hatte. Es erscheine "plausibel", dass die "hier verwendeten Daten im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Autobahnmautsystems verwendet wurden", zitiert die WamS aus der Gerichtsentscheidung. Die Urheberrechte an den Landkarten gehören der Berliner Euro Cities AG, die stadtplandienst.de betreibt.

Der Internetanbieter von stadtplandienst.de hatte den Rechner von Toll Collect den Angaben zufolge über dessen IP-Adresse identifizert. Euro Cities beziffere den Wert des heruntergeladenen Materials auf mehr als 500 000 Euro. Der WamS zufolge droht Toll Collect ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro, sollte das Unternehmen die Karten nutzen und nicht von seinen Rechnern löschen. Demnach handelt es sich um insgesamt zehn Karten, davon drei Stadtpläne von Berlin, zwei von Stuttgart und fünf Deutschlandkarten.

Der Mautbetreiber bestreitet allerdings beiden Berichten zufolge die Vorwürfe und will im Herbst vor dem Kammergericht Berlin in die Berufung gehen. Toll Collect habe seine eigene digitale Karte für das geplante Lkw-Mautsystem entwickelt, sagte ein Firmensprecher der WamS. "Im übrigen benötigen wir keine Stadtpläne und keine Deutschlandkarten. Wir brauchen nur die Deutschlandkarten", fügte er hinzu. Erst gestern hatten wir berichtet, dass es nach derzeitigen Informationen erneut Verzögerungen beim angepeilten Starttermin zum 1. Januar 2005 gibt."

 

Quelle

Link to post
Share on other sites
  • 2 weeks later...

LKW-Maut: Der Start ist geregelt

 

Obwohl sich die Zweifel mehren, dass Toll Collect die selbst gesteckte Zahl von 500.000 installierten On Board Units zum Start der LKW-Maut am 1. 1. 2005 erreichen kann, will die Bundesregierung mit einer Änderung des Autobahnmautgesetzes zumindest die Startprozedur regeln. Wie aus einem jetzt veröffentlichten Entwurf zur Änderung des Gesetzes hervorgeht, soll zunächst das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) die technische Einsatzbereitschaft der LKW-Maut prüfen und das Ergebnis im Bundesanzeiger bekannt geben. Erst nach dieser Veröffentlichung kann die Maut ab dem ersten Tag des folgenden Monats erhoben werden. Mit dieser Prozedur will das Verkehrsministerium den juristischen Kritikern am Mautvertrag entgegen treten, die bemängelt hatten, dass eine Funktionsfeststellung nicht vorgesehen war und daher das Toll Collect-Konsortium als Mautschuldner nicht in die Pflicht genommen werden könne, eine Konventionalstrafe zu zahlen.

 

Somit bleiben nur die Bedenken der technischen Kritiker übrig, die den engen Zeitrahmen der Funktionsfeststellung durch das BAG bemängeln. Die Behörde soll frühestens am 20. Dezember damit beginnen können, das gesamte System auf Herz und Nieren zu überprüfen. Allerdings wird auf Seiten des Amtes betont, dass man einzelne Komponenten wie die 300 Kontrollbrücken, 180 Stützbaken (für kritische Strecken und Tunnel, auf denen GPS zu ungenau oder nicht verfügbar ist) und 30 portable Baken (für Autobahn-Baustellen) schon habe testen können.

 

Unterdessen hat Toll Collect mit dem Vertrieb einer Audio-CD namens "Unterwegs" begonnen, die im Stil einer Radiosendung gehalten ist. Im Wechsel mit Truckermusik wird die Funktionsweise der Maut erklärt. Die CD soll den Fahrern die Scheu vor den stationären Maut-Computern an Tankstellen nehmen und für den Einbau einer OBU werben. Diese von Grundig und Siemens produzierten OBUs werden in der zentralen "OBU-Factory" in Simmern von 550 Mitarbeitern im Drei-Schichten-Betrieb personalisiert. Dabei wird jede OBU mit der aktuellen Version der Betriebssoftware und der Streckendaten bestückt, außerdem die unveränderlichen Fahrzeugdaten des jeweiligen LKWs wie etwa die Schadensklasse fest in einem EPROM eingespeichert. Ein dynamisches Update vor Ort in den 1850 OBU-Werkstätten wird erst mit der voll ausgebauten Maut im Jahre 2006 möglich werden. Nach dem Aufspielen und Einbrennen der Daten müssen die OBU 24 Stunden ruhen, ehe die Qualitätskontrolle und der Versand erfolgt. In der Vergangenheit mussten zu viele OBU mit Lesefehlern den Weg zurück in die Factory antreten.

 

Auf der in der nächsten Woche beginnenden IAA Nutzfahrzeuge in Hannover will Toll Collect sein Maut-System einem breiten internationalen Publikum vorstellen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte Toll Collect Geschäftsführer Christoph Bellmer erklärt, dass das 1 Milliarde Euro teure Mautsystem über die Vertragslaufzeit von 12 Jahren voraussichtlich keine Profitabilität erreichen werde. Nur Folgeaufträge aus dem Ausland könnten das System in die Gewinnzone bringen. Das Maut-Konsortium hoffe dem entsprechend auf Erfolg in den Maut-Ausschreibungen von Großbritannien, Schweden, Tschechien und den Niederlanden.

 

Quelle

 

Interessant, daß diese Startprozedur bislang noch nie in Gang gesetzt wurde...

Link to post
Share on other sites
  • 2 months later...

Quelle

 

 

Toll Collect kassiert Rüge vom Bundesrechnungshof

 

Nach außen hin betonen die Beteiligten stets bestes Einvernehmen. Doch hinter den Kulissen kämpfen die Verantwortlichen des Verkehrsministeriums und die Manager des Mautkonsortiums Toll Collect mit harten Bandagen. Nach einem Bericht des Bundesrechnungshofs soll Toll Collect dabei mehrfach Foul gespielt haben.

 

Leipzig - Toll Collect habe in der Vergangenheit "teils systematisch" Fortschrittskontrollen bei der Entwicklung der Maut-Geräte, den so genannten On-Board-Units, und deren Erprobung durch das zuständige Bundesamt für Güterverkehr ver- und behindert, berichtet die "Leipziger Volkszeitung" unter Berufung auf den als "geheim" gestempelten Bilanzbericht.

 

Der Sprecher des aus Deutscher Telekom, DaimlerChrysler sowie dem französischen Autobahnbetreiber Cofiroute bestehenden Konsortiums, Harald Lindlar, wies den Vorwurf laut der Zeitung zurück. Dafür gebe es keinerlei Grundlage, wird Lindlar zitiert.

 

Die Lkw-Maut, von der sich die Bundesregierung Einnahmen von jährlich mindestens zwei Milliarden Euro erhofft, sollte ursprünglich zum 31. August 2003 in Kraft treten und ist seither mehrfach verschoben worden. Mittlerweile werde Mitte Dezember mit einer Erteilung der Betriebserlaubnis für das elektronische Maut-System gerechnet, berichtet die Zeitung. Wegen der Verzögerung fordert der Bund Schadensersatz in Höhe von insgesamt 4,6 Milliarden Euro.

 

Der für den Verkehrshaushalt zuständige SPD-Berichterstatter Gunter Weißgerber warnte die Union vor der Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zum Thema Maut und vor einer Publizierung des Rechnungshofberichtes, der Einzelheiten über die Geschäftskalkulation des Konsortiums enthält. "Die Union muss abwägen zwischen dem kurzfristigen politischen Vorteil, den man aus so einer Sache ziehen will, und der Gefahr, dadurch den Bund in dem laufenden Schiedsverfahren um den Schadensersatz in eine schlechtere Position zu bringen", wird Weißgerber zitiert. Es gehe darum, viel Geld für den Steuerzahler nicht zu gefährden.

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...