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Europa-Wahl -> Tempolimits im Land?

RADARFALLE.DE - FORUM: Solidarität macht Stark: Europa-Wahl -> Tempolimits im Land?

Von Anonym am Dienstag, den 15. Juni, 1999 - 00:34:

Hallo an Alle

So es war mal wieder Wahl. Ergebnis Rot-Grün ist gescheitert. Preisfrage: Kriegen wir zum besseren Verständnis der Grünen-Politik passend zur Benzinpreiserhöhung auch nen Tempolimit im Sommer wegen dem ach so gefährlichen Ozon? Aber auch hier gilt: Obacht: der Versuch von Heilbronn Mitte der 90er zeigte, daß das limit nix bringt und wir kein Ozon-Problem haben, Städte wie Kalkutta, Athen könnten vielleicht eins haben, aber sind deswegen die Leute dort öfters krank?

na ja

Let´s race "der reisende"


Von Ralf G. Pysny (Garfield) am Dienstag, den 15. Juni, 1999 - 08:28:

Kalkutta und Athen haben bestimmt kein Ozon-Problem, weil die Luft dort so dreckig ist, dass das Ozon sofort wieder zerfällt. Ozon ist eine instabile Verbindung, die sich nur in einigermassen sauberer Luft halten kann. Bis vor einigen Jahren haben viele Luftkurorte sogar mit ozonreicher Luft geworben, weil das ein Indiz dafür war, dass in der Luft wenig Dreck war, der das Ozon zersetzen konnte. Durch die Einführung der Katalysator-Technologie wurde sozusagen der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben: Die anderen Schadstoffe in der Luft wurden vermindert, dafür zersetzt sich das Ozon nicht mehr an ihnen und wird für sich zum Problem.


Von Felix am Dienstag, den 15. Juni, 1999 - 09:55:

Genauso gibt es einen Widerspruch mit der Schadstoffreduzierung und der Minderung des Benzinverbrauchs. Automotoren könnten im Prinzip sehr viel sparsamer laufen (und damit weniger CO2 ausstoßen), wenn sie auf ein "mageres" Gemisch eingestellt würden. Bloß treibt dies einige andere Emissionswerte (ich glaube, Stickoxide, also NOx) konstruktionsbedingt wieder in die Höhe. Es gibt halt keine Patentlösung, sondern nur Kompromisse.

Es ist aber wirklich ein Unding, wenn mit modernster Katalysatortechnik ausgestattete Autos bei Ozonalarm mit Tempo 100 über die Autobahn schleichen und deren Besitzer bei schönstem Sommerwetter quasi unter Hausarrest gestellt werden sollen. Wer regt sich denn über die Dreckwolken auf, die die ganzen Lastwagen aus Osteuropa hier in die Luft blasen? Dort gibt es bestimmt keine Euro-3-Norm und strenge Emissionskontrollen. Allerdings kann da die Regierung aufgrund internationaler Abkommen nichts machen, schließlich sind diese Lkw nicht in Deutschland zugelassen. Also lassen die Bürokraten ihre Planungs- und Kontrollwut lieber an den Deutschen aus.


Von Ralf G. Pysny (Garfield) am Dienstag, den 15. Juni, 1999 - 12:04:

Die Stickoxide sind das grösste Problem bei einer Motoreinstellung: Sie sind nur in einem engen Bereich um l=1 (Benzin:Luft = 1:14,8 Gewichtsanteile) sehr niedrig. Unmittelbar unter und über l=1 steigen sie in beide Richtungen rapide an. Dagegen gibt es zwei für das Fahrverhalten bessere Einstellungen: etwas magerer -- wenig CO, CO2,HC, niedriger Verbrauch. Andererseits: etwas fetter -- relativ viel CO, HC, etwas mehr Verbrauch und CO2, dafür optimale Leistung. Aber bei beiden Einstellungen sehr viel NOx. Die derzeitige Einstellung bei Fahrzeugen mit Lambdasonde stellt also einen Kompromiss zwischen beiden Optima zugunsten geringer NOx-Emmissionen dar.
Ein besonderes Problem stellt das NOx bei Dieselmotoren dar: Sie laufen konstruktionsbedingt immer im mageren Bereich (deshalb der niedrige Verbrauch) und stossen als Hauptschadstoff neben Russ eben NOx aus. Und NOx ist der Hauptverursacher für Ozon.
Klartext: Bei Ozonalarm ist es kaum sinnvoll, ein Fahrverbot für PKW ohne geregelten Kat zu erlassen, da diese nur in geringem Masse NOx ausstossen und es nicht mehr viele dieser Fahrzeuge gibt. Noch unsinniger sind Einschränkungen für Fzg. mit geregeltem Kat, bei denen sind die NOx-Emmissionen nicht der Rede wert. Sinnvoller ist eine Beschränkung für Diesel-PKW. Die Hauptverursacher von NOx und damit Ozon sind aber die Diesel-LKW. Und an die traut sich die Regierung wegen der Macht der Industrie nicht heran. Da wird dann lieber eine Riesenschau um die PKW-Fahrverbote gemacht, dass das Gewissen der Bevölkerung beruhigt wird und gleichzeitig im Hintergrund immer ein wenig schlechtes Gewissen bleibt, was für Umweltschweine wir doch sind.
Wie gesundheitsschädlich das Ozon wirklich ist, darüber streiten sich die Gelehrten noch. Fest steht, Ozon (O3) zerfällt in Sauerstoff (O2) und ein einzelnes Sauerstoffatom. Dieses nennt man nicht nur ein "freies Radikal", es verhält sich auch so: es reagiert mit fast allem, das es in die Finger bekommt, und das oft recht heftig.

P.S.: Mein HiLux ist natürlich als LKW zugelassen, das spart Steuern und es ist bei Ozonalarm meist kein Problem, trotz Dieselmotor und ohne Kat-Plakette zu fahren. Dagegen darf ich bei Ozonalarm weder mit dem Motorrad noch mit dem Motorroller fahren, obwohl beide zusammen weniger NOx ausstossen.


Von Kai am Dienstag, den 15. Juni, 1999 - 21:06:

Ein Medizinprofessor hat mal einen "Versuch" im Hörsaal gemacht, indem er den (Medizin-!)Studenten gesagt hat, im Hörsaal sei eine Ozon-Konzentration von 1000 Mikrogramm/m³ Luft herbeigeführt worden, um die Auswirkungen zu testen. Nach einer halben Stunde hatten 50 % der Studenten tatsächlich "typische" Symptome; die Luft war natürlich ganz normal ;-))
Daneben hat es tatsächlich Versuche mit 1000 Mikrogramm Ozon mit Gesunden (wem sonst) gegeben; diese hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Ich halte es daher für fraglich, ob alte oder besonders junge Menschen bei 180 oder 240 Mikrogramm überhaupt irgendwelche Beeinträchtigungen haben können, zumal zum. die erste Bevölkerungsgruppe für besondere Belastungen durch Sport, schwere Arbeit, etc. ohnehin ausscheidet. Selbst wenn durch solche Anstrengungen tatsächlich einmal "typische" Ozon-Auswirkungen auftreten sollten, dürften diese durch die notwendigerweise gleichzeitig auftretenden Hitze-Symptome bei weitem übertroffen werden.


Von Anonym am Mittwoch, den 16. Juni, 1999 - 00:24:

Also ich habe von 1988-1993 als Junior und später als Amateur an Radrennen teilgenommen und nie irgendwelche Beeinträchtigungen durch Ozon gehabt. Ich mußte alle 3 Monate zur sport-mediz. Routine-Untersuchung. Allerdings wenn es im Sommer sehr warm ist, sollte man schwere körperliche Antstrengungen zur prime time vermeiden, der Körper will ja von sich aus in den Schatten und ähnlich den Spaniern etc. eine Siesta halten und morgens oder abends sporteln.

cya Vince


Von Ralf G. Pysny (Garfield) am Dienstag, den 6. Juli, 1999 - 08:48:

Einen Bericht, der versucht, die derzeit herrschende Standardmeinung zum Thema Umwelt zu widerlegen findet ihr, wenn ihr hier draufklickt.
Er ist absichtlich provokativ geschrieben.
Wenn ihr ihn gelesen habt, könnt ihr darüber nachdenken und eure Meinung dazu hier hinschreiben.


Von matze am Dienstag, den 6. Juli, 1999 - 13:23:

Ich find den Artikel eher polemisch, unlogisch und doof. Provoziert finde ich mich höchstens von der eigenwilligen Grammatik und Othographie.


Von Kai am Dienstag, den 6. Juli, 1999 - 16:36:

Das mit den Kats ist sicher nicht sehr logisch. Denn das Problem ist ja nicht das Ozon, sondern v.a. die Schadstoffe. Bzgl. der CO2-"Problematik" hat er aber wirklich recht; das ist nur eine Erfindung zur Gängelung durch Anti-Konsum-Ideologen.


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